Der Mensch ist frei. Der Mensch hat die Entscheidung. Der Mensch ist der Richter und der Henker der Welt. Alles hat seine Richtigkeit, wenn der Mensch sie bestimmt hat. Der Mensch hat das Recht auf Freiheit und Kreativität.
Nichts steht über dem Menschen. Der Mensch steht über allem. Der Mensch steht direkt neben Gott. Nichts kann den Menschen von seinem Thron holen. Niemand hat es zu wagen, etwas gegen den Menschen zu sagen. Niemand hat das Recht etwas gegen den Menschen zu tun. Niemand hat das Recht, über den Menschen zu richten. Niemand darf den Menschen bestrafen. Niemand, außer der Mensch selbst.
Es ist eisig kalt und der Schnee sammelt sich draußen in Höhen. Der Wind zieht immer wieder nach und bringt ein eisige Brise über den Schnee. Ein großer Mann mit roten Augen spricht mit einem verletzten, zusammengebrochenen Mann. Der verletzte Mann hat Brandwunden am gesamten Körper. Er kann sein linkes Auge nicht mehr richtig öffnen und seine Hände sind geschwollen. Er versucht zu weinen, doch es kommen keine Tränen.
?: „Wie viel ist dir dein Leben wert?"
L: *Schweres Atmen*
?: „Was würdest du für deine Unbeschadete Freiheit geben?"
L: *schluchzen*
?: „Wie soll ich denn mit dir arbeiten, wenn du einfach nicht sprichst?!"
L: *Schreien*
?: „Du kleiner dummer Lichtmagier! Wie kannst du es nur wagen, so dreckig geboren zu werden?"
L: „D..d.d.dd du…"
?: „Ich was? Was ist mit mir? Wegen Menschen wie dir muss ICH leiden! Ist dir klar, was das bedeutet? DU!! Deine Art hat mich verletzt! Wie willst du das wieder gut machen?"
L: „I..ii…ich…ha aaa bbee nnnniiiicchht…"
?: „Hast du wirklich so sehr Angst vor der Wahrheit? Du dreckiger Lichtmagier! Mir ist verdammt nochmal egal, was du denkst! Ich will es nicht mehr hören. Wenn ich dich erstmal getötet habe, dann wird auch diese Wunde wieder verheilen. Du weißt ja gar nicht, wie sehr mich diese…AHHH ….verdammt! Sie pulsiert schon wieder…Genug!!!"
Der unbekannte große Mann wird auf einmal still. Er geht langsam ein paar Schritte rückwärts. Er stampft auf den Boden, der unter dem Körper des kriechenden Opfers bebt. Ein Feuerstrahl schießt aus dem Boden. Ein weiterer, es werden immer mehr. Die Strahlen schießen in die Luft und fliegen wieder nach unten. Sie schlagen auf dem Boden auf und lassen kleine Löcher im Boden zurück.
Das Opfer sieht sich um. Die strahlenden Flammengeschosse erreichen ihn nicht. Was ist hier los? Was wird jetzt passieren?
Der Mann stellt ein Bein nach vorne und verbeugt sich vor seinem Opfer.
?: „Ich gewähre dir den Tod in den Flammen. Du Missgeburt des Lichts!"
Das Opfer sieht sich wieder um. Die kleinen Flammen im Boden erlöschen nicht. Sie fallen immer weiter vom Himmel, bis sie das Opfer komplett umringen.
?: „Flammenhölle."
Die eben noch kleinen Flammen stechen wieder in die Höhe. Wie eine Mauer bilden sich Feuerfontänen um das Opfer. Die Feuerfontänen spucken ihr Feuer in ihre Mitte. Die kleinen Feuerbälle fliegen direkt auf das Opfer zu und verbrennen nach und nach seine Kleidung und seinen Körper.
?: „Mir ist es komplett egal wie du hier endest. Das hier ist persönlich. Niemand hat sich hier einzumischen. Dein Leiden soll lange und schmerzvoll sein, dafür was deine Art mir angetan hat!"
