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Episode 5 - Gott der Untoten (Teil 1)

„Ein Gott? Vielleicht bist du das. Aber Götter können fallen. Und heute wirst du es sein." - Luna

Knochengeklapper hallte durch die stille Nacht, als ob die Erde selbst die bevorstehende Gefahr spürte. Ein kaltes, dumpfes Geräusch, das durch den Nebel kroch und die Dunkelheit durchdrang, wie das unheimliche Flüstern eines längst vergessenen Fluchs. Die Luft war schwer und drückend, als die untote Armee mit schweren, gleichmäßigen Schritten unaufhaltsam auf das Lager der verbotenen Armee zumarschierte. Jeder Schritt war ein klares, unheilvolles Signal – das Ende nahte. Die Zahl der Skelette war überwältigend, eine endlose Masse, die sich wie eine Flutwelle über die Landschaft ergoss. Ihre Augenhöhlen, tiefschwarz und leer, schimmerten im fahlen Schein des aufgehenden Mondes, als ob das Himmelslicht selbst ihnen Leben einhauchte. Doch es war ein kaltes, unnatürliches Leben, das mit jeder Bewegung ihrer klappernden Knochen an das Ende der Lebenden erinnerte. „Verdammt…", murmelte Liang Wei, sein Blick starr auf die Armee gerichtet, die sich in der Ferne abzeichnete, eine endlose, unaufhaltsame Woge des Todes. Sein Herz schlug schneller, doch er ließ sich nichts anmerken.

Der Mond hing wie ein stiller Beobachter am Himmel, eine stumme Zeugin des drohenden Unheils. Die Nacht war still – zu still. Kein Wind rührte sich, kein Rascheln im Gras. Nur das Klirren der Knochen, das die bedrückende Stille durchschnitt. Es war, als hätte die Welt den Atem angehalten, im Angesicht der kommenden Zerstörung. „Ruft die anderen zusammen!", rief Liang Wei schließlich mit fester Stimme. Seine Augen funkelten im Mondlicht, eine Mischung aus Entschlossenheit und Besorgnis. „Wir brauchen jeden Kämpfer, den wir kriegen können!" Seine Stimme durchbrach die Stille, wie ein Messer, das durch den Nebel schnitt. Luna und die Kämpferbrüder, die neben ihm standen, nickten knapp und stürmten los, um die verstreuten Truppen zu sammeln. Ihr Entschluss war fest, ihre Herzen schwer. Der bevorstehende Kampf würde alles übertreffen, was sie jemals erlebt hatten – eine Schlacht, erbarmungslos, gnadenlos und tödlicher als je zuvor.

Episode 5 - Gott der Untoten (Teil 1)

Die Minuten vergingen wie im Flug, und bald hatte sich die gesamte verbotene Armee versammelt. Jeder Krieger stand bereit, die Waffen fest umklammert, ihre Gesichter von harter Entschlossenheit gezeichnet. Die Unruhe in ihren Augen spiegelte das Wissen wider, dass der Feind kein gewöhnlicher war. Dies waren keine Krieger aus Fleisch und Blut, sondern aus Knochen und dunkler Magie geformte Kreaturen, die nichts zu verlieren hatten. Liang Wei trat vor die Truppen, seine Stimme durchdrang die aufgeladene Stille. „Hört zu!", begann er, seine Stimme war tief und fest, als er die Augen über die Menge schweifen ließ. „Wir haben schon oft gegen Untote gekämpft, und auch diesmal werden wir sie besiegen! Aber sie sind nur schwach, solange es nicht zu viele werden. Wenn jeder von euch sich um ein einzelnes Skelett kümmert, haben sie keine Chance!" Er ließ seinen Blick über die Krieger gleiten, als er diese Worte sprach, und ein Funke Hoffnung entfachte sich in ihren Herzen. „Kämpft mit Stolz! Rennt, stürmt – und werdet der verbotenen Armee gerecht!"

