Die Nymphe forderte eben erst etwas unmögliches von Akio. Er sollte der Nymphe das Blut eines Heiligen bringen. Für Akio hieß das, er müsste dafür den Heiligen töten und das nachdem er geschworen hatte nie wieder zu töten.
Ak: „Nein. Ich kann das nicht. Nein! Ich hatte nie wieder vor jemanden zu töten. Ich kann nicht…"
A: „Das ist doch kein Problem. Es geht doch nicht darum, ob du tötest oder nicht. Es geht darum, wem du helfen kannst Akio."
Ak: „…"
E: „Ich bitte dich, wir brauchen dieses Blut, ansonsten müssen wir hier auf ewig so verschmolzen bleiben."
A: „Du magst es doch nicht, wenn andere leiden müssen, oder Akio?"
Ak: „Lass diese Versuchungen Astarte!"
A: „Du kannst uns also schon voneinander unterscheiden? Wie interessant. Du scheinst eine gute Auffassungsgabe zu haben. Was ist dein Preis? Akio?"
Ak: „Wie bitte?"
A: „Ich weiß, dass du als Rebell immer einen Preis verlangst. Was ist deiner? Was würdest du dafür geben, um mich hiervon zu befreien und mir das Blut dieses Heiligen zu bringen?"
Ak: „Was willst du?"
A: „Es geht nicht darum was ich will. Es geht darum, was dein Preis ist. Ich denke es wäre das Beste, wenn wir beide davon profitieren."
Ak: „Was hast du vor?"
A: „Was ich will, das weißt du schon. Und es ist auch nicht mehr. Ich will nur, dass du mir das Blut dieses alten Heiligen hierherbringst. Das wars schon."
Ak: „Wo ist der Haken?"
A: „Da ist kein Haken. Ich fragte dich doch, was du dafür willst. Das ist fair."
Ak: „Was ich will? Ich will, dass du mich wieder zu einem Typen machst."
A: „Ist das etwa schon alles?"
Ak: „Sicher nicht. Ich will, dass du deine Untergebenen und diese Mädchen in deinem Freudenhaus freilässt. Deine Untergebenen sollen dann für die Rebellen kämpfen. Du sollst Emphalia in Frieden lassen und deinen Rang als Nymphe an Emphalia abtreten. Du selbst sollst dann frei werden. Vogelfrei."
A: „Das ist aber ziemlich viel, was du von mir verlangst. Gar nicht liebenswert."
E: „Akio…"
Ak: „Wenn du mich hörst Emphalia, ich werde diesen Wunsch nur wegen dir erfüllen. Ich weiß, dass du Elaran kennst und ich bin mir sicher, dass er dir helfen wollen würde. Ich werde einen Weg finden, um dich von dieser…was auch immer, zu befreien."
E: „Bist du wirklich bereit für mich so weit zu gehen?"
Ak: „Ich merke, wie mein Bewusstsein langsam schwindet…Meine Gedanken und Gefühle binden sich wohl an diesen Ort und ich kann nicht mehr lange…Als ich eben noch bei dir war spürte ich, wie groß deine Sorge und dein Schmerz war. Ich verstehe nicht warum, aber in dem Moment habe ich es einfach gewollt. Ich wollte dir helfen Emphalia."
E: „Das ist unglaublich. Ich dachte nicht, dass meine Gefühle zu dir durchdringen könnten."
A: „Lasst doch diese langweilige Vorspiel. Es geht hier mehr um Akio und was er leisten will. Du hast so viele Dinge von mir gefordert und ich nur eines. Denkst du nicht, dass es ein wenig unfair ist?"
Ak: „Nein. Der größte Teil davon hast sowieso du verschuldet. Ich will nur, dass du deine eigenen Fehler rückgängig machst."
A: „Ist das Gutherzigkeit oder ein Akt deiner Wut? Ich kann es nicht ganz verstehen. So einer wie du ist mir schon lange nicht mehr begegnet."
Ak: „Was ist denn jetzt deine Antwort?"
