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In seiner Umarmung

Zwei von ihnen drehten den Kopf und sahen einen schlanken Mann in einem teuren Anzug, der mit großen Schritten auf sie zukam.

Der Mann mit den langen Augenbrauen, der spitzen Nase und den schmalen Lippen, die von einer gewissen Herbheit zeugten, strahlte in seinen dunklen Augen eine lächelnde Wärme aus. Seine tiefe und klare Stimme ertönte,

"Großmutter, auf wen bist du böse?"

Die Nachmittagssonne strömte an seiner Gestalt vorbei und verlängerte den Schatten seines Profils, wodurch ein Eindruck von bemerkenswerter Eleganz entstand.

Mit einem zufriedenen Blick auf ihren Enkel wandte die alte Dame den Kopf und gab Lai Rong ein Zeichen, das diese entgegennahm und eilig ging.

Der Mann bückte sich und hielt die Hand der alten Dame. Als er die niedliche Verstellung ihres Zorns durch das Schmollen ihrer Lippen sah, stieß er ein kehliges Lachen aus.

"Wer die Großmutter verärgert hat! Der Enkel soll ihnen eine 'gute Lektion' erteilen."

Die alte Dame schürzte die Lippen und sagte: "Wer sonst als du, die Undankbare?! Ich will einen Urenkel!"

Ein Flackern der Hilflosigkeit blitzte in Bo Jinchuans Augen auf.

"Großmutter, ich bin gerade aus dem Ausland zurückgekommen. Wo finde ich für dich eine Frau, die ein Kind gebären kann?"

Die alte Dame machte einen Buckel und sagte: "Nach all den Jahren haben sich die Worte, mit denen du mit mir umgehst, nie geändert!"

Sie versuchte, ihre Wangen aufzublasen, während sie sprach, und blickte dabei in die Richtung von Shen Fanxing.

Lai Rong hatte sie erreicht, und sie schaute in diese Richtung. Die alte Dame hob die Hand und winkte.

Shen Fanxing war skeptisch, aber sie ging trotzdem mit Lai Rong.

Bo Jinchuan stand auf, als er sah, dass Lai Rong ein schlankes Mädchen in ihre Richtung führte.

Das Gesicht des Mädchens war blass, aber es verbarg nichts von ihrer Schönheit. Sie trug einen übergroßen Krankenhauskittel, der stark wehte und auf eine extrem magere Figur schließen ließ.

Bo Jinchuan blinzelte ein paar Mal, bevor seine dunklen Augen das Gesicht der sich nähernden Frau erkennen konnten.

Als Shen Fanxing sie erreichte, hörte er auf, sie unverhohlen anzustarren, denn in ihren Augen standen Wachsamkeit und Zweifel.

Er war überrascht, denn es war das erste Mal, dass eine Frau ihn so ruhig ansah.

In der Tat verweilte ihr Blick nicht lange auf ihm. Er glitt an ihm vorbei und landete bei der Großmutter.

Dieser Blick, der viel Kälte und Ruhe ausstrahlte, schockierte ihn nicht nur, sondern löste auch ein Gefühl der kleinen Niederlage aus.

Um Worte verlegen, verzogen sich seine dünnen Lippen zu einem unmerklichen Strahlen.

"Alte Dame, was ist denn los?"

Shen Fanxing beugte ihren Körper leicht, während sie sprach, und ihre Stimme spiegelte eine Art Lethargie und Sanftheit wider, die von ihrem schwachen Zustand herrührte.

Eine solche Szene ließ Wellen in Bo Jinchuans dunklen Augen aufblitzen.

Wenn man sich mit einer an den Rollstuhl gefesselten Person unterhält, sollte man es vermeiden, den Nacken des Rollstuhlfahrers durch langes Aufschauen zu belasten, denn das kann schlecht für die Wirbelsäule sein.

Das war ein Problem, das er immer wieder zur Kenntnis genommen hatte, und daher kannte er die Ermüdung dieser Haltung.

Das war nicht viel anders als bei Zamabu.

Was für eine schwächliche Frau...

Das Lächeln in den Augen der alten Dame wurde noch breiter. Sie hielt die Hand von Shen Fanxing und starrte sie eine Weile an, wobei sie immer wieder mit dem Kopf nickte.

"Ja, nicht schlecht, nicht schlecht, wirklich nicht schlecht!"

Shen Fanxing, die nicht wusste, was los war, konnte nur ein höfliches und unbeholfenes Lächeln aufrechterhalten.

"Keine Sorge, Kind. Großmutter ist kein schlechter Mensch. Ich habe mich nur zu sehr gelangweilt, und du bist mir zufällig aufgefallen. Es tut mir leid, dass ich dich so plötzlich einladen musste. Verzeih Großmutter!"

