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SEELENTÖTER - TEIL 2

Fayes Augen weiteten sich vor Entsetzen und ihr Körper versteifte sich, als Helios, der gewaltige Hengst des Herzogs, sich auf seine Hinterbeine stellte. Sie konnte das verzweifelte Wiehern des Pferdes hören, während Sterling sein glühend rotes Schwert schwang und heftig an den Zügeln zog, um nicht von der heranstürmenden Menge überrollt zu werden.

Als sie den Anblick des Mannes und des Pferdes sah, presste sie ihre Hände vor den Mund, als wollte sie einen Schrei unterdrücken.

Faye war wie gelähmt, ihr Herz schlug heftig in ihrer Brust, und sie begann hektisch zu wackeln und zu kämpfen, um sich aus Andres Griff zu befreien. Sie spürte, wie ihr die Handflächen schwitzten und ihr Hals sich beim keuchenden Atemzug vor Panik zuschnürte.

Andres Stimme war in dem Tumult kaum zu vernehmen, als er versuchte, Faye zu beruhigen. Dann griff er fest nach oben und versuchte, sie zu halten.

"HÖR AUF ZU STRAMPELN! Ich fürchte, du könntest fallen, wenn du dich so wehrst."

Plötzlich verwandelte sich Fayes Angst in Wut, weil sie Andre nicht dazu bringen konnte, sie loszulassen. Sie biss ihm in die Hand. Der metallische Geschmack von Blut füllte ihren Mund, als er reflexartig losließ. Er liess sie auf den Boden fallen und Faye taumelte rückwärts in die panische Menge.

"MEIN GNAEDIGES FRAEULEIN! Ich komme, um dich zu holen. Bleib, wo du bist!"

Sie ignorierte Andres Anweisungen und kämpfte sich durch die Menschenmenge. Seine verzweifelten Rufe verblassten im Hintergrund, während Faye davonlief und im Chaos verschwand.

Faye war von Angst wie benebelt, als sie den Stadtbewohnern folgte, die sich vor der Monsterinvasion zurückzogen. Ihr Herz schien zu bersten. Sie spürte den bekannten, beklemmenden Schmerz in ihren Lungen beim Atmen und ihre Sicht wurde trüb, als ihrer Körpers Sauerstoff verlor.

Sie versuchte, dem Ritter auf dem Pferd zu entkommen. Sein Anblick weckte entsetzliche Erinnerungen an den Tag, an dem ihr Vater ermordet worden war. Doch die Angst ließ ihren Körper im Stich. Alles, was sie tun konnte, war, sich der Dunkelheit hinzugeben, die über sie hereinbrach.

Das laute Donnern von Hufen kam schnell näher. Ihre Augen wurden schwer, und sie konnte sie nicht mehr offen halten. Sie spürte, wie ihr Körper nachgab und wie sie das Bewusstsein verlor. Faye war am Rande des Zusammenbruchs. Just als sie dachte, dass ihre Füße keinen Schritt mehr tun könnten, fühlte sie, wie ihr Körper plötzlich in die Luft gehoben wurde. Faye befand sich auf dem Pferd, in den starken Armen von Sterling.

Sie beobachtete, wie eine Flut seltsamer Emotionen über sein Gesicht huschte. Faye erkannte etwas Vertrautes in seinen rubinroten Augen, dann wurde sein Blick düster. Er zog ihren ramponierten Körper in den Sattel, an seine kräftige Brust, und schmiegte sich an sie. Er beugte sich vor und flüsterte ihr ins Ohr. Sein heißer Atem war warm, als er über ihre blasse Wange strich und ließ sie schaudern.

"Atme mit mir, Faye, folge dem Rhythmus des Pferdes und mir. Du bist in Sicherheit. So ist es gut, mein Mädchen – atme..."

Fayes Brustkorb hob und senkte sich verzweifelt, keuchend im Takt mit den Pferdehufen, und sie konnte hören, wie Sterling hinter ihr dasselbe Muster annahm.

"HAA! HAA! HAA!"