Astarte schließt ihre Augen. Sie wippt ihren Kopf leicht hin und her, während sie mit ihrem Zeigefinger an ihren Lippen streicht und dabei ein kleines Liedchen summt. Sie richtet ihren Kopf wieder gerade, öffnet ihre Augen und blickt Akio tief in seine dunklen Augen.
A: „Ganz wie du es wünschst Akio. Meine Untergebenen gehören dann ganz dir und Ich werde dann auch meine Freiheit ohne diese Untergebenen genießen."
Akio zögert kurz. Er schaut auf seine kleinen Hände in der Hoffnung darauf, dass nun etwas geschieht. Akio sieht zur Seite, dann auf seine Brust. Keine Veränderung. Er wendet sich wieder zu Astarte, die mit einem sanften Lächeln sprachlos zu Akio blickt.
A: „Was ist denn los Akio?"
Ak: „Irgendwas stimmt hier nicht. Wieso verwandle ich mich nicht wieder zurück?"
A: „Das war doch nicht was wir besprochen hatten Akio."
Ak: „Nein, du hast doch gesagt…"
A: „Ich sagte, dass ich mich darauf einlasse, wenn du mir den Auftrag erfüllst. So lange bleibst du noch ein Mädchen."
Ak: „Aber ich kann doch nicht als Mädchen kämpfen."
A: „Dann musst du eben Möglichkeiten und Wege finden, um das zu tun, Akio. Ansonsten bleibst du wohl immer so."
Ak: „Das war nicht Teil der Absprache!"
A: „Es war das einzige, das wir besprochen haben. Es sind deine Belohnungen, die du für diese Aufgabe erhältst, Akio."
Ak: "Hör auf ständig meinen Namen zu sagen. Jedes Mal wenn du meinen Namen sagst schaudert mein gesamter Körper. Es ist ekelhaft."
A: „Aber dabei ist es doch ein so schöner Name. Akio."
Ak: „Ahh…"
A: „Leg dich wieder hin meine kleine, ich bin gleich wieder bei dir. Es ist Zeit die nächsten Gäste zu begrüßen."
Ak: „Ja, meine Meisterin."
A: „Ich wäre auch nur zu gerne eine Mutter für dich. Geh spielen meine Süße."
Er hört, wie eine Stimme aus der Nähe seinen Namen ruft:
?: „Akio? AKIO! Bleib…"
Akio blickt in die Ferne, doch die Stimme scheint wieder keinen Ursprung zu haben.
?: „…stehen! AKIO!"
Sie sieht sich ein wenig um. Überall um die Nymphe herum haben sich kleine Lager gebildet wo verschiedene Gruppen von Menschen, Elfen und Tiere sich versammeln. Wie waren sie hierhergekommen? Woher kamen sie? Doch das war nicht mehr wichtig. Sie riefen nach ihr und sie musste der Stimme folgen.
?: „Akio bleib stehen!"
Sie dreht sich um. Kopfschüttelnd verneint sie die Stimme, die ihr zuruft. Mit leichten, sanften Worten wendet sie sich direkt an die Stimme.
Ak: „Ich weiß nicht, wer du bist, oder was du von mir verlangst, aber Ich will nur noch die Liebe empfangen. Hier ist kein Akio, du musst woanders nach ihm suchen."
Mit kleinen Sprüngen springt sie den Gruppen freudig entgegen, um von den anderen erkannt und geliebt werden zu können.
Die Stimme ist verärgert. Regelrecht wütend. Akio fällt auf die Knie und blickt mit sanftem Blick zur Nymphe. Aus Akios Mund kommen Worte des Hasses, während er weiter lächelt.
?: „DU!!!"
Eine kalte Brise zieht durch einen kleinen Fensterspalt in Aurons Zimmer. Er dreht sich im Bett, um zu sehen, wie der Schnee leicht gegen das Fenster fliegt.
Au: „Sieht ja fast schon harmlos aus." Denkt sich Auron, während er sich langsam aus dem Bett quält.
Er steht auf und geht zum Fenster, das durch die Kälte schon stark beschlagen ist. Mit der Seite seines Pullovers wischt Auron sich das Fenster klarer, so dass er nun wie durch eine Nebelwand nach draußen sehen kann.
