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Prinzessin Seika

Kapitel 65: Prinzessin Seika

Seika überlegte, was sie mit ihrer neu gefundenen Freiheit anstellen würde, aber ihr fiel nichts ein. Alles lief wieder auf dasselbe hinaus. Sie würde ihren Hobbys nachgehen, so wie auch zuvor. Zur Schule gehen, wie auch zuvor. Alles machen, wie auch zuvor. War es das, was Gefangene anstrebten? Nicht zu wissen, was sie tun wollen?

„Das kann doch nicht sein! Ich will doch etwas machen, aber…mir fällt nichts ein…Ich könnte einen neuen Sport machen…mit viel Bewegung, so wie Schwimmen…Nein…Das hatte ich doch schon…Ich könnte Mama fragen…Nein, lieber den Trainer. Boah,…Das ist schwer…Darüber müssen die Berater und Trainer immer nachdenken? Denk nach Seika, denk nach…Schauspiel…Genau. Wieso bin ich da nicht früher draufgekommen? Ich frage unten direkt den Fahrer, ob er mich dort direkt hinfährt. Mutter und Vater müssen nichts davon wissen."

Unten angekommen stellte Seika jedoch fest, dass der Fahrer nur auf Anweisung ihrer Eltern Seika irgendwohin fahren würde. Also entschied sich Seika dazu, zu Fuß bis zum Theater zu gehen, um dort Schauspielerin zu werden. Doch dort angekommen, wusste Seika nicht, wie sie sich vorstellen sollte und war auch komplett erschöpft gewesen. Komplett zerzaust stand sie vor der Eingangstür und ein Türsteher sprach sie an.

T: „Was möchten Sie denn hier tun, wertes Fräulein? Wo sind denn Ihre Eltern?" S: „Die sind nicht hier…Ich kann das schon alleine." T: „Und warum sind Sie hier? Wollen Sie sich eine Vorstellung ansehen?" S: „Nein, ich bin hier, um Schauspielerin zu werden. Ganz einfach." T: „Aha… Haben Sie sich denn schon beworben? Die Schauspielschule ist teuer." S: „Das ist kein Problem. Meine Eltern…" T: „Ja…?" S: „Ach nichts. Ich mache das schon selbst. Was kostet das denn so?" T: „Das geht in die Zehntausende. Eine Ausbildung hier ist kein Kinderspiel." S: „Oh, das klingt machbar." T: „Wie bitte? Sie scheinen das ja locker zu nehmen. Aber woher wollen Sie das Geld nehmen?" S: „Das ist meine Sache. Lassen Sie mich bitte rein." T: „Ohne Zustimmung Ihrer Eltern? Nein, Fräulein. Das geht nicht." S: „Na gut…"

Seika drehte sich um und ging langsam vom Theater weg, während ihr Kopf voll von Gedanken war.

„Das ist ja unglaublich schwer, meinen Namen und meine Eltern nicht zu erwähnen. Ich bin mir sicher, wenn ich meinen Namen gesagt hätte, hätte er mich reingelassen. Aber ich kann nicht immer nur mit meinem Namen weiterkommen."

//Seika ist wieder zuhause und ihre Zerrissenheit kommt an einen Höhepunkt. Sie hat einen Traum mit dem Schattenelement, doch ihre Lichtaffinität kämpft dagegen an.

Seika spürte, wie in ihr Angst aufkam. Schleichend kletterte die Furcht in ihr auf. Sie bekam Panik und wollte anfangen zu schreien. Stummer Schrei. Es gab kein Echo und keine Antwort. Sie sah sich um, doch hier war nichts außer Dunkelheit. Sie schloss ihre Augen, um der Dunkelheit zu entgehen, doch es wurde nur noch dunkler. Jeder Schritt war vorsichtig und bedacht. Dunkler als jede Nacht. Seikas Herz begann stärker zu schlagen. Es klopfte wie wild. Sie hielt sich an die Brust, doch sie konnte ihre Hände nicht sehen. Wie in Schatten gehüllt. Sie klopfte auf den Boden, doch es gab keinen Ton. Sie wollte ihr Herz zerreißen, doch sie konnte es nicht sehen. Sie konnte nichts fühlen. Sie wollte weinen, aber sie spürte keine Träne. Einsamkeit in Schatten gehüllt. Sie konnte nicht reden, nicht weinen, nicht lachen, nicht schreien und es würde sie auch niemals jemand hören können. Seika hatte das Gefühl, dass es jetzt vorbei war und dass ihr Leben nun zu Ende war. Sie sah keine andere Möglichkeit mehr. Ihre Eltern würden ihr nicht helfen. Niemand würde das. Niemand liebte sie. Sie war es einfach nicht wert. Es war eine dumme Idee, sich von allem abzuwenden. Ihr Mutter hatte recht. Seika lag falsch. Schon immer. Sie wurde nur geboren, um alles falsch zu machen. Sie konnte nichts, sie war es nicht wert. Jemand anderes hätte an ihrer Stelle geboren werden sollen. Wieso lebte sie noch? Es gab keine andere Möglichkeit mehr. Seika stellte sich vor, wie sie sich an den Hals griff und sich das Leben aus dem Körper zog. Es war vorbei. Sie würde danach nie wieder leiden müssen. Sie verabschiedete ihr Leben, um diese Welt nun endgültig zu verlassen. Sie wollte es beenden und dachte in ihren letzten Momenten noch einmal über ihr Leben nach. Gab es wirklich schöne Dinge, die in ihrem Leben passiert sind?

Ein kleines Licht. Ein kleiner Funke. ?: „Du wirst geliebt."

Seika blickte direkt ins Licht. Es blendete sie. Sie wollte nicht länger dorthin sehen. Doch es tauchten nur noch mehr Lichter auf. Sie schloss ihre Augen, denn sie konnte das Licht nicht vertragen. Es war so unnatürlich. Nichts konnte so hell sein wie Licht. Sie kniff ihre Augen zusammen, doch das Licht brach durch.

?: „Ich bin ja so stolz auf dich." S: „Nein, nein…" ?: „Seika, du bist meine beste Freundin." S: „Was ist das? Geh weg! Du blendest mich…" ?: „Du warst echt gut in deiner Rolle als Prinzessin…" S: „Nein! NEIN!!!" ?: „Doch, du bist…" S: „Doch…Ich bin…" ?: „Du bist… S: „…Eine Prinzessin des Lichts."

 

Eine Waagschale des Lebens, Dunkelheit und Licht. Ein Traum und die Bedeutung prägen ihr Gesicht. Freude über Schatten, Schatten über Licht. Soll sie nicht vergessen, wer sie wirklich ist!?

 

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