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Komplexe Individuen

Auf dem Weg zurück zu den Rebellen im Zug. Es war eine Schwierige Situation während der Mission gewesen, aber die Mission selbst war nicht so komplex. Anders als so manche andere...

L: „Was sollte das eigentlich werden Auron? Ha? Was hast du dir dabei gedacht?"

Au: „Worum geht's überhaupt? Habe ich was falsches gemacht?"

L: „…"

Au: „Gesagt?"

L: „…"

Au: „Behauptet?"

L: „Genug mit den Ratespielchen!"

Au: „Dann sag doch bitte mal, was ich bitte getan habe soll…"

L: „Du hättest bei der Sache mit Sophie einfach die Klappe halten sollen."

Au: „Aber ich habe doch nichts wirklich schlimmes gesagt."

L: „Ach ja? Und war das als du sagen wolltest was Männer normalerweise tun?"

Au: „Das war doch nichts schlimmes! Es ist doch in der Natur von Männern. Auch wenn ich dazu sagen muss, dass ich es ja eigentlich gar nicht ausgesprochen habe."

L: „Ja…Weil ich dich aufgehalten habe. Was hättest du ihm sonst noch so erzählt?"

Au: „Gar nichts. Zumindest nichts, was ich nicht vorher bereits geprüft hätte. Auf Richtigkeit und so."

L: „Das willst du mir jetzt klar machen? Das soll ich so einfach akzeptieren?"

Au: „Ja, wieso nicht? Ist ja nichts falsches dabei."

L: „Es ist manchmal schon erschreckend wie pragmatisch du bist. Kannst du mir denn sagen, was du sonst noch so erzählt hättest?"

Au: „Lass mich überlegen…Ich hätte danach sicher auch etwas über dich erzählt. So als Vergleich."

L: „Und was wäre das?"

Au: „Puhh...Weiß nicht…Irgendwas wäre mir schon eingefallen…"

L: „Ahhhh….Ich kenne dich jetzt schon lange genug, dass ich dir das sogar auf Anhieb glaube, dass du wirklich so denkst."

Au: „Danke?"

L: „Wofür?"

Au: „Das du es verstehst nehme ich an."

L: „Ja, aber trotzdem wüsste ich nur zu gerne, was du sonst noch so gesagt hättest. Vor allem den Teil mit mir."

Au: „Ist das denn aktuell irgendwie wichtig?"

L: „Ja, ich will besser wissen, wie du tickst. In Bezug auf Frauen."

Au: „Guck mal…Ich bin jetzt gerade einmal 16 und habe kaum Ahnung von Frauen…"

L: „Spar dir das. Ich weiß schon, dass du bereits einen Typus entwickelt hast und genau weißt, was du von einer Frau denkst und erwartest."

Au: „Ha…Da weißt du dann ja mehr über mich als ich selbst."

L: „Soll das Bescheidenheit sein oder was ist das?"

Au: „Nein, nur die Wahrheit."

L: „…Manchmal kann ich dich einfach nicht verstehen."

Au: „Wow, das ist dann wohl unsere erste Gemeinsamkeit."

L: „Wieso? Kannst du mich etwa auch manchmal nicht verstehen?"

Au: „Nein, ich kann mich selbst manchmal auch einfach nicht verstehen…"

L: „Woah…Haha…Das hat mich jetzt ein wenig überrascht."

Au: „Und zum Lachen gebracht."

L: „Ja, das war einfach nur unerwartet."

Au: „War ja auch nur ein Witz."

L: „…Das ist jetzt nicht mehr so lustig."

Au: „Ging es etwa darum?"

L: „Nein, aber ich meine ja nur…"

Au: „Entschuldige, dass ich dich jetzt unterbreche, aber worum ging es dir dann sonst, als wenn um Sophie?"

L: „Wie meinst du das?"

Au: „Ja…also…du fragst mich danach, was ich gesagt hätte, wenn du mich hättest aussprechen lassen und das angeblich für Sophie. Aber das glaube ich weniger. Ich weiß dass ich nichts Falsches gesagt habe oder hätte. Aber die Wahrheit ist es halt trotzdem."

