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Kapitel 6 Eine köstliche Mahlzeit

So hatte sie ein einfaches, doch nützliches Werkzeug geschaffen.

Qiao Duo'er hielt das Werkzeug in der Hand und machte Probebewegungen, überzeugt davon, dass es gut funktionieren würde.

Mit diesem Werkzeug würde sie bald den Genuss von geröstetem Fisch erleben können!

Allein der Gedanke an köstlichen, gerösteten Fisch gab Qiao Duo'er neue Energie.

Obwohl ihr Körper nicht mehr so kräftig war wie früher, waren ihre Beweglichkeit und ihr Urteilsvermögen ungetrübt, und nach einigen Versuchen konnte sie ihren neuen Körper perfekt steuern.

Bald hatte sie drei Fische aufgespießt.

Qiao Duo'er war nicht habgierig, sie legte ihre Angel beiseite und begann ihre Beute zu verarbeiten.

Sie schuppte die Fische flink, nahm sie aus und spülte sie im Wasser des Baches.

Nachdem die Fische gereinigt waren, füllte Qiao Duo'er sie mit wilden Minzblättern, um den Fischgeruch zu mindern, auch ohne Gewürze.

Daraufhin sammelte Qiao Duo'er etwas trockenes Holz und nutzte den Feuerstein aus ihrem Busen, um ein Feuer zu entfachen.

Sie musste ihrem früheren Ich für diesen Gegenstand danken, denn sie konnte sich nicht erinnern, woher er kam, nur dass er ein wertvoller Besitz war, den ihr früheres Ich immer sorgsam versteckt hielt.

Vielleicht, weil der Feuerstein das einzige Eigentum ihres früheren Ichs war.

Qiao Duo'er steckte den Fisch auf Äste und röstete ihn über dem Feuer, bis bald der Duft von Fisch die Luft erfüllte.

Der verführerische Geruch weckte ihren Appetit, und sie schluckte ihren Speichel hinunter, in dem Wunsch, den gerösteten Fisch in einem Bissen zu verschlingen.

Es war das erste Mal, dass Qiao Duo'er das Gefühl hatte, das Fischrösten würde eine Ewigkeit dauern.

Aber nach gefühlt endloser Zeit waren die Fische fertig und Qiao Duo'er verschlang ihre Mahlzeit mit großem Vergnügen.

Die Fische waren außen knusprig und innen zart, mit einer Spur von Minze, und obwohl sie etwas fad waren, waren sie ein Festmahl für jemanden, der schon lange kein Fleisch mehr gegessen hatte.

Schon bald hatte Qiao Duo'er einen Fisch aufgegessen.

Sie schmatzte mit den Lippen, denn sie hatte noch Appetit, also beschloss sie entschlossen, die verbleibenden zwei Fische zu rösten.

Nachdem sie einen zweiten Fisch verzehrt hatte, war Qiao Duo'er satt. Sie überlegte kurz, dann wickelte sie den letzten Fisch in ein Lotusblatt und steckte ihn in ihren Busen.

Da der Mann ihr ein halbes Brötchen gegeben hatte, würde sie ihm diese Wohltat zurückgeben, als ein Zeichen ihrer Dankbarkeit.

Nachdem sie ihren Hunger gestillt hatte, machte sich Qiao Duo'er voller Energie auf den Weg den Berg hinauf, wobei sie den Baumstamm, den sie zuvor benutzt hatte, als Gehhilfe verwendete, was ihr viel Mühe ersparte.

Qiao Duo'er war froh, in ihrem früheren Leben eine Spezialagentin gewesen zu sein.

Sie hatte sich damit abgefunden, eine unattraktive Frau zu sein, und war auch fähig, unter so harschen Bedingungen zu überleben.

Es dauerte nicht lange, bis Qiao Duo'er ihren Lebensplan für die nahe Zukunft zurechtgelegt hatte.

Sie kannte einige gängige Kräuter und konnte sie sammeln, um sie gegen Geld einzutauschen, was ihr zumindest täglich den Magen füllen würde.

Außerdem verfügte sie über ein exklusives Rezept für goldene Wundsalbe. Wenn sie Glück hätte und alle Zutaten zusammenbekäme, könnte sie ein Vermögen verdienen. Sobald sie etwas Silber angespart hatte, lagen ihr alle Wege offen!

Der Traum war schön, und Qiao Duo'er glaubte fest daran, dass die Wirklichkeit noch erfüllender sein würde!

Plötzlich leuchteten Qiao Duo'ers Augen auf.

Sie hatte ein Feld mit Gelenkheilgras entdeckt!

Das kam wie gerufen, denn daheim wartete jemand mit einem gebrochenen Bein, dem es bestimmt nützen würde.

Zerstoßenes Gelenkheilgras auf die Bruchstelle aufgetragen, mit Tannenrinde abgedeckt und dann mit einer Schiene fixiert, war bestens zur Knochenheilung geeignet, jedoch wirkungslos bei Splitterbrüchen.

Sie nahm an, dass der Mann daheim keinen Splitterbruch erlitten hatte, da er nur einen Hügel hinuntergerollt war.

Also schnitt Qiao Duo'er genügend Gelenkheilgras und benutzte ihren Dolch, um ein Stück Rinde von einer Tanne abzutrennen.

Beim Schnitzen achtete Qiao Duo'er besonders darauf, dass sie nicht rund um den Baum schnitt, denn das hätte ihn getötet.

Nachdem sie diese beiden Dinge gesichert hatte, ging Qiao Duo'er den Berg hinunter.

Und... beim nächsten Mal würde sie auf jeden Fall einen Korb mitbringen!

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