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Kapitel 23

Als er sieh ansah, so zerbrechlich, trotzdem so stark- wenn er an das Essen heute dachte, zuckten seine Lippen nach oben. Mit dem schwarzen Wellen, die ihr vollkommenes Gesicht umrahmten, vergaß er kurz das Essen in seinem Shirt, und ihm wäre beinahe alles heruntergefallen. Sie saß auf den Boden und hielt ein Stück Holz in der Hand mit dem sie etwas in dir Erde gemalt hatte, doch jetzt waren ihre Augen nur auf ihn gerichtet. Die Zelle war leer außer der einer Fußfessel die um ihren Knöchel gelegt war. Ohne von ihr wegzusehen, hob er sein Shirt weiter an um das Essen zu stabilisieren. Sie brach den Augenkontakt, um unweigerlich auf seine freiliegenden Bauchmuskeln zu sehen, bevor sie rot wurde und wegsah. Sie räusperte sich und antwortete endlich auf seinen Auftritt. „Hi! Du auch hier?" Sie strahlte ihn an.

Sein Herz schlug unregelmäßig, seit er ihre Reaktion auf seinen Körper gesehen hatte. Er überspielte seine Nervosität in dem er den Tisch bin mit dem rostenden Folterwergzeug durchsuchte. Maggy merkte an, dass der Schlüssel zu ihrer Zelle bei der Wache war. Er nickte während er in Gedanken versunken weiter suchte. Endlich fand er etwas, das wie ein Eispickel aussah, er stellte ihr Glas Wasser auf den Tisch. Er ging zu ihrer Gittertür, das Ende seines Shirts steckte er zwischen seine Zähne um beide Hände freizuhaben. Margret stierte auf seinen noch entblößten Oberkörper, bevor sie sich umdrehte und hinsetzte, dem Blick von ihm abgewandt. Inzwischen konnte er seinen Puls in den Ohren hören und er knackte das Schloss, schnell, aber er brauchte viermal so lange wie er ohne ihre Anwesenheit gebraucht hätte.

Er ging in ihre Zelle und rutschte die Wand entlang auf den Boden neben sie. Er hielt die Enden seines Shirts weg um ihr den Blick auf seine Beute freizugeben während er sie stolz angrinste. Sie sah was er mitgebracht hatte, zwei Orangen und sehr, sehr, viele Krümel. Sie lachte und als er sah, dass sich der Kuchen aufgelöst hatte fluchte er. Sie griff sich eine Hand voll Krümel und Hob ihre Hand um sie in ihren Mund fallen zu lassen. „Mhhh, Schokokuchen ist mein Lieblingskuchen. Tausend dank!" Sie griff sich noch eine Hand und seine Augen waren einen Moment lang auf ihre Lippen fixiert. Er war von ihrer Handlung überrascht und sein Puls beschleunigte sich erneut. Er griff sich auch ein paar Krümel und so aßen sie von seinem Shirt, während er den Apfel in ihrer anderen Hand bemerkte. 

„Dennis?" er sah sie fragen an.

„Mhm." Stimmte sie zu, er fluchte innerlich erneut, dass er nicht der erste war der ihr Essen brachte.

„Was war das heute? Wieso hast du sie so provoziert? Und wer sind Mark und Sebastian?" platzte es aus ihm heraus.

Sie sah ihm überrascht direkt in die Augen. Sie studierte ihn erneut bevor sie eine Handvoll Krümel langsam in ihren Mund fallen ließ, was seinen Blick wieder auf ihre Lippen lenkte.

Sie atmete tief durch. „Wer bist du?" Bei ihrer Frage blieb ihm fast das Herz stehen. In seinem Kopf ratterte es, woher, seit wann?

Sie erklärte ganz ruhig. „Im Badezimmer warst du eindeutig nicht Max, und jetzt bist du es auch nicht. Wer also bist du?" Sie zog die letzte Frage in die Länge.

Wie konnte sie ihn so schnell durchschauen. Niemand hatte es jemals bemerkt, die Unterschiede waren zu subtil, da er alles gab um nicht ständig loszufluchen, oder jemanden zu schlagen, wenn es nicht notwendig war.

„Legst du deine Karten auf den Tisch, mache ich dasselbe." Konterte er.

„Nur fair." Antwortete sie sofort.

Sie sahen sich lange an bevor sie beide anfingen zu grinsen.

Sie überlegte kurz bevor sie ihm die Hand reichte. „Mein Name ist Margret, kurz Maggy." Er sah auf ihre Hand und konnte nicht widerstehen.

„Gabriel." Antwortete er ihr, während er ihre zarte Hand schüttelte. „Niemand nennt mich so weil niemand weiß, dass ich existiere."

