webnovel

Die Last der königlichen Erben

Am Tag nach der Krönung des Prinzen zum neuen König kam Celine zu mir. Ich hatte beschlossen den Tag vorsichtshalber im Schloss zu verbringen. Ich glaubte zwar nicht daran, dass die Dämonen so bald erneut etwas unternehmen aber ich wollte auf Nummer sicher gehen. Mein Bruder will, dass ich so bald wie möglich auf die Akademie gehe und meine Magie trainiere. Sagte sie zu mir und ihr blick wurde traurig und sie senkte ihren Kopf. Dann werde ich nur noch wenig Zeit mit dir verbringen können. Fügte sie niedergeschlagen hinzu. Ich habe eine Idee. Würdest Du deinem Bruder sagen, dass ich ihn sehen will? Fragte ich sie. Celine hob blickte vom Boden und sah mich an. Was hast Du vor? Stellte sie als Gegenfrage. Das wirst Du dann schon sehen. Bring ihn einfach her. Sagt ich mit motivierter Stimme. Scheinbar konnte ich etwas von meiner Positivität mit ihr teilen, denn ihr Lächeln kehrte in diesem Moment zurück.

Es dauerte eine Weile aber dann kam Celine mit ihrem Bruder in den Schlossgarten. Und was soll ich jetzt hier? Fragte Kaleon ungeduldig. Du sollst zuhören was ich zu sagen habe. Antwortete ich telepathisch auf seine Frage. Verwirrt blickte er sich um, dann bleib sein blick auf mir haften. D...Du...Du sprichst? Fragte er verwirrt. Bis jetzt habe ich nur zu Celine gesprochen. Aber die Umstände haben sich geändert, also hielt ich es für nötig dich einzuweihen. Sagte ich zu ihm. Er wandte sich entsetzt zu seiner Schwester. Du konntest die ganze Zeit mit ihm reden? Fragte er sie, worauf sie mit einem Nicken antwortete. Er schlug sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Warum habt ihr beide nicht eher was gesagt? Das hätte mir und meinem Vater so viel Arbeit ersparen können. Sagte er leicht verärgert.

Weil ich ihr gesagt hatte sie soll es fürs erste geheim halten. Und ich würde auch dich darum bitten. Sagte ich zu ihm. Er seufzte tief. Na gut, meinetwegen. Aber warum hast Du mich nun hier her gerufen. Fragte er mich. Ganz einfach. Ich möchte dir eine Last abnehmen. Du willst, dass Celine auf die Akademie geht und ich weiß wie besorgt Du um deine Schwester bist. Ich weiß auch, dass Du zur Zeit und besonders jetzt nach dem Angriff der Dämonen keine Soldaten zu ihrem Schutz abstellen kannst. Sagte ich und machte eine kurze Pause um sicher zu gehen, dass er mir Folgen könne. Halt! Ich verstehe worauf Du hinaus willst. Aber ich kann keinen Drachen auf die Akademie los lassen! Wie stellst Du dir das vor? Fragte er mich mit entsetzter Stimme.

Ich verwandelte mich vor ihren Augen in meine menschliche Gestalt. So stelle ich mir das vor. Sagte ich. Kaleon fielen fast die Augen raus vor staunen. Celine hingehen platzte fast vor Aufregung und Freude. Er schüttelte seinen Kopf ungläubig. Du bist also auch dieser junge Abenteurer, der überall in der Stadt hilft und sich um die armen Leute kümmert. Die Wachen hatten mir davon erzählt. Gibt es eigentlich auch etwas was Du nicht kannst? Fragte er mich sichtlich erschöpft und überfordert mit der Situation. Ich lass es dich wissen sobald ich es herausfinde. Antwortete ich trocken.

So sollte es kein Problem sein wenn ich zusammen mit Celine auf die Akademie gehe. Ich brauche nur eine Empfehlung von Dir damit ich ohne Probleme dort beitreten kann. Den Rest kannst du getrost mir überlassen und ich passe dann auch den ganzen Tag auf sie auf. Sagte ich. Und was soll ich den Leuten sagen, wenn ich gefragt werde wer die ganze Zeit an der Seite meiner Schwester herum hängt? Fragte er mich. Ich dachte kurz nach und sah zu Celine. Sich lächelte mich an. Dann hatte ich eine Idee. Ich hab es! Sagte ich. Sag den Leuten einfach, das sie mir versprochen wurde und bezeichne mich als irgendein Prinz von einem weit entfernten Königreich. So gehst Du auch all den dummen Anfragen der Adligen aus dem Weg. Und später kannst Du die Auflösung des Versprechens immer noch bekannt geben. Schlug ich vor.

Als er das hörte schlug er sich erneut mit der Flachen Hand auf die Stirn. Er seufzte sehr tief, dann zuckte er mit den Schultern. Meinetwegen. Ich denke wir können das schon irgendwie argumentieren. Aber wehe ich höre Beschwerden oder meiner Schwester passiert irgendetwas, dann mach ich Dich persönlich dafür verantwortlich! Sagte er ermahnend mit ernster Stimme. Habe ich bis jetzt nicht zuverlässig auf sie geachtet? Fragte ich ihn. Schon gut, schon gut. Sagte er und wank mich ab. Aber ich kann den Verlobten meiner Schwester nicht in irgendeinem Gasthaus schlafen lassen. Also wirst Du auch offiziell hier im Palast wohnen klar? Und wir müssen dir neue Sachen besorgen. Diese Abenteurerkleidung kannst Du nicht tragen, wenn Du nicht gerade für die Gilde arbeitest.