Während sie sich von dem Getümmel in der Stadt entfernten und ihr Gleichgewicht wiederfand, wurde Fayes Geist wieder klarer, und sie konnte nicht verstehen, warum er ihr ständig solche entsetzlichen Streiche spielte.

Sterling war in ihrem Alter. Es war unmöglich, dass er der Ritter war, der ihren Vater getötet hatte.Sterling drosselte das Tempo von Helios, nachdem sie eine angemessene Entfernung von der Stadt zurückgelegt hatten. Faye hatte sich beruhigt, und ihre Atmung war wieder normalisiert. Sterling machte sich Sorgen, dass sie erneut an der Feuerlunge erkranken könnte, und wollte einen weiteren Anfall verhindern.

Ihr Körper fühlte sich gut an, während er an seinem fühlte, wie sich ihr Hinterteil in seinem Sattel bewegte und eine hitzige Erregung durch seine Lenden jagte. Er verstand nicht, warum ihre Nähe solch sündhafte Begierden in ihm weckte. Sie waren gerade durch die Tore der Hölle geritten, und alles, woran er denken konnte, war, sie unter sich zu nehmen und ihrer beider Vernunft zu berauben.

Er schluckte schwer, spürte, wie sein Adamsapfel auf und ab wippte, während er versuchte, sein Verlangen zu unterdrücken, seine Braut zu Boden zu werfen und sie sofort zu nehmen.

Faye spürte, dass eine enorme Spannung in Sterling aufbaute. Seine Muskeln waren angespannt und hart, seine Atmung unregelmäßig. Trotz seiner Rüstung konnte sie die Wärme seines Körpers spüren, die auf sie ausstrahlte. Faye war sich nicht sicher, aber es fühlte sich an, als könnte jeden Moment etwas tief in ihm explodieren.

Sie hörte seine Stimme ruhig über ihren Kopf hinweg sprechen und spürte seinen warmen Atem auf ihrem Scheitel.

"Wir müssen einen Moment anhalten und den Hengst ausruhen lassen. Er ist überanstrengt."

Sterling zog leicht an den Zügeln von Helios, und das Pferd hielt an. Es keuchte schwer, und Faye spürte, wie seine Flanken zwischen ihren Beinen mit jedem scharfen Atemzug expandierten und kontrahierten. Sterling hatte Recht, die Energie des Pferdes war erschöpft, und es brauchte eine Pause.

Faye spürte, wie Sterling sich in den Steigbügeln erhob und von Helios herabstieg. Dann fühlte sie plötzlich seine Arme, die sich um ihre schmale Taille legten, als er sie sanft aus dem Sattel hob. Er zitterte, als er sie an sich zog.

Sie standen sich auf der Straße gegenüber, während Sterling sie in der Stille des Waldes umarmte.

Die Sonne versteckte sich hinter den Wolken. Er konnte die Feuchtigkeit in der Luft spüren – der Regen stand kurz bevor. Der Tag neigte sich rasch dem Ende zu.

Sterling ließ seinen Blick vom Himmel auf Fayes reine blaue Augen schweifen. Sein Herz schlug mit unbekannter Erwartung. Sein Magen war verknotet. Sie an diesem Tag in Gefahr zu sehen, ließ seine Welt stillstehen, als würde sie enden, wenn ihr etwas zustoße.

Er fühlte sich, als stünde er am Rand eines Abgrunds, die Hitze der Flammen schlug wie elektrische Wellen gegen seine Haut. Sterling war gefesselt, gebannt von der Intensität seiner Gefühle, unfähig, seinen Blick von Fayes Schönheit abzuwenden.

Sterling hatte das Gefühl, als würden all seine Unsicherheiten und Zweifel bezüglich dieser Ehe verbrennen. Er versank immer tiefer in den Tiefen von Fayes unschuldigem Blick.

Der Herzog beugte seinen Kopf herunter und erfasste Fayes Lippen leidenschaftlich mit seinen, was sie sehr überraschte. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, als sie in seinen glühend heißen Blick zurückstarrte.

Sie konnte an der Leidenschaft erkennen, die dieser Mann zeigte, dass er ihre Seele erobern wollte.

A/N: Ich werde heute noch zwei weitere Kapitel unregelmäßig veröffentlichen.

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