L: „Ach, die Wahrheit also. Kann ich dir dann eine Frage stellen?"

Au: „Hast du das dann nicht eben schon gestellt?"

L: „…Na gut. Wenn du sagen müsstest ob du eher für die Wahrheit oder für das richtige sein müsstest, wofür wärst du dann?"

Au: „Komische Frage. Was hat das mit der Situation zu tun?"

L: „Mehr als du jetzt denkst. Antworte schon."

Au: „Gut, aber ich muss vorher erst nachdenken…Ich würde sagen…für das Richtige."

L: „Also hast du es für das beste gehalten Akio diesen Gedankenschwung zu geben, indem du ihm sagst, dass es natürlich für Männer ist bei Frauen auf ihre Dinger zu starren?"

Au: „Nein."

L: „Aber dann widersprichst du dir mit deiner Antwort von gerade eben, dass dir das Richtige wichtiger ist als das Wahre."

Au: „Nein, ich erkläre mal meinen Standpunkt: Ich denke das Richtige kann auch die Wahrheit sein, aber die Wahrheit ist nicht immer richtig. Verstehst du? Außerdem war das schon wieder eine Frage. Ich meine nur…"

L: „Das klingt sehr überlegt, aber ich komme nicht ganz drauf. Also findest du es richtig ihm so etwas in dieser Situation zu sagen?"

Au: „Nein, habe ich auch nicht. Es geht mir bei der Richtigkeit darum, dass der Wert, der hinter der Richtigkeit steht wahr ist."

L: „Du meinst das also so wie bei einer korrekten Aussage, die eine begründete Behauptung hat, so wie es auch bei den Naturwissenschaften ist? Eine Biologische, begründetet Gegebenheit, die ihre Richtigkeit durch Beweise erhalten hat!?"

Au: „Joar…Genau so etwas."

L: „Das ist für dich dann also richtig? Es muss auf einer Basis einer nachvollziehbaren, belegbaren Behauptung sein?"

Au: „Joar, so wie du das sagst, klingt das ja gleich viel klüger. "

L: „Also…?"

Au: „Ich fand es dann doch wirklich nicht so gut es auszusprechen, nachdem ich die Situation noch einmal überdacht habe. Deswegen habe ich gestoppt."

L: „Und was war mit deinen Augen?"

Au: „Meine Augen?"

L: „Ja, sie haben aufgehört zu funkeln, als ich dich abgewiesen habe."

Au: „Meinst du bei der Übernachtung?"

L: „Ja, das hat mit fast den Rest gegeben. Wie kamst du auf diese Idee?"

Au: „Das war doch auch nur ein Witz. Als ob ich das durchgezogen hätte."

L: „Durchgezogen? Klingt fast so, als würdest du es sehr schwierig empfinden mit mir auf einem Zimmer zu sein!?"

Au: „Nein, einfach nur schlechte Wortwahl schätze ich."

L: „Also was würdest du davon halten, jetzt mit mir auf ein Zimmer zu gehen?"

Au: „Solch ich das Richtige sagen oder die Wahrheit?"

L: „Du kannst echt gut das Laufende Thema in das Gespräch immer wieder einziehen. Das mag ich an dir. Wenn Akio doch an diesem Teil nur mehr wäre wie du."

Au: „Wow…Krass. Ich wusste ja gar nicht, dass du so für mich empfindest."

L: „Ich habe nichts Derartiges gesagt Auron. Na klar mag ich dich. Wir sind ja Freunde."

Au: „Und was waren dann diese viel zu spät gestellten Fragen?"

L: „Ich wollte nur sicher gehen, dass du nichts falsches sagst."

Au: „Das hätte man auch anders sagen können."

L: „Aber was denkst du denn jetzt über meine Idee?"

Au: „Find ich ganz gut. Das war die Wahre Antwort. Die Richtige wäre…"

L: „Was wäre sie denn…?"