Die Soldaten brüllten auf, und wie eine einzige, unaufhaltsame Welle stürmte die verbotene Armee voran, direkt auf die herannahende Bedrohung zu. Der Boden erbebte unter den donnernden Schritten der Krieger, die Luft war erfüllt von ihrem Kriegsgeschrei. Dann trafen sie aufeinander – Fleisch gegen Knochen, Leben gegen Tod. Die Schlacht begann in einem wilden, chaotischen Durcheinander. Schwerter prallten auf Knochen, Pfeile zischten durch die Luft und trafen ihre Ziele mit unbarmherziger Präzision. Schilde wurden zertrümmert, als die Untoten mit unnatürlicher Kraft zuschlugen. Jeder Kämpfer gab alles, um die Skelettarmee aufzuhalten. Doch der Feind war unerschöpflich – jedes gefallene Skelett wurde durch zwei neue ersetzt.

Dann, plötzlich, wie ein düsteres Omen, hallte ein gewaltiger Knall über das Schlachtfeld. Ein riesiges Skelett in dunkelgrauer Rüstung tauchte auf, seine Augenhöhlen glühten wie brennende Kohlen. In seinen Händen hielt es ein massives Schwert, das es mühelos durch die Luft schwang und mit einem einzigen Schlag mehrere Soldaten niederstreckte. Über seinem Kopf schwebte ein leuchtender Schriftzug: Skelettverräter.

Bevor der Verräter noch weitere Krieger niedermetzeln konnte, wurde seine Klinge von einer dunklen, zähen Masse umhüllt. Morvan trat aus den Schatten hervor, seine Augen fest auf das riesige Skelett gerichtet. „Hier endet es für dich", sagte er ruhig, aber mit einer bedrohlichen Schärfe in der Stimme. „Ich bin dein Gegner." Ohne zu zögern, stürzten sich beide in einen erbitterten Zweikampf, Schwerter blitzten im Mondlicht, als sie aufeinanderprallten. Morvans Augen brannten vor Entschlossenheit – er wusste, dass dieser Kampf über das Schicksal vieler entscheiden würde.

Ein anderer Soldat, der das Geschehen beobachtete, eilte los, um Liang Wei über den Skelettverräter zu informieren. Doch er kam nicht weit. Zwei blitzschnelle Dolche durchbohrten seinen Rücken, bevor er überhaupt begriff, was geschehen war. Er brach zu Boden, und aus den Schatten trat eine Skelettkriegerin, gehüllt in einen violetten Mantel, ihre Dolche blitzten gefährlich im Mondlicht. Ihre Augenhöhlen waren leer, doch eine unheimliche Kälte ging von ihr aus – es war die Skelettassassinin. Luna sah den Soldaten fallen und rannte ohne Zögern auf die Assassinin zu. Ihre Herzen schlugen im selben Takt wie ihre Schritte – schnell, unnachgiebig. Die Klingen der beiden Frauen prallten aufeinander, der Klang von Stahl erfüllte die Luft. Die Skelettassassinin bewegte sich mit einer übermenschlichen Geschwindigkeit, ihre Dolche zischten durch die Luft wie tödliche Schlangen. Luna musste all ihre Kraft und Schnelligkeit aufbieten, um die Angriffe abzuwehren.

„Du bist flink", keuchte Luna, als sie einen weiteren Dolchstoß abwehrte, „aber das wird nicht ausreichen!" Die Assassinin gab keinen Laut von sich, ihre Bewegungen waren so kalt und präzise wie die einer Maschine, als sie erneut zum Angriff ansetzte. Der Kampf war ein tödlicher Tanz aus Klingen und Schritten, jeder Schlag konnte der letzte sein. Luna spürte, wie ihre Kräfte nachließen, doch sie wusste, dass sie nicht aufgeben durfte. Mit einem geschickten Schritt wich sie einem Dolchstoß aus, und in dem Moment, als die Assassinin das Gleichgewicht verlor, stieß sie zu. Ihre Klinge traf tief in den Brustkorb der Untoten, und für einen kurzen Augenblick verharrten sie beide in Stille. Die Skelettassassinin starrte sie mit ihren leeren Augen an, bevor ihre Knochen zu Staub zerfielen und vom Wind davongetragen wurden. Luna blieb keuchend zurück, eine Hand auf eine blutende Wunde an ihrer Seite gedrückt. Der Kampf war gewonnen, aber die Schlacht war noch lange nicht vorbei.