Der Himmel ist weiterhin bedeckt und der Schnee fällt langsam zu Boden. „Es liegt nun noch mehr Schnee als gestern Abend noch. Es hat wohl die ganze Nacht geschneit."
Auron geht schleppend und gähnend zurück zu seinem Bett, um sich noch einmal hinzulegen. Doch kaum hatte er sich wieder hingesetzt so klopft es an der Tür.
Au: „Uh…gib mir noch ne' Stunde…" murmelt der aufs Bett gefallene Auron.
Es klopft wieder zweimal schnell hintereinander. Auron wirft sein Kissen über seinen Kopf und versucht das Klopfen zu überhören.
?: „Aufstehen Auron! Der Tag ist nicht ewig lang! Ist Akio bei dir?"
Es war Elaran, der dort durch die Tür spazierte. Auron war sich nicht mehr sicher, ob er gestern Abend noch die Zimmertür verschlossen hatte. Doch für jemanden wie Elaran waren Türschlösser auch sowieso nicht mehr als eine unbedeutende Geste, da gab es keinen Platz für Privatsphäre durch Verriegelung. Wer Alleine sein will, muss es einfach nur sagen. Für Auron war es schon immer leichter einfach aus dem Weg zu gehen. Gespräche waren nur Interessant für Auron, wenn er auch etwas daraus gewinnen konnte. Doch Elaran würde so etwas bestimmt nicht verstehen.
Au: „Was willst du?"
E: „Morgens bist du wohl immer so frech, wie? Ich habe schon gesagt was ich will."
Au: „Ich will meinen Kaffee…"
Elaran sieht sich im Zimmer um und schnuppert auch überall herum.
E: „Hat dieses Zimmer schon immer so gerochen? Wie auch immer…Akio scheint nicht hier zu sein. Ich dachte, dass er genau wie auch du wohl so ein Langschläfer ist, doch er war nicht mehr in seinem Zimmer, als ich gerade noch dort war, also dachte ich, er kam bereits zu dir, um dich zu wecken. Vielleicht hatte er nicht gut geschlafen, dachte ich und ihr hättet dann die ganze Nacht miteinander gequatscht. Aber genug davon, hier riecht es sehr stark nach dir. Ich lüfte hier mal."
Au: „Hmmm…Uh….Ne…Kaffee…"
Elaran geht direkt auf das Fenster zu und öffnet es auf Volle Breite. Der Kalte Wind zieht zusammen mit ein paar kleinen Schneeflocken in den Raum. Auron packt sich sofort seine Decke und ummantelt sich damit, bevor er sich wieder auf seinem Bett aufrichtet und nun zusieht wie die kleinen Schneeflocken schnell auf dem Fußboden schmelzen. Ohne ein Wort zu sagen und nur murmelnd fällt der eingewickelte Auron wieder auf sein Bett.
Au: „Der ist bestimmt Essen gegangen."
E: „Das dachte ich auch schon, aber er war da nicht. Und auf Nachfrage haben sie auch nichts gewusst. Abgemeldet hatte er sich nicht und niemand hatte gesehen, wie er die Herberge hier verlassen hatte. Ich kann ihn nicht finden. Ich weiß nicht wo er ist."
Au: „Machst du dir sorgen? Ihm geht's gut. Gib mir Kaffee!"
E: „Ja, vielleicht hast du recht. Zuerst suchen wir was zu Essen auf, und dann Akio. Kannst du aufstehen?"
Au: „Ah…"
Auron rollt sich aus dem Bett und fällt, eingewickelt in seiner Bettdecke zu Boden.
Au: „KALT! Fenster zu! KAFFEE!"
E: „WOW…So habe ich dich ja noch nie zuvor gesehen.
Mit einem Ausdrucksstarkem, fast schon herablassendem Blick schaut Auron zu Elaran. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, nickt Elaran Auron zu und schließt das Fenster wieder und verlässt den Raum. Noch im Türrahmen stehend blickt Elaran über seine Schulter und wendet sich ein letztes Mal an Auron:
E: „Ich warte dann unten auf dich. Wenn Ich Akio treffe, gebe Ich Bescheid. Wenn du ihn zuerst triffst, dann gibst du es bitte an mich weiter. Wir müssen bald schon wieder los."