Au: „Das ich es wohl lieber sein lasse, weil das bestimmt wieder zu einer deiner Lektionen oder Fragen werden würde. Ich will heute Nacht noch normal schlafen und nicht über Tausende Fragen nachdenken."

L: „Schade, das hatte ich tatsächlich aber gar nicht vor. Hättest du ja gesagt, dann könnten wir bei den Rebellen direkt in meine Zimmer gehen. Gemeinsam."

Au: „Nicht dein Ernst!?"

L: „Nein. Natürlich nicht. Du wirkst immer so unschuldig, wenn man dich reinlegt."

Au: „Das hat jetzt ein bisschen weh getan. Aber so kenne und mag ich dich."

L: „Jetzt verwendest du meinen Spruch also schon gegen mich!?"

Au: „Klar. Und das werde ich auch weiter tun, bis ich dich dann irgendwann Rot wie eine Tomate sehen kann. Bis du vor Peinlichkeit nicht mehr in mein Gesicht gucken kannst."

L: „Das wollen wir ja sehen kleiner. Du wirst selbst so blass werden, dass selbst Bleichmittel Neidisch wird."

Au: „Ach…Dann auf denjenigen, der zuerst aufgibt."

L: „Was ist mit deiner Beerdigung? Willst du sie nicht vielleicht doch noch besuchen?" 

Au: „Wir werden dort gemeinsam hingehen. Und du wirst meine Hand halten und aus Angst schreien und deine Krokodilstränen vergießen, während ich dich umsorge."

L: „HA, nicht mal dann wirst du meine Hand auch nur berühren können."

Auron streckt sein Hand aus, um nach Liriens Hand zu greifen…Doch zieht sie wieder zurück.

Au: „Aber irgendwann werde ich das schon."

L: „Na klar. Ganz sicher. Ich habe nicht vergessen, welche dummen Sprüche du rausgehauen hast, aber ich werde dir verzeihen. Unter einer Bedingung."

Au: „Und die wäre?"

L: „Du musst mich überzeugen, dass du so drauf bist, wie du es vorgibst zu sein. Lass mich Rot werden wie eine Tomate und dann denke ich auch anders über dich."

Au: „Oh nein. Keine Tomate würde jemals so Rot werden wie du, wenn ich mit dir fertig bin."

L: „Was für eine Süße Drohung. Pass auf deine Worte und auf deine Dinger auf, während ich nicht da bin. Wenn du das schaffst, habe ich auch mehr Respekt vor dir."

Au: „WOW. Ich hätte lieber etwas anderes von dir."

L: „Was soll es sein kleiner Mann?"

Au: „…"

L: „Traust du dich nicht es auszusprechen? Kleiner Mann!?"

Auron geht näher an Liriens Ohr und flüstert ihr etwas zu: 

Au: „Ich…"

L: „Ja…?"

Au: „Ne, lassen wir das lieber. Ich muss dann auch wieder los."

Lirien hält Auron am Arm fest und sieht sich nun selbst in der Position Auron etwas zuzuflüstern:

L: „Du bist echt heiß geworden."

Auron kann seinen Ohren nicht trauen. Obwohl Lirien es ihm eben direkt zugeflüstert hat.

Au: „Ich kann nicht. Es würde alles kaputt machen. Gute Nacht."

L: „WAS? Das…Das war doch nur ein Witz."

Au: „Gut, das macht es besser. Wir können unsere Freundschaft und unsere Gruppe wegen so etwas nicht zerstören."

L: „NEIN! Das war doch nur ein Witz? Was hast du denn dabei interpretiert?"

Au: „Nichts Gutes. Aber das ist jetzt wohl sowieso egal. Gute Nacht."

L: „Au…Auron?"

Au: „Ich sagte Gute Nacht."

Und nun steht sie da. Unwissend darüber was gerade passiert ist. Schon lange wieder in der Region und bei den Rebellen die erledigte Mission gemeldet, zieht sie sich zurück.

Mit Reue in den Augen und im Kopf kommt Lirien bei sich Zu Hause an. 

L: „Was habe ich da nur gesagt? Er ist heiß!? HÄÄ?"

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