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18. Die erste Flamme

Ein neuer Morgen

Der erste Morgen nach Dannys Rückkehr mit dem Sternenfeuer war außergewöhnlich ruhig. Sylvandor war in goldenen Nebel gehüllt, als die Sonne über die Baumwipfel kroch, und ein tiefer Frieden lag in der Luft. Doch unter der Oberfläche brodelte die Welt weiter.

Danny stand früh auf, das Gewicht des Sternenfeuers in seiner Brust fühlend. Es war nicht unangenehm, aber es erinnerte ihn an eine Verantwortung, die er nun trug. Die Flamme war ein Teil von ihm, brannte in seiner Seele, und in den stillen Momenten spürte er, wie sie flüsterte – Worte, die er nicht immer verstehen konnte.

Kira trat neben ihn, ihre Rüstung frisch geölt und ihr Blick prüfend. „Du siehst anders aus," sagte sie, als sie ihn musterte.

„Anders wie?" fragte Danny und legte den Kopf schief. „Stärker. Ruhiger. Aber auch... älter." Danny lächelte leicht. „Das fühlt sich auch so an."

Doch bevor sie weiterreden konnten, trat Kael'thar hinzu. Der riesige Drache schnaubte und senkte seinen Kopf, sodass seine glühenden Augen auf einer Höhe mit Danny waren. „Die Schatten werden es wissen, Hüter," sagte er. „Das Sternenfeuer hat das Gleichgewicht verändert. Sie werden nicht warten." Danny nickte langsam. „Dann warten wir auch nicht."

Die Nachricht aus dem Osten

Während des Vormittags erreichte eine Botschaft den Kreis des Gleichgewichts. Ein junger Bote, kaum mehr als ein Junge, stürzte keuchend ins Lager, sein Gesicht vor Angst blass.

„Die Schatten... sie kommen," keuchte er. „Aus dem Osten. Sie überrennen die Grenzdörfer. Niemand kann sie aufhalten." Danny, Kira und Kael'thar tauschten ernste Blicke.

„Wie viele?" fragte Kira, die sich bereits ihre Waffen umschnallte.„Hunderte," flüsterte der Junge. „Vielleicht mehr. Und sie haben etwas bei sich... etwas Großes."

Kael'thar hob den Kopf, seine Flügel bewegten sich unruhig. „Es beginnt," sagte er. „Das Sternenfeuer hat sie provoziert. Sie greifen an, um die Flamme zu löschen, bevor sie ihre volle Macht entfalten kann."

Danny spürte, wie die Flamme in seiner Brust zu pulsieren begann, als ob sie die Wahrheit in den Worten des Drachen bestätigen wollte. „Wir müssen sie stoppen," sagte er. „Nicht nur, um das Sternenfeuer zu schützen, sondern um die Menschen zu verteidigen."

Die Schlacht an den Nebelfelsen

Der Kreis des Gleichgewichts sammelte seine Kräfte und zog nach Osten. Die Nebelfelsen waren eine natürliche Barriere, ein Ort, an dem die Schatten gestoppt werden konnten, wenn sie rechtzeitig dort ankamen.

Die Reise war schnell, aber angespannt. Danny spürte, wie das Sternenfeuer in ihm zu sprechen begann, seine Stimme eine Mischung aus Weisheit und Warnung. „Was sagt es dir?" fragte Kira, als sie nebeneinander ritten. „Dass wir stark bleiben müssen," antwortete Danny. „Und dass dies nur der Anfang ist."

Als sie die Nebelfelsen erreichten, sahen sie die Armee der Schatten. Die Berichte waren nicht übertrieben gewesen – eine schwarze Welle aus Kreaturen kroch durch das Tal, ihre Bewegungen unnatürlich und furchterregend. Und in ihrer Mitte erhob sich ein Koloss, eine Gestalt, die aus Dunkelheit und Stein bestand, so groß wie ein Turm.

„Das ist ihr Champion," sagte Kael'thar. „Ein Wesen, das geschaffen wurde, um alles Licht zu verschlingen."

Danny zog sein Schwert, dessen Klinge jetzt von einem schwachen goldenen Schimmer durchzogen war. „Dann geben wir ihm etwas, das es zu verschlingen versucht."

Der Kampf gegen die Schatten

Die Schlacht war erbarmungslos. Die Schatten fielen über sie her wie eine Welle aus Dunkelheit, doch der Kreis des Gleichgewichts hielt stand. Kira kämpfte mit der Präzision einer erfahrenen Kriegerin, ihre Klingen blitzten im Nebel. Kael'thar brüllte und spie Feuer, das ganze Reihen der Schatten verbrannte.

Doch es war Danny, der das Zentrum des Kampfes bildete. Das Sternenfeuer in ihm brannte hell, und jedes Mal, wenn er zuschlug, zerbarsten die Schatten wie Rauch im Wind. „Das Feuer schützt dich," rief Kira, als sie an seiner Seite kämpfte. „Nein," antwortete Danny. „Es schützt uns alle."

Der Koloss bewegte sich langsam, aber mit unaufhaltsamer Macht. Seine Schläge zerschmetterten Felsen, und seine bloße Präsenz ließ die Schatten stärker werden. „Wir müssen ihn aufhalten!" rief Kael'thar. Danny nickte. „Ich kümmere mich darum. Haltet die Schatten von mir fern."

Der Kampf gegen den Koloss

Danny stellte sich dem Koloss allein. Die Kreatur war gewaltig, doch das Sternenfeuer in ihm pulsierte mit einer Energie, die ihm den Mut gab, sich ihr entgegenzustellen.

„Du bist nichts," sagte der Koloss mit einer Stimme, die wie ein Grollen durch die Luft vibrierte. „Nur ein Funke in einer endlosen Dunkelheit." „Vielleicht," sagte Danny. „Aber manchmal ist ein Funke alles, was man braucht."

Er rannte vorwärts, das Sternenfeuer durchströmte ihn. Seine Klinge traf auf die dunkle Haut des Kolosses, und ein Lichtblitz durchbrach die Schatten. Der Koloss schrie, doch er schlug zurück, seine Faust traf Danny und warf ihn zu Boden.

Danny spürte den Schmerz, doch das Sternenfeuer in ihm brannte heller. Er stand auf, griff erneut an und führte einen letzten, alles entscheidenden Schlag aus.

Die Klinge drang tief in den Koloss ein, und das Sternenfeuer entlud sich wie eine Explosion. Die Dunkelheit zerfiel, und der Koloss stürzte zu Boden, seine Gestalt löste sich in Nichts auf.

Nach der Schlacht

Als die Schattenarmee sah, dass ihr Champion gefallen war, zog sie sich zurück. Der Kreis des Gleichgewichts jubelte, doch Danny sank erschöpft zu Boden. Kira kniete sich neben ihn. „Danny, alles in Ordnung?"

Er öffnete die Augen und lächelte schwach. „Das Sternenfeuer hat mir geholfen. Aber ich weiß jetzt, wie gefährlich es ist."

Kael'thar landete schwer neben ihnen, seine mächtigen Flügel falteten sich. „Du hast gezeigt, dass die Dunkelheit nicht unaufhaltsam ist. Aber du hast recht – sie wird zurückkommen."

Danny nickte und stand auf, obwohl seine Beine zitterten. „Dann bereiten wir uns vor. Das Gleichgewicht mag heute gewonnen haben, aber der Krieg hat gerade erst begonnen."

Das Sternenfeuer pulsierte leise in seiner Brust, ein stilles Versprechen, dass es ihn nicht verlassen würde – solange er bereit war, den Preis zu zahlen.

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