Dumme Meilen (2)

Heiraten? Li Meili belächelte den Gedanken. Sie war überzeugt, dass ein Eheleben nicht zu jemandem passte, der seine Freiheit so sehr liebte wie sie. Sicher, hin und wieder verabredete sie sich, aber niemals würde sie es zulassen, dass ein Mann ihr nahekam oder ihr eine emotionale Bindung auferlegte.

Mit einem Kopfschütteln versuchte sie vergeblich, ihre Gedanken zu ordnen, bevor sie ihr Büro verließ, um die finalen Details an Gu Yuyaos Hochzeitskleid zu vollenden. Jede Perle und jede Stickerei auf dem Kleid war ihre Arbeit.

Gu Yuyaos Großvater war wirklich reich und hatte ihr freie Hand gelassen, kostbare Steine und teure Materialien nach Belieben zu verwenden. Beim Anblick des weißen Kleides wunderte sich Li Meili, ob sie jemals selbst den Gang zum Altar als Braut – und nicht nur als Brautjungfer – antreten würde.

Die Sorgen ihrer Eltern konnte sie nachvollziehen; immerhin wurde sie nicht jünger und war kurz davor, nach dem Geburtstag der Kaiserin 30 Jahre alt zu werden.