Auron, der wieder seine Augen geschlossen hatte und eingerollt auf dem Boden lag antwortet Elaran, ohne zu zögern klar, deutlich und Ausdrucksstark:
„Mhmm…"
Elaran hatte sich gerade erst nach Unten begeben und sich an den Frühstückstisch gesetzt, als er auf einmal das Quietschen der Holzstufen hörte, auf denen sich der voll bekleidete, fast deprimiert wirkende Auron auf die untere Ebene begab.
Der Frühstückstisch an dem Elaran saß war mit leichter, simpler Kost belegt. Es gab einen Gemüsesaft, der wohl aus den Gemüseresten des Vortages gewonnen wurde und einen Krug, der wohl Milch enthalten sollte. Hoffentlich war es das und kein ungefiltertes, altes Wasser. Es gab etwas Honig und Süße, rote Grütze als Geschmackliche Abwechslung. Vor Elaran selbst stand eine Bescheiden Große Tasse mit einer heißen, fast komplett Schwarzen Flüssigkeit. Elaran hebt die Tasse hoch und hält sie in Richtung Auron, der sich nun langsam zu Elarans Tisch schleppt. Die Tasse in die Höhe haltend lächelt Elaran leicht und wendet sich an Auron:
„Ich wollte auch mal diesen Kaffee bestellen, von dem du eben so viel geredet hast. Wenn du ihn sogar im Halbschlaf anforderst, dann muss es ja wie eine Lebensessenz und Anforderung deines Körpers sein, diesen zu trinken, um deine Tagesgeister zu füttern. Ich hörte bereits viel vom Kaffee, doch habe ich diesen bisher noch nie getrunken. Würdest du sagen, dass er deine Empfehlung wert ist?"
Gespannt wirft Elaran seinen Blick zu Auron, der mit dem heben seiner rechten Augenbraue seinen Kopf auf dem Tisch ablegt. Mit einem Handzeichen von Elaran steht nun auch der Kaffee für Auron vor seinem Kopf.
Aurons Kopf, noch immer auf dem Tisch liegend dreht er diesen leicht zur Seite. Seine Müden Augen erblicken den Kaffee und seinen Schlafenden Arme greifen nach der Tasse. Mit seiner rechten Hand umfasst Auron die Tasse, als Elaran auf einmal etwas sieht, was nicht einmal durch ein Wunder zu erklären wäre.
Auron richtet sich auf. Stramm sitzend umgreifen nun beide Hände von Auron seine Tasse. Ohne seine Augen von der Tasse zu richten, ohne ein Wort zu sagen oder auch nur zu denken schlürft Auron den ersten Schluck seines Kaffees. Seinen Kopf leicht in den Nacken legend atmet Auron einmal tief durch seine Nase ein, bevor er mit einem schon fast erleichtert wirkendem Ausatmen durch den Mund nun seinen Blick hebt und Elaran direkt in seine Augen, wenn nicht gar in seine Seele blickt.
Au: „So, worüber hast du gerade noch geredet? Ich bin mir sicher, du hast etwas gesagt."
Doch Elaran war noch immer komplett baff. Nie in seinem Leben oder seine Zeit als Lehrer oder Magiemeister hatte er so eine extreme Veränderung im Charakter eines Menschen innerhalb des Augenblickes eines simplen Schluckes eines Getränkes erlebt.
Elaran war für einen Moment sprachlos und sah in seine Tasse hinein, die er noch immer mit seiner rechten Hand festhielt. Beim Blick in die Tasse hinein überkam Elaran eine Sensation, die er zuvor noch nie so intensiv gespürt hatte. Er hatte Gänsehaut. Er blickte weiter in seine Tasse und musste schlucken.
E: „Was ist das für ein magisches Getränk, dass den Menschen so stark beeinflussen kann? Keine Magie oder Medizin, die ich kenne war jemals dazu in der Lage so eine enorme Veränderung herbeizurufen."
Au: „Machst du dich gerade über mich lustig?"
E: „Nein. Es ist nur…"
Au: „Keine Erklärungen Elaran. Trink doch einfach und bemerke es selbst. Die Magie des Kaffee."