Die Kämpferbrüder stießen derweil auf drei Elite-Knochenkrieger. Diese waren größer und stärker als die übrigen Untoten, ihre Rüstungen funkelten vor dunkler Magie. Der Kampf war erbarmungslos – ein harter Schlag folgte dem nächsten, und der Boden unter ihren Füßen bebte. Liang Wei und Aiden kämpften sich durch die endlosen Reihen der Untoten, ihre Schwerter blitzten im Mondlicht, als sie sich ihren Weg durch die knochenklappernde Horde bahnten. Ihr Ziel war klar: Azrael, der Gott der Untoten, der unheilvolle Herrscher über Leben und Tod, der auf einem Hügel thronte und das Schlachtfeld überblickte. Inmitten des Chaos war er wie ein finsterer Leuchtturm, umgeben von einer pulsierenden, dunklen Aura, die die Luft förmlich erzittern ließ. Seine rot glühenden Augen beobachteten das Schlachtfeld mit kalter Berechnung, als wäre der Ausgang der Schlacht bereits entschieden. „Da ist er!", rief Aiden, seine Stimme überschlug sich fast vor Anspannung, als er Azrael entdeckte. „Das ist er!" Sein Finger deutete auf die dunkle Gestalt, die hoch über ihnen thronte, die Hände auf einen knochenweißen Speer gestützt. Azrael war die Verkörperung des Todes, seine Präsenz allein lähmte die tapfersten Krieger. Jeder Atemzug in seiner Nähe fühlte sich schwer an, als würde die Luft selbst unter seiner Last kollabieren.

Azrael richtete sich auf, als er die beiden erblickte, und seine Aura verdichtete sich, als ob die Dunkelheit selbst auf ihn reagierte. „Ihr wagt es, euch mir zu stellen?", donnerte seine tiefe, durchdringende Stimme über das Schlachtfeld. Sie war nicht laut, doch sie hallte in den Köpfen der Krieger wider, als käme sie aus den Tiefen ihres Unterbewusstseins. „Ich bin der Herr über Tod und Leben!" Liang Wei und Aiden tauschten einen kurzen Blick, Entschlossenheit in ihren Augen, bevor sie auf Azrael zustürmten, ihre Schwerter fest erhoben. Doch der Gott der Untoten war schneller. Mit einer übermenschlichen Bewegung schwang er seinen gewaltigen Knochenspeer und brachte ihn mit verheerender Wucht auf die beiden herab. Aiden warf sich zur Seite, gerade noch rechtzeitig, um dem Schlag zu entgehen, während Liang Wei die Wucht des Aufpralls mit seinem Schwert abwehrte. Doch die Kraft des Schlages war zu groß, und Liang Wei wurde nach hinten geschleudert, sein Körper rollte über den staubigen Boden.

„Er ist unglaublich stark!", keuchte Aiden, als er sich wieder auf die Beine kämpfte, die Erschöpfung war ihm anzusehen. „Wir müssen ihn gleichzeitig angreifen!", rief Liang Wei, während er erneut auf Azrael zustürmte, sein Schwert fest in der Hand. Azrael beobachtete sie ausdruckslos, seine roten Augen funkelten im fahlen Mondlicht. „Ihr seid nichts als Kinder", höhnte er, „die den Tod nicht fürchten." Mit einem höhnischen Lachen schwang er erneut seinen Speer. Aiden wich nach links aus, während Liang Wei frontal angriff. Doch Azrael bewegte sich mit einer Geschwindigkeit, die nicht von dieser Welt war. Er wehrte Aidens Schlag mühelos ab und konterte Liang Weis Angriff mit einem brutalen Tritt, der ihn hart zu Boden schleuderte. Staub wirbelte um den gefallenen Krieger auf, doch Liang Wei richtete sich keuchend wieder auf, seine Muskeln brannten, doch sein Wille war ungebrochen.

