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Wenn Sie kein ernsthaftes Geschäft haben, verschwinden Sie!

Jason Robin Wyatt war ein sehr großer Mann, etwas über 1,94 Meter, mit exquisiten Gesichtszügen und war attraktiver als die meisten männlichen Models. Sein gepflegtes, bis zu den Ohren reichendes schwarzes Haar hatte einen gesunden Glanz, der sein Aussehen noch stärker hervorhob. Seine bernsteinfarbenen Augen, die immer ein Funkeln hatten, wenn er lächelte, strahlten in diesem Moment jedoch eine eisige Atmosphäre aus.

"Präsident Wyatt", flüsterte Linda.

Jason, der ein großer Sauberkeitsfanatiker war, schlug ihre Arme abrupt von sich. Er kräuselte angewidert die Nase und wischte seine Hand an einem Taschentuch ab, welches er mit Linda berührt hatte, warf es dann in den Mülleimer.

Jeder schwieg.

Lindas Gesichtsausdruck war so verstörend, dass Kathleen Mühe hatte, ihr Lachen zu unterdrücken.

Linda hatte sich noch nie in ihrem Leben so gedemütigt gefühlt, aber sie war machtlos.

Obwohl sie gegenüber Kathleen eben noch arrogant gewirkt hatte, wagte sie nicht, vor Jason unüberlegt zu handeln. Ihre Wut musste sie bei Kathleen loswerden.

"Präsident Wyatt, lassen Sie sich von dieser Frau nicht täuschen."

"Sie hat gerade über die vier angesehenen Familien in Baltimore so viele verächtliche Dinge gesagt, sie hat keinen Respekt vor Ihnen oder den Wyatt Corporations. Sie hat sogar behauptet, sie wäre Ihre Freundin, stellen Sie sich das vor?"

"Ist dem so?" Der Verachtung in Jasons Ton war unverkennbar.

"Was ich gesagt habe, ist die Wahrheit", beharrte Linda und hatte die Ironie in Jasons Stimme überhört. Sie sah ihre Chance, Kathleens Ansehen endlich zu beschmutzen.

"Sie hat keinen guten Ruf. Sie wurde sogar von ihrem eigenen Mann beim Fremdgehen ertappt. Als sie aus dem Haus ihres Mannes geworfen wurde, ist sie geflohen und erst nach vielen Jahren wieder aufgetaucht. Ich dachte, Sie sollten gewarnt sein, in ihrer Gegenwart vorsichtig zu sein."

Davon überzeugt, dass sie Kathleens Ruf erfolgreich beschädigt hatte, sah sie Kathleen mit einem selbstgerechten Lächeln an, 'Ich möchte sehen, wie du dich jetzt herausredest', dachte sie triumphierend.

"Brauchen Sie mir jetzt über meine Angelegenheiten zu belehren?" Jasons Gesichtsausdruck war düster und undurchsichtig.

"So ist es nicht", entgegnete Linda schnell. "Ich möchte nur nicht, dass Sie ausgenutzt werden, da Sie ein sehr netter Gentleman sind."

Mit ihrem charmantesten Lächeln fügte sie hinzu: "Die Leute würden alles tun, um Ihnen näher zu kommen, da Sie der attraktivste Präsident der Stadt sind."

Ihre Worte schienen Jason unerklärlicherweise wütend zu machen.

"Sie sollten besser von Ihrem hohen Ross herunterkommen und dieses lächerliche Lächeln ablegen. Sie sind nicht mein Typ."

Jasons Zunge war schärfer als der Biss einer Viper, als er Linda unerbittlich in Stücke riss.

Die Umstehenden hatten die Münder offen stehen. Sie hätten nie erwartet, dass der coole und gut aussehende Präsident, der den Damen in Baltimore den Kopf verdrehte, solch eine scharfe Zunge hatte.

Die Damen, die bereits ihre Fühler nach ihm ausgestreckt hatten, ließen ihre Pläne rasch fallen. Niemand wollte am Ende einer solch giftigen Zunge stehen.

Innerlich hatten sie Mitleid mit Linda, glaubten aber auch, dass sie es verdiente. Immerhin hatte sie in der Vergangenheit ihren Familienhintergrund genutzt, um zahlreiche unschuldige Damen zu unterdrücken. Dieses Mal hatte sie jedoch ihre Meisterin gefunden.