Elaran nimmt vorsichtig den ersten Schluck vom Kaffee, als auf einmal der kalte Wind Elarans Rücken erreicht. In einem Augenblickt zieht der Wind von oben nach unten über seinen Rücken. Er ist kalt. Doch die Tasse und sein Mund sind nun warm. Elaran entfernt seine Tasse langsam von seinem Mund, als er ungläubig die Tasse wieder auf den Tisch stellt. Leicht verwundert schaut er zu Auron, der ohne weitere Gedanken oder Emotionen seinen Kaffee weitertrinkt.
E: „Das ist ja…bitter."
Au: „Ja, ist das nicht super?"
E: „Und so einer kann deinen Charakter verändern?"
Au: „Der alleine bestimmt nicht. Mindestens 2, besser 3 am Morgen."
Noch ungläubiger als zuvor blickt Elaran in seine Tasse, dann wieder zu Auron. Wieder in die Tasse. Wieder zu Auron.
E: „Echt jetzt? Und dir schmeckt das und tut dir gut?"
Au: „Ja."
E: „Oh…da habe ich wohl etwas nicht verstanden…Nun gut, dann noch einen Schluck."
Au: „Sagt ja keiner, dass du den Schwarz trinken musst. Die meisten packen sich dort Zucker bis zum Umfallen rein und dann auch noch Milch. Das ist dann aber eigentlich keine Kaffee mehr. Schwarz ist mein Kaffee. Kaffee ist mein Schwarz."
E: „Zucker also…Ich weiß nicht, ich bin nicht so der Süße Zahn."
Au: „Du meinst du hast nicht gerade einen Süßen Zahn."
E: „Du wirkst sehr viel weiser als sonst. Dieser Kaffee muss wirklich eine Überirdische Substanz in sich tragen."
Au: „Wenn ich nicht wüsste wie du drauf bist, dann würde ich wirklich denken können, dass du dich über mich lustig machst."
E: „Ach ja? Verstehst du das so?"
Au: „Ja, wie auch immer. Was war jetzt mit Akio?"
E: „Nun…Er ist nicht hier."
Au: „Wo soll er sonst sein? Er kann ja kaum in der Nacht weggegangen sein. Alleine kommt der nicht durch den Sturm."
E: „Es hat ihn auch niemand weggehen sehen."
Au: „Dann muss er also auch noch hier sein. Wenn ihn jemand entführen wollen würde, hätten wir das mitgekriegt, weil er dann jeden in den Kampf hineingezogen hätte. Also ist Entführung auch nicht mit im Spiel. Hatte er vielleicht gestern wieder Stress oder hat was Falsches gegessen und ist nun mit dem Klo verschmolzen?"
E: „Du hast ja die Ruhe weg mit solchen Ideen am Frühstückstisch zu kommen und diese dann auch noch auszusprechen."
Au: „Wie auch immer. Dann suchen wir ihn erstmal auf seinem Zimmer. So einfach."
E: „Aber da war er nun mal auch nicht. Ich war bereits da gewesen."
Au: „Ah, ja da klingelt was…Bestimmt einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Wir sollten trotzdem erstmal in seinem Zimmer nachgucken."
E: „Du bist wahrlich wie ausgewechselt Auron."
Au: „Meine Magie ist auch die Magie meines Kaffees."
E: „Das ergibt nicht wirklich einen Sinn…"
Au: „Du bist nur ein Ungläubiger des Kaffee. Da ist das schon fast verständlich."
E: „Fast?"
Au: „Ja komm gehen wir. Ich hol mir Nr.2 und dann suchen wir nach Akio. Wir haben noch was zu tun heute, nicht?"
Elaran steht auf und sieht wie Auron noch seinen ersten Kaffee leer trinkt, während er seinen eigenen kaum angerührt hatte. Auron steht schlussendlich ebenfalls auf und bringt seine Tasse zum Nachfüllen an den Tresen. Nach etwa 2 Minuten hält Auron seine 2. Tasse bereit, um nun wieder gemeinsam mit Elaran nach oben zu gehen.
Auron geht vor Elaran, da dieser sich sicher ist, das Elaran einfach nur im falschen Zimmer war und dort Akio gar nicht erst hätte finden können.