„Ich bin die Erste, die von deiner Existenz erfahren hat?" Sie sah ihn ungläubig an.

„So ist es." Antwortete er. Sie sah verlegen weg, aber er sah ihre roten Ohren, ihre Haare waren hinter das selbige gelegt doch lösten sich durch ihre Kopfbewegung. Seine Hand bewegte sich wie von selbst als er ihr die Strähne wieder zurück hinter ihr Ohr schob. Sie erstarrte, und sah weg. Er sah auf den Boden, während er innerlich über seine impulsive Handlung fluchte. Dabei fiel ihm der Stock in ihrer Hand auf. Nein kein Stock, ein Knochen, um genauer zu sein ein Schienbeinknochen.

Sie bemerkte seinen Blick auf den Knochen mit dem sie wieder in der Erde zu zeichnen begann. „Als ich ein Kind war wurde ich hier eingesperrt, und hatte Todesangst. Besonders als sie das Skelett dieses Mannes" sie wedelte mit dem Schienbeinknochen, „hier drinnen ließen." Sie pausierte. „Dieser Mann war es, der den Erstgeborenen Sohn, dieser Familie entführt und getötet hatte. Als ich hier eingesperrte wurde lagen seine Knochen nur lose herum also nehme ich an sie haben ihn zerhackt." Wieder pausierte sie. „Nur das hier war heil." Sie hob den Schienbeinknochen an. „Ich wusste nicht vor was ich mehr Angst haben sollte, von den Knochen oder dass diese Knochen zu einem Mörder gehörten. Es war unentschieden und ich hatte einfach nur schreckliche Angst vor allem. Dann passierte etwas Witziges. Ich war hier nächtelang alleine eingesperrt und weder die Knochen noch der Geist des Mörders taten mir etwas an." Sie sah kurz zu Gabriel, der ihr aufmerksam zuhörte während er in seinem Kopf diese gestörten Eltern von ihr erwürgte. „Also beschloss ich, dass die Knochen nicht böse sein konnten, und wenn sie nicht böse waren und mir nicht wehtaten dann konnten sie auch mein Freund sein. Ich nannte dieses Schienbein Jerry, und Jerry leistete mir Gesellschaft bis Dennis mich anfing zu besuchen. Und jetzt...," sie begann zu flüstern „jetzt besucht mich Gabriel." Ihm gefiel, wie sie seinen Namen aussprach während sie ihren Kopf schief legte und an ihre angezogenen Knie legte, ihm zugewandt. Er wusste was sie da tat, sie wollte eine Information von sich, gegen eine Information von ihm tauschen. Und ihm sagte diese Art Handel mehr als zu. Er hatte noch nie jemanden von sich erzählt, nur über Max, wenn er das Steuer übernommen hatte aber nie über Gabriel.

„Zuerst mal hi Jerry!" sagte er dem Schienbein zunickend mit einer Hand erhoben. Sie lachte daraufhin leise. Er überlegte eine Zeit lang ob es wirklich sagen wollte oder konnte.

„Die erste Person die ich getötet habe wollte mich an einen Sklavenhändler verkaufen. Ich war sehr jung damals."

Maggy verzog keine Miene zu seinem Geständnis. „Du bist auch jetzt noch sehr jung." Merkte sie an. Er sah weder Verurteilung noch Angst in ihren Augen, und dieser Moment bedeutete ihm mehr als sie jemals ahnen können würde, die erste Person, der er etwas von sich erzählte und sie hatte ihn mit ihrer Reaktion nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Hätte sie ihn nicht an den Altersunterschied zwischen den beiden erinnert, hätte er sich in dem violett ihrer Augen fallen lassen können, um darin bereitwillig zu ertrinken, anstatt wieder vor sich hin zu fluchen.

Sie sah sein säuerliches Gesicht und lachte. „Wir sind beide zu jung für diesen ganzen Schwachsinn." Sie seufzte. „Ich muss dir etwas gestehen. Ich habe, wenn es hoch kommt die nächsten zwei Wochen vorausgeplant. Ich weiß nicht, wie wir weiter machen und ich weiß nicht, wie wir von hier verschwinden können." Sie stützte ihr Kinn auf ihre Arme, die sie auf ihren angezogenen Knien verschränkt hatte während sie gerade aus in die Leere sah. Ihre Aussage zog ihm den Boden unter den Füßen weg, er hatte damit gerechnet, dass sie alles durchgeplant hatte, fuck er hoffte sie hätte eine geheime Armee an der Hand. Sie wirkte so stark und zielsicher. Kein Wunder, dass sie nachts durch die Gänge lief. 

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