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Das Testament lesen

'"Nur weil jemand nicht die Mühe auf sich genommen hat, zu erscheinen, dürfen wir nicht hier aufgehalten werden", unterbrach eine nasale Stimme die Stille in der strengen Bibliothek. Der Raum, erfüllt mit alten Büchern und schwachem Licht, wurde mit jeder Sekunde angespannter. Alle Blicke wanderten zu dem Anwalt, der am Ende des langen Tisches saß.

Der ältere Herr, der eben gesprochen hatte, beugte sich nach vorne und tippte ungeduldig mit seinen Fingern auf das polierte Holz. Er sah sich im Raum um, suchte Unterstützung bei den anderen, bevor er seinen scharfen Blick wieder auf den Anwalt richtete. "Wir haben lange genug gewartet."

Der Anwalt blieb gelassen, unbeeindruckt von dem Versuch, ihn zu drängen. Er richtete seine Brille und sprach ruhig. "Das Testament kann erst verlesen werden, wenn alle Beteiligten anwesend sind. Wir werden warten."

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