Kapitel 46: Der Schmerz und das Gerücht

Baishe knirschte mit den Zähnen, als er Bai Xifeng ansah, die ebenfalls ihre Zähne aufeinander biss und versuchte, ihren Schmerz zurückzuhalten. Er kannte den Schmerz dieses Prozesses sehr gut, denn er hatte einst dasselbe durchlebt.

Ganz zu schweigen davon, dass Bai Xifeng erst seit Kurzem das Kultivieren begonnen hatte. Er hatte angenommen, ihre mentale Stärke wäre nicht so ausgeprägt. Doch er hatte sich getäuscht. Das Mädchen hielt den Schmerz wirklich aus, ohne einen Laut von sich zu geben. Nur ihr Gesicht verriet sie.

Es gab nichts, was er tun konnte, um ihr zu helfen, denn es wäre zwecklos gewesen. Das Gift in ihrem Körper würde gegen das Gegengift ankämpfen.

Nach fünf Stunden, in denen sie den Schmerz unterdrückt hatte, begann dieser allmählich zu schwinden. Bai Xifeng spürte, wie ihr Körper leichter wurde und ihr Atem sich stabilisierte. Daraufhin schlief sie ein.

Baishe war erleichtert, als alles vorbei war. Als er bemerkte, dass Bai Xifeng bereits schlief, nahm er ein feuchtes Tuch und wischte den Schweiß von ihrem Gesicht.

"Herzlichen Glückwunsch. Du hast es geschafft, den Schmerz zu ertragen. Je stärker das Gift, desto schmerzhafter der Prozess, den du durchstehen musst. Ich hoffe, du wirst stark genug sein, um alles zu überstehen", seufzte Baishe.

Dann nahm er die Form eines Ohrrings an.

...

Xiao Li erwachte im Morgengrauen und sah in das Zimmer ihrer jungen Herrin. Alles war still. Ihre junge Herrin schlief wahrscheinlich noch. Sie beschloss, sich für den Tag vorzubereiten.

Sie machte sich daran, die Kleidung ihrer Herrin zu waschen. Normalerweise wäre das die Aufgabe einer Wäscherin, doch sie bezweifelte, dass diese die Kleider mit der nötigen Sorgfalt behandeln würden. Es war besser, wenn sie es selbst übernahm.

Nachdem sie die Wäsche gewaschen und in der Sonne getrocknet hatte, ging sie in die Hauptküche, um Zutaten für die Zubereitung von Speisen in der Hofküche zu holen. Vorbeigehend an anderen Dienstmädchen, hörte sie schockierende Gerüchte.

"Ich habe gehört, dass das dritte junge Fräulein von etwas Unreinem besessen sei."

"Was? Wirklich?"

"Hast du nicht gesehen, wie sich das dritte junge Fräulein in letzter Zeit verändert hat?"

"Ja, das ist mir aufgefallen."

"Sie soll sogar das vierte junge Fräulein getreten haben."

"Da muss sie von etwas Besessen sein."

"Das sagen viele."

"Wie kann jemand wie sie unsere Kronprinzessin werden? Das zweite junge Fräulein ist die geeignetste Person. Sogar Seine Hoheit, der Kronprinz, bevorzugt das zweite junge Fräulein."

"Da stimme ich zu."

"Die alte Herrin und die zweite junge Frau sollten sich ordentlich um das dritte junge Fräulein kümmern. Sonst wird auch unser Leben beeinträchtigt."

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Korrekturleser: haibara9369