Die Schattenlande lagen nun hinter ihnen, aber Eryon und Lyra wussten, dass die Gefahr noch lange nicht gebannt war. Ihr nächstes Ziel war der Turm der Stürme, ein unheimliches Bauwerk, das hoch über den zerklüfteten Klippen des Schwarzen Meeres aufragte. Dort, so hieß es, residierte ein weiterer mächtiger Dämon, dessen Kontrolle über das Wetter verheerende Stürme über die Lande brachte.
„Wir müssen uns beeilen," sagte Lyra, während sie durch das steinige Gelände navigierten. „Jeder Tag, den wir verschwenden, bedeutet mehr Leid für die Menschen."
Eryon nickte zustimmend. „Der Stab des Lichts wird uns helfen, aber wir müssen vorsichtig sein. Der Dämon im Turm ist dafür bekannt, Fallen und Illusionen zu nutzen, um seine Gegner zu verwirren."
Sie erreichten die Klippen, und der Anblick des Turms ließ ihnen einen Schauer über den Rücken laufen. Der Turm war aus schwarzem Stein gebaut, und Blitze zuckten unablässig um seine Spitze. Der Wind heulte und zerrte an ihren Kleidern, als sie sich dem Eingang näherten.
„Bereit?" fragte Eryon, und Lyra nickte entschlossen.
Sie betraten den Turm und fanden sich in einem düsteren, spiralförmigen Treppenhaus wieder. Der Aufstieg war mühsam und beschwerlich, und bei jedem Schritt schien der Wind stärker zu werden. Doch sie ließen sich nicht entmutigen und kämpften sich weiter nach oben.
Nach einer Weile erreichten sie eine große Halle, die von einem unheimlichen blauen Licht erhellt wurde. In der Mitte der Halle stand ein hoher Thron, auf dem eine schlanke, bedrohliche Gestalt saß. Der Dämon des Turms erhob sich, als er die beiden Krieger bemerkte.
„Ihr habt es weit geschafft," sagte er mit einer Stimme, die wie Donnergrollen klang. „Aber hier endet euer Weg."
Eryon und Lyra zogen ihre Schwerter und stellten sich dem Dämon entgegen. Der Kampf begann mit einem plötzlichen Sturm, der durch die Halle fegte. Der Dämon nutzte seine Kräfte, um Blitze auf sie zu schleudern und Windböen zu erzeugen, die sie zurückwarfen. Doch Eryon und Lyra hielten stand, ihre Bewegungen waren perfekt aufeinander abgestimmt.
„Wir müssen seine Kontrolle über das Wetter brechen," rief Eryon über das Heulen des Sturms hinweg. „Der Stab des Lichts kann das schaffen!"
Lyra kämpfte sich durch den Sturm und schwang ihr Schwert gegen den Dämon, während Eryon den Stab des Lichts hochhielt und die magischen Worte murmelte, die ihm der alte Magier einst gelehrt hatte. Ein helles Licht strahlte vom Stab aus und durchdrang die Dunkelheit der Halle.
Der Dämon brüllte vor Schmerz und Wut, als das Licht ihn traf. Der Sturm ließ nach und die Blitze erloschen. Eryon und Lyra nutzten die Gelegenheit und griffen mit vereinten Kräften an. Ihr synchroner Angriff brachte den Dämon zu Fall, und mit einem letzten, mächtigen Schlag besiegten sie ihn.
Der Turm begann zu beben, als die Macht des Dämons schwand. „Wir müssen hier raus!" rief Lyra und zog Eryon mit sich.Sie rannten die Treppen hinunter und erreichten gerade rechtzeitig den Ausgang, bevor der Turm in sich zusammenbrach und in den Abgrund stürzte. Atemlos und erschöpft standen sie an den Klippen und sahen zu, wie der Turm der Stürme in die Tiefe fiel.
„Wir haben es geschafft," sagte Lyra und ließ sich auf einen Felsen sinken. „Wieder ein Dämon weniger."
Eryon nickte und setzte sich neben sie. „Ja, aber wir dürfen nicht nachlassen. Es gibt noch viele weitere Dämonen und Gefahren, die auf uns warten."
Sie verbrachten die Nacht an den Klippen, das schwarze Meer rauschte unter ihnen, und die Sterne funkelten am Himmel. In dieser Ruhe fanden sie einen Moment der Erholung und des Friedens.
„Eryon," sagte Lyra leise, während sie in die Dunkelheit starrte. „Ich wollte dir danken. Ohne dich wäre ich nie so weit gekommen."
Eryon lächelte schwach. „Wir sind ein gutes Team, Lyra. Gemeinsam können wir alles schaffen."
Sie sahen einander an, und in diesem Moment spürten sie die tiefe Verbindung, die zwischen ihnen entstanden war. Es war mehr als nur die Kameradschaft im Kampf; es war eine Freundschaft, die sich zu etwas Tieferem entwickelte.
„Was auch immer vor uns liegt," sagte Lyra entschlossen, „wir werden es gemeinsam durchstehen."
Eryon nickte. „Gemeinsam."