Au: „Elaran. Es ist wichtig, dass man versteht, das man im richtigen Zimmer suchen muss."
E: „Ich Verstehe, Herr Weiser Auron."
Au: „So ist richtig mein Schüler. Folge mir."
Sie gingen gemeinsam in die 2 Etage wo Auron sich nun vor das Zimmer stellte, von dem er wusste, dass es Akios Zimmer war. Gestern Abend erst hatten sie sich hier verabschiedet und sich eine Gute Nacht gewünscht, bevor Akio in eben diesem Raum verschwunden war.
Au: „Siehst du das Elaran? Das ist Akios Zimmer gewesen."
E: „Ich sehe es, ja. Hier war ich auch gewesen."
Au: „Dann gehen wir mal rein."
E: „Kein Klopfen?"
Au: „Wenn er nicht da ist, wäre das wohl eine Verschwendung von Zeit."
E: „Und wenn doch?"
Au: „Dann wäre das Problem gelöst, nicht?"
E: „Kaffee-Logik…"
Au: „Nein, Problemlösung."
E: „Ah…"
Auron drückt die Tür auf und zu seinem Überraschen sieht er, das hier vieles sehr Überraschend wirkt.
Au: „Damit habe ich nicht gerechnet. Ich dachte es wäre weniger unordentlich."
Das Licht war ausgeschaltet. Das Bett von Akio war nicht gemacht. Ein Teil der Bettdecke lag auf dem Boden. Das Fenster war gekippt und kalte Luft zog weiter in den Raum. Akios Tageskleidung lag überlappend auf einem Stuhl, als Auon auf einmal eine Idee kam.
Au: „Ist er nackt gegangen?"
E: „Nein, niemals. Dafür wäre es zu kalt."
Au: „Aber seine Kleidung liegt hier."
E: „Dann trägt er wohl noch sein Nachthemd."
Au: „Und das Licht war ausgeschaltet. Ist das kein Hinweis…"
E: „Ah, nein. Ich hatte es beim ersten Mal ausgeschaltet."
Au: „Also war es die gesamte Zeit an gewesen?"
E: „Ja, das wäre wohl die logische Konsequenz meiner Aussage."
Auron, weiterhin mit seinem Kaffee fest im Griff geht näher an Akios Bett, als er auf einmal ein merkwürdiges Quietschen wahrnimmt. Er wendet sich an Elaran.
Au: „Hörst du das nicht Elaran? Dieses Quietschen oder Knautschen, oder was auch immer das ist?"
E: „Nein, ich höre nichts."
Au: „Dann komm mal näher zum Bett."
So wie Auron es von Elaran angefordert hatte ging dieser nun näher zum Bett, wo er nun auch das besagte Geräusch, welches Auron erwähnte, hören konnte.
E: „Es hört sich fast so an, wie gerade noch bei dir, als du diese Treppen hinabgestiegen bist. Das Gebäude ist wahrlich alt."
Au: „Ich habe das Gefühl, das Geräusch kommt von oben. Vielleicht hat Akio gerade irgendwelche Schwierigkeiten. Wir sollten oben nachgucken. Vielleicht erzeugt ja Akio selbst dieses Geräusch."
E: „Ja, wir sollten es versuchen. Ich war noch nicht weiter oben gewesen. Es ist der einzige Hinweis, auf Akios Verbleib. Antworten tut er ja nicht."
Also gingen Elaran und Auron nun wieder aus dem Zimmer hinaus, bis sie wieder im Türrahmen standen und dort nun ein Stöhnen vernahmen. Das Stöhnen einer Frau, die es wohl sehr schwer hatte. Doch aus dem simplen Stöhnen einer Frau wurde nach jedem weiteren Schritt, den die beiden machten, ein Stöhnen, Seufzen oder Schweres Atmen zugefügt.
Auron hörte, wie unterschiedliche Stimmen, Männlich und Weiblich, den Raum mit ihren Geräuschen überdeckten.
Au: „Sie versuchen nach uns zu rufen."
E: „Was wollen sie uns denn sagen? Zu welchem Zweck rufen sie uns?"