Hmm… da hast Du recht. Sagte ich und sah an mir herunter. Dann konzentrierte mich und änderte mit meiner Verwandlung nur die Sachen, in etwas ähnlich dem was ich den Prinzen sonst immer tragen sah. Besser so? Fragte ich. Kaleon musterte mich von oben bis unten. Nicht übel. Sagte er dann. Unser Gespräch machte eine kurze Pause, in der Kaleon nachdenken konnte und etwas realisierte, dass er ja jetzt einige Dinge mit mir klären konnte. Er sah mich ernst an. Wir müssen die Tage noch einmal ernsthaft miteinander reden. Ich habe da einige Fragen an Dich. Dann wandte er sich Celine zu. Ist das alles okay für Dich? Fragte er sie. Ich habe nichts dagegen einzuwenden. Sagte sie höflich mit einem Lächeln im Gesicht. Und verbeugte sich leicht vor ihrem Bruder. Und hör auf damit! Ermahnte er sie. Ich habe dir gesagt auch wenn ich jetzt König bin kannst Du ganz normal mit mir reden. Wie vorher auch. Dann räusperte er sich und wandte sich wieder mir zu.

Aber zuerst müssen wir dich ordnungsgemäß in den Palast aufnehmen und willkommen heißen sonst ist es unmöglich dich als Prinz und zukünftigen Gemahl meiner Schwester glaubwürdig zu machen. Also hier ist der Plan. Ich werde die Nacht etwas außerhalb, im Westen der Stadt, eine Kutsche mit Eskorte platzieren. Du wirst, in Menschengestalt, am Wegesrand auf sie Warten. Sie sammeln dich ein und geleiten dich zum Schloss. Ich werde hier alles für den Empfang vorbereiten lassen. Dann gebe ich die Verlobung bekannt und in einer Woche tretet ihr dann der Akademie bei. Sagte er.

Ich war beeindruckt. Für einen spontan zusammen geworfenen Plan, den er mal eben umsetzten muss, war das gar nicht schlecht. Ich stimmte dem zu und Celine hatte auch nichts dagegen. Also gut, dann mach ich mich jetzt daran alles in die Wege zu leiten. Sagte er und ging. Beim Weggehen seufzte er tief und sagte, als wenn ich nichts anderes zu tun habe. Celine blieb bei mir. Sie wartete bis Kaleon im Palast verschwunden war. Dann brach ein spontanes Lachen aus ihr heraus. Die armen Mägde und Ritter. Ich kann mir richtig vorstellen wie hier gleich alle herum rennen werden. Sagte sie lachend.

Ist das auch wirklich in Ordnung für dich? Fragte ich sie. Sie lächelte mich liebevoll an. Mein Vater sagte mir schon, dass so etwas auf mich zukommen würde und es meine Aufgabe als Prinzessin des Königreichs ist. Ich sollte einem Prinzen versprochen werde sobald er einen geeigneten Kandidaten fand. Glücklicherweise kam es nie dazu, aber ich war auf dieses Schicksal gefasst. Ich habe mich oft gefragt was für ein Mensch mein zukünftiger Man sein würde. Und jetzt stelle ich fest, das er überhaupt kein Mensch ist. Sagte sie und kicherte leise. Du weißt schon, dass wir das nur machen, damit ich dich beschützen kann. Sagte ich spontan.

Darauf hin blickte sie mir traurig in die Augen und ich sah wie sich Tränen in ihren Augen bildeten. Magst Du mich etwa nicht? Oder bin ich Dir als Frau nicht gut genug? Fragte sie schluchzend. Das ist es nicht. Ich mag dich wirklich sehr und du bist liebevoll, wunderschön und süß. Sagte ich beschwichtigend. Aber Du bist ein Mensch und ich ein Drache. Ich lebe viel länger als ihr weißt Du. Versuchte ich ihr klar zu machen, dass es nicht geht. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen und begann zu lächeln. Wenn das alles ist, damit habe ich kein Problem. Sagte sie und warf sich mir um den Hals. Außerdem möchte ich lieber jemanden heiraten den ich auch wirklich mag und nicht irgendeinen Fremden. Flüsterte sie mir ins Ohr.

Oh je, was habe ich da angerichtet. Sie ist doch noch viel zu jung. Dachte ich mir. Aber ich kann sie verstehen. Nicht aus Liebe zu Heiraten sondern eine Beziehung aufgezwungen zu bekommen, weil es als ihre Pflicht angesehen wird. Das würde ich auch nicht wollen. Warten wir ein paar Jahre und sehen wie es sich entwickelt, vielleicht kommt sie ja noch zu Vernunft oder findet jemanden, den sie wirklich liebt. Dachte ich mir. Aber ich umarmte sie trotzdem. Besonders jetzt nach dem Tod ihrer Eltern braucht sie jemanden der für sie da ist und ihr Geborgenheit geben kann. Und dieser jemand werde ich sein.

Próximo capítulo