Linda umklammerte ihr Herz und wäre vor Scham beinahe in Ohnmacht gefallen. Es war das erste Mal, dass sie so bloßgestellt worden war. Und das Schlimmste daran war, dass es jemand war, gegen den sie sich nicht wehren konnte. Sie wurde von ihrer Familie die ganzen 28 Jahre ihres Lebens verwöhnt und verhätschelt."Woher nehmen Sie die Annahme, ich sei ein Gentleman? Wenn Sie keine ernsthaften Geschäfte mit Wyatt Corps zu erledigen haben, dann verschwinden Sie!"

"Irren Sie sich da nicht, Präsident Wyatt, ich bin Linda Beazell, die einzige Tochter von Direktor Thomas Beazell. Im Namen der Beazell-Gruppe bin ich wegen einer möglichen Zusammenarbeit hier."

"Zu Ihrer Kenntnisnahme, es wird keine Kooperation zwischen der Wyatt Corporation und der Beazell-Gruppe geben."

Lindas Gesicht wurde augenblicklich kreidebleich, und sie sank auf die Knie.

"Ich habe mich geirrt, Präsident Wyatt. Bitte geben Sie uns die Möglichkeit, uns im fairen Wettbewerb mit allen anderen zu messen."

Doch auf ihr Flehen hin, warf Jason lediglich einen kurzen Blick auf seine persönliche Assistentin und innerhalb einer Minute war der Empfangsbereich von Lindas Klagen befreit.

Kathleen war beeindruckt, wie ihr Bruder die Dinge handhabte; er hatte seinen Titel 'Der unbeugsame Präsident' wahrlich verdient.

"Sind Sie jetzt bereit für Ihre Arbeit, Hoheit?" sagte Jason, während er Kathleen seine Arme entgegenstreckte. Seine Kälte verflog und wurde durch ein charmantes und fürsorgliches Lächeln ersetzt, als sei er nicht derjenige gewesen, der gerade noch Feuer spie.

"Mm hmm", erwiderte Kathleen bereitwillig und verhakte ihre Hände mit den ausgestreckten Armen von Jason. Gemeinsam betraten sie den Aufzug für das Treffen mit Herrn Mason.

Die Gesichter aller Anwesenden zeigten Überraschung über ihre Interaktion, besonders jene der Mitarbeiter, die sich zufällig in der Empfangshalle befanden. Sie hatten ihren Präsidenten noch nie zuvor so intim und ungeniert mit jemandem interagieren sehen.

...

"Mabel, hast du gesehen, wie ich von diesen törichten Sicherheitsleuten gedemütigt und rausgeschmissen wurde? Das alles nur wegen dieser Schlampe. Ich werde dafür sorgen, dass sie büßt. Sie ist auch schuld, dass wir die Chance, mit Wyatt Corps zusammenzuarbeiten, verloren haben. Wie soll ich das meinem Vater erklären?"

"Linda, beruhigen Sie sich bitte; erinnern Sie sich daran, dass Sie die junge Dame des Hauses Beazell sind. Andere sollten Sie so nicht sehen, sonst stehen Sie morgen in den Nachrichten."

Diese Worte von Mabel Winters, Lindas Assistentin und Handlangerin, wirkten tatsächlich wie ein Zauberstab. Linda, die seit ihrem Rauswurf bei Wyatt Corps in den letzten fünfzehn Minuten geweint und geflucht hatte, beruhigte sich schließlich.

Sie richtete schnell ihr Haar und Kleid und verwandelte sich wieder in eine stolze junge Dame.

"Keiner darf erfahren, was heute geschehen ist", befahl Linda streng.

"Natürlich, das bleibt unter uns."

Als Assistentin war es ihre Aufgabe.

"Halten Sie außerdem Kathleen im Auge, ich muss ihre Schritte kennen und wissen, was sie vorhat. Wir dürfen es uns nicht leisten, gegen sie zu verlieren."

"Wie kann Präsident Wyatt sie nur so sehr in Schutz nehmen? Sie muss ihm etwas angetan haben, so wie sie es vor sechs Jahren mit Shawn getan hat. Aber ich werde nicht zulassen, dass sie ein glückliches Ende findet. Nicht solange ich Linda Beazell bin."

"Das ist der richtige Kampfgeist, meine liebe Freundin. Niemand hat das Zeug dazu, gegen Sie zu gewinnen", feuerte Mabel sie getreulich an.

Nachdem alles gesagt war, ging sie zu ihrem geparkten Auto und sie verließen die Wyatt Corporation.

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