Angesichts der unverhohlenen Begeisterung der Großmutter schüttelte Shen Fanxing den Kopf.

"Das ist schon in Ordnung, ich bin ja sowieso allein."

Während Shen Fanxing sprach, blitzte ein Hauch von Bitterkeit in ihren klaren Augen auf. Das bemerkte die alte Dame, die ihre Hand ergriff und sie leicht streichelte, wobei ihr Herz für sie schmerzte.

"Gutes Kind, wie ist dein Name?"

"Fanxing, Shen Fanxing."

"Weit wie die tausenden Sterne am Himmel, klar wie die Milchgalaxie. Das ist ein guter Name! Nicht wahr, Jinchuan?"

Die alte Dame drehte sich um und warf ihrem Enkel einen vielsagenden Blick zu, ihre Augen waren warnend.

Es war, als könnte er getötet werden, wenn er nicht zustimmte.

Ein hilfloses Lächeln huschte über Bo Jinchuans Gesicht, aber er schaffte es, scheinbar zustimmend zu nicken.

"Ja, es ist ein schöner Name."

"Und sehr kompatibel!"

Die alte Dame hob absichtlich eine Augenbraue, bevor sie Shen Fanxing ansprach,

"Komm, Fanxing. Ich möchte dir meinen Enkel vorstellen, Bo Jinchuan."

Shen Fanxing hob den Kopf und richtete ihren Blick auf den Mann, der die ganze Zeit am Rande gestanden hatte. Unerwartet traf ihr Blick auf den dunklen Blick des Mannes.

Der Mann hatte feine Augenbrauen, ein gut aussehendes Gesicht und eine vornehme Eleganz.

Ein Blick auf sein Aussehen und seine Ausstrahlung verriet, dass er kein gewöhnlicher Mann war.

Es schien ihr, als hätte sie ihn schon einmal irgendwo gesehen, aber sie konnte sich nicht genau erinnern, wo.

Ihr Gedächtnis könnte sie im Stich gelassen haben. Schließlich sollte es schwer sein, einen so herausragenden Mann zu vergessen.

Sie zögerte. Die Worte der alten Dame klangen ihr noch in den Ohren, und der Anblick des Mannes war ihr zweifellos ein wenig unangenehm.

Weit wie die Tausende von Sternen am Himmel, klar wie die milchige Galaxie.

Bo Jinchuan...

Tausende von Sternen am Himmel. Die milchige Galaxie.

Das war zu... gewollt.

In Bo Jinchuans Augen spiegelte sich unermessliche, tiefe Weisheit. Als ob er ihre Unbeholfenheit spürte, leuchteten seine Augen und er streckte seine Hand aus, um das Schweigen zu brechen.

"Hallo, ich bin Bo Jinchuan."

"Hallo, ich bin Shen Fanxing."

Während sie sprach, streckte Shen Fanxing ihre Hände aus und versuchte, ihren Körper aufzurichten, aber sie hielt inne.

Vielleicht hatte sie zu lange in der Hocke gesessen, und zusätzlich zu ihrer Hüftverletzung verursachte jede Art von Bewegung ein Taubheitsgefühl in ihren Beinen, so dass sie zu einer Art Gelee wurden. Im Handumdrehen ging ihr Körper nach hinten.

"Vorsichtig."

In ihrem schönen Gesicht weiteten sich die Augen vor Angst. Doch dann ertönte eine klare und tiefe Stimme über ihrem Kopf.

Auch ihre Taille wurde sofort von einem starken und kräftigen Arm gestützt, als sie auf die Beine gebracht wurde.

Doch Shen Fanxing landete abrupt in der Umarmung von Bo Jinchuan.

Ein Gefühl des guten Dufts überkam sie und verstärkte ihre Unbeholfenheit.

Durch ihre schnelle Reaktion versuchte sie, ihn wegzustoßen, aber das Taubheitsgefühl in beiden Beinen ließ sie erbärmlich taumeln, so dass sie erneut in die Umarmung von Bo Jinchuan geriet.

Aus Selbstschutz hielt sie sich unbewusst an den Schultern des Mannes fest, um sich abzustützen.

Gleichzeitig übten die Arme, die um ihre Taille geschlungen waren, mehr Kraft aus und hoben sie sofort hoch.

Shen Fanxing biss sich auf die Lippen, denn Schuldgefühle überkamen sie, als sie sich an die beiden Vorfälle erinnerte, bei denen sie in den Schoß des Mannes gefallen war.

"Bewegen Sie sich nicht zuerst."

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