Au: „Ich weiß es nicht. Wir sollten aber weitergehen."
Sie gingen wieder in den Flur und dort ins Treppenhaus, um eine Etage aufzusteigen. Mit jedem Schritt wurde das Stöhnen und Seufzen lauter, bis nun auch sogar ein Tiefes Brummen zu hören war. Doch nicht etwa…
E: „…Von einem Tier?"
Elaran und Auron liefen schnell die Treppe hoch und suchten nach der Quelle der Geräusche, die auf einmal wieder verstummten.
Au: „Was ist denn jetzt los?"
Elaran und Auron blieben still, um Aufmerksamer zu lauschen. Sie hören es zischen und ziehen. Ein kalter Wind zieht von Unten durch das Treppenhaus bis hin zu Elaran und Auron in die Etage. Leises reden ist zu hören. Das Stöhnen hatte aufgehört und Elaran wandte sich ab und wollte wieder nach unten gehen. Er spricht zu Auron:
„Bleib du mal hier oben, ich sehe nach, wer da unten gekommen ist. Ich hoffe es sind keine Feinde, die uns bis hierher verfolgt haben. Schau du nach Akio in dem Zimmer. Ich sehe nur kurz nach."
Auron stimmt Elaran durch ein simples Nicken zu und drückt die Tür auf, während Elaran durch das Treppenhaus die neuen Besucher beschattet und belauscht. Aus der ersten Etage im Treppenhaus legt Elaran sein Ohr an die Hohle Wand, welche durch alle Etagen geht und den Räumen ihre Wärme schenkt. Durch die Hohle Wand hindurch hört Elaran, was die neuen Besucher zu sagen haben. Diese Besucher schienen traurig oder gar verstört zu sein.
?: „Sind sie sich sicher, dass Akio hier sein könnte, Herr Firenze? Ich kann das nicht mehr lange."
?: „Es ist das, was Sonara uns gesagt hat oder nicht?"
?: „Wie können sie nach alledem noch so leichtgläubig sein."
Elaran hörte ein Schluchzen, gefolgt von leisem Weinen.
?: „Er…er muss hier sein. Ich will nicht, dass alles umsonst war. Ich werde niemals…niemals vergessen können, was…"
?: „Beruhige dich Sophie. Wir haben uns doch darauf geeinigt, nicht mehr darüber zu sprechen…"
?: „ERKLÄREN SIE DAS DEN BLUTFLECKEN!"
?: „Kevin…bitte."
?: „Ja…"
Elaran verstand nicht, was hier los war. Was wollten diese Menschen hier? Haben sie gerade wirklich von Akio gesprochen? Diesem Akio, den auch Elaran selbst kannte und lehrte? Und dieser Name…Sophie…den kannte er auch. Wie waren sie hierhergekommen und wer waren die anderen?
Elaran entschied sich dazu, sich den neuen Besuchern zu stellen. Er atmet tief durch und geht das Treppenhaus hinunter, wo er sich nun in das Sichtfeld gegenüber dieser Fremden Gruppe stellt. Elaran sieht wie jedes Einzelne Mitglied dieser Gruppe voll mit Blut beschmiert ist und zittert. Es war nicht klar, ob sie aus Angst oder aufgrund der Kälte zitterten, doch Elaran musste nicht mehr wissen. Noch unbemerkt von der Gruppe ging Elaran auf die Gruppe zu und sprach sie unverfroren direkt an.
E: „Wer seid ihr Blutverschmierten Besucher und was um alles in der Welt treibt euch hierher? Wieso sucht ihr nach meinem Schüler? Ihr kommt hier nicht vorbei, wenn ihr nicht antwortet. Das Blut auf eurer Kleidung spricht mehr als tausend Worte."
Die Gruppe ist still und sieht wie der große Mann mit geschwollener Brust den weiteren Durchgang versperrt. Sein Blick ist nicht Böse, doch freundlich gesagt, ist es sehr erdrückend, wie er dort vor allen steht.
Auf den ersten Blick wirkt es, als wäre es hier 4 gegen 1 doch auf den Zweiten Blick versteht man, dass dieser eine Mann alleine eine gesamte Armee vernichten könnte, wenn er es nur wollte.