„Glaubt ihr wirklich, ihr habt eine Chance?", höhnte Azrael weiter, seine Stimme triefte vor Verachtung. „Ich bin der Herrscher über Leben und Tod!" Luna, die inzwischen den Hügel erklommen hatte, beobachtete den verzweifelten Kampf aus der Ferne. Ihre Augen funkelten entschlossen, trotz der Erschöpfung, die ihren Körper durchzog. Ohne zu zögern, stürzte sie sich in den Kampf, ihre Klinge fest umklammert. Gerade als Azrael seinen Speer hob, um Liang Wei den finalen Schlag zu versetzen, sprang Luna mit einem lauten Kampfschrei in die Schlacht und rammte ihre Klinge tief in Azraels Seite.

Der Gott der Untoten brüllte vor Schmerz auf, seine dunkle Aura flackerte wie eine verlöschende Flamme. Doch der Kampf war noch nicht vorbei. Mit einem brutalen Hieb seines Knochenspeers traf er Luna schwer an der Seite. Ihr Schrei hallte über das Schlachtfeld, und sie stürzte blutend zu Boden. Azrael lachte kalt, sein Grinsen war eine Fratze aus purer Bosheit. „Ihr Dummköpfe!", donnerte er. „Ihr glaubt, ihr könnt einen Gott besiegen? Ich werde über Tod und Leben herrschen, und ihr werdet vergehen!" Seine dunkle Aura schwoll weiter an, und der Himmel über dem Schlachtfeld verdunkelte sich, als ob die Welt selbst unter seiner Macht erlöschen wollte. Blitze zuckten durch die Wolken, und es schien, als würde das Ende der Welt bevorstehen. Doch Liang Wei, schwer verletzt, doch unerschütterlich, zwang sich auf die Beine. Blut tropfte von seiner Stirn, doch er ließ sich nicht aufhalten. Seine Augen funkelten vor Entschlossenheit, während er Azrael anstarrte. „Azrael…", sagte er, seine Stimme schwach, doch fest. „Du hast einen Fehler gemacht."

Azrael drehte sich langsam um, seine Augen blitzten auf vor Verwirrung. „Was?", knurrte er, sein Speer immer noch fest in den Händen. „Du hast uns unterschätzt", antwortete Liang Wei, und in einem letzten, verzweifelten Akt rammte er sein Schwert mit aller Kraft in Azraels Brust. Die Klinge drang tief in das Fleisch des Gottes ein, und für einen kurzen Moment schien die Zeit stillzustehen. Azrael starrte auf die Wunde, als könnte er nicht fassen, was geschehen war. Seine dunkle Aura begann zu flackern, und die Luft um ihn herum verzerrte sich. Doch der Triumph währte nur kurz. Plötzlich zuckten schwarze Tentakel aus der Wunde, griffen nach dem Schwert und zogen es tief in Azraels Körper. Die Wunde schloss sich augenblicklich, und Azrael lachte – ein unheilvolles, wahnsinniges Lachen, das wie kalter Stahl in die Herzen der Krieger schnitt.

„Glaubt ihr wirklich, ihr könnt mich besiegen?", rief Azrael, während seine Gestalt sich zu verformen begann. Sein Körper löste sich auf, verwandelte sich in eine dunkle, zähe Flüssigkeit, die sich auf dem Boden ausbreitete. Doch anstatt zu zerfließen, zog sich die Flüssigkeit langsam zusammen, formte sich zurück zu einer menschlichen Gestalt. Azrael stand bald wieder vor ihnen, unverändert, unbesiegt. Ein beunruhigendes, hysterisches Lachen drang aus seinem Mund.

„Hehe", sagte er schließlich, „als ich in der Luft war, habe ich etwas erkannt. Der Gott, an den ihr alle glaubt, ist überhaupt nicht real! Es gibt nur einen Gott..." Er machte eine bedeutungsvolle Pause, ließ den Blick über die geschlagenen Krieger schweifen und grinste boshaft, bevor er seine Worte mit unheilvollem Nachdruck beendete. 

„... und das bin einzig und allein ich."

Hey! Danke, dass du Episode fünf von Tales of Seven gelesen hast! Nun haben die Kämpfe so richtig begonnen!

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