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Kapitel 8 Das Kind dem Vater zurückgeben

Fünf Jahre später.

Su Bei war gerade am Flughafen von Jingdu angekommen.

Mit ihrem kastanienbraunen Haar, das über die Schultern fiel, blickte die Frau im beigen Langmantel und auf hohen Absätzen auf die eigenartigen, dennoch vertraut wirkenden Wolken am Himmel, während sie einen Koffer bei sich hatte.

Mit gerade einmal 18 Jahren hatte sie diesen Ort verlassen. Jetzt, da sie zurückkam, war sie bereits 23. Ihr ehemals kindliches Gesicht war mit der Zeit gereift und schöner geworden.

Ein vierjähriger Junge im formellen Anzug begleitete sie. An seiner ernsten Miene konnte man erkennen, dass er in der Zukunft ein attraktiver Mann werden würde. Mit geschürzten dünnen Lippen folgte er dicht hinter Su Bei.

"Da Bao, Xiao Bei!" Eine Frau kam plötzlich gelaufen und umarmte Su Bei.

Beim Anblick ihrer alten besten Freundin Lin Moli, umarmte auch Su Bei sie.

Nachdem sie die Freundin losgelassen hatte, konnte Lin Moli es kaum erwarten, sich zu Da Bao hinunterzubeugen. "Xiao Bei, dein Junge sieht in Wirklichkeit noch hübscher aus als auf dem Video!"

"Natürlich, er ist schließlich mein Sohn", erwiderte Su Bei lächelnd.

"Schön, dich zu sehen, Mami Moli." Da Bao sah zu Lin Moli auf und grüßte sie höflich, bevor er wieder seine kühl-distanzierte Haltung einnahm.

Lin Moli gab ihm einen Daumen hoch und sagte: "Gut so! Bleib bei der Einstellung des kleinen Geschäftsführers!"

Da Bao lächelte kurz als Reaktion, bevor er wieder seine undurchdringliche Miene aufsetzte.

Lin Moli schüttelte unwillkürlich den Kopf, da sie Mitleid mit ihrer Freundin hatte. Su Bei hätte Zwillinge haben sollen, aber leider starb das andere Baby an einer Krankheit. Wenn doch nur dieses Kind überlebt hätte...

Mit einem Lächeln auf den Lippen dachte Su Bei jedes Mal, wenn sie ihren Sohn ansah, an das Gesicht von Lu Heting. Schon in so jungen Jahren glich Da Bao seinem Vater sehr, selbst in seinen Manieren.

Doch der Mann war nur ein Fahrer für die Lu-Familie, kein Geschäftsführer.

Damit Mutter und Sohn einen schönen Empfang bekämen, führte Lin Moli sie in ein Buffet-Restaurant.

Da Da Bao klug genug war, selbst Essen zu holen, musste Su Bei den Jungen nicht begleiten.

Kaum saß Lin Moli am Tisch, flüsterte sie ihrer Freundin zu: "Willst du das Kind wirklich seinem Vater überlassen?"

"Ich habe keine Wahl", entgegnete sie, bevor sie ihre Stimme wieder hob und hinzufügte: "Als sein Vater ist er die geeignetste Person, um sich um Da Bao zu kümmern, bis er erwachsen ist."

"Gibt es wirklich keine Heilung für deine Krankheit?" fragte Lin Moli besorgt nach.

"Ich habe fortgeschrittenen Magenkrebs. Mir bleibt nur noch ein Jahr. Ich möchte keine Zeit mit nutzlosen Behandlungen verlieren. Ich werde in diesem Jahr mein Bestes tun, so viel Geld wie möglich zu verdienen, damit Vater und Sohn ihr Leben lang glücklich sein können." Ein schwaches Lächeln erschien in ihrem Gesicht, als hätte sie für einen Moment die Traurigkeit ihres Zustandes vergessen.

Obwohl sie nach außen hin gefasst wirkte, wusste niemand, welchen Schmerz sie in sich trug.

Einen Moment lang wusste Lin Moli nicht, was sie sagen sollte, und stellte dann stillschweigend eine Schale Brei vor Su Bei hin, bevor sie wieder sprach. "Ich habe ihm, wie du damals gesagt hast, die Scheidungspapiere geschickt. Ich weiß nicht, ob er inzwischen verheiratet ist..."

"Deswegen möchte ich, dass du mir in den nächsten Tagen hilfst, mich um Da Bao zu kümmern. Ich muss mehr über ihn in Erfahrung bringen. Wenn er wieder verheiratet ist oder ein Kind hat, werde ich ihn nicht weiter stören. Aber wenn er niemanden hat und bereit ist, die Verantwortung für unseren Sohn zu übernehmen, muss ich trotzdem sicherstellen, dass er kein schlechter Mensch ist. Schließlich wird Da Bao noch viele Jahre mit ihm verbringen müssen." Bevor sie zurückkam, hatte Su Bei bereits über alles nachgedacht.

"Natürlich, überlass Da Bao mir. Ich habe zurzeit sowieso keine Arbeit, somit habe ich viel Zeit", versicherte Li Moli ihr und reichte ihr dann einen Schlüsselbund. "Ich habe das Haus gekauft, das du haben wolltest."

——

Hervorgehoben werden sollte, dass bei Su Bei ein fortgeschrittener Magenkrebs tatsächlich falsch diagnostiziert wurde.

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