Die Feuerfontänen verschießen immer schneller ihre Feuerbälle, bis es einem Dauerfeuer gleicht. Das Opfer schreit. Das Opfer weint, doch seine Tränen verdampfen. Das Opfer versteht nicht, wieso er nun so leiden muss.
?: „Deine Sünde war es geboren zu werden."
Das Opfer kann sich nicht wehren. Die Flammen verzehren ihn immer weiter. Die Haut des Opfers schlägt schon Blasen. Er kann nicht aufhören zu schreien.
?: „SEI STILL! ICH WILL DIE KLÄNGE MEINES FEUERS HÖREN!"
Die Feuerfontänen richten sich weiter zum Opfer. Das Rote Feuer wird Blau und verteilt sich wild über die gesamten Fläche. Der Boden unter dem Opfer brennt Blau. Eine Flamme windet sich wie im Wind und umschlingt das Opfer. Die Flamme reicht ihm an seine Ohren, dann an seinen Mund. Die Flammen reißen ihm den Mund auf und fließen in seinen Körper. Es ist kein Schreien mehr zu hören.
?: „Endlich gibt's du auch mal Ruhe! Und…"
Der Mann schaut auf seine Schulter.
?: „VERDAMMT! Schon wieder nicht der richtige! Wie viele von denen gibt es denn noch?"
Er geht näher zum Feuer und greift mit seiner Hand direkt in die Flammen.
?: „Das habt ihr wie immer sehr gut gemacht, meine kleinen Süßen."
Das Feuer wandert über seinen Arm bis über seine Schulter, wo es nun um seine Wunde wandert..
?: „Ja, ich weiß auch nicht mehr…Ich bin schon langsam echt genervt. Wenn ihr nicht da wärt, dann würde ich wohl noch verrückt werden."
Der Mann schaut sich den Verbrannten Körper seines Opfers an. Er blinzelt fragwürdig und fängt an zu schmollen.
?: „Wieso bist du überhaupt geboren?"
(…)
Der Wind peitsch die Umgebung. Der Schnee fällt mit enormem Tempo zu Boden und hinterlässt nichts als Zerstörung unter sich. Ferruccio Gruppe hat sich nun im Eingangsbereich gesammelt, um gemeinsam nach einer Lösung für ihre Situation zu suchen.
Ferruccio geht nachdenklich im Eingangsflur der Rebellen umher.
F: „Es muss doch eine Möglichkeit geben, von hier aus weiterzugehen. Die 2 Wochen zu warten wären keine Option. Wie viel schlimmes könnte bis dahin schon passiert sein? Ich muss doch noch zu Kiyomi zurück. Und was ist jetzt mit Akio?"
?: „Die Liebe der Nymphe macht ihn wohl unsterblich."
So: „Deine Geschichten bringen doch wohl gar nichts."
?: „Ha?"
F: „Ich kann es nicht verstehen…Der Sturm ist früher da als erwartet und Akio sucht ausgerechnet nach jemandem, die sich die Nymphe nennt. Wie kann das sein? Das passt nicht zusammen."
So: „Nun, wir sind mehr in den Norden gegangen, wo der Sturm erst herkam. Er könnte uns eingeholt haben."
Se: „Ja, das ist möglich. Das hatten wir beim Abreisen überhaupt nicht bedacht."
F: „Wir werden eine Antwort auf diese Problemstellungen finden. Wir werden auf jeden Fall unbeschadet hier rauskommen und Akio finden."
So: „Vertrauen sie ihrem Sohn so wenig, dass er es alleine schaffen könnte?"
F: „Vertrauen baut auf dem Wissen über die Fähigkeiten und Möglichkeiten eines anderen. Wie sollte ich dann behaupten Vertrauen in ihn zu haben?"
So: "…"
Se: „Das klingt unerwartet düster von ihnen. So hätte ich sie nicht eingeschätzt."
F: „Es ist nicht düster, sondern einfach nur die Realität. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Akio überhaupt wollen würde, dass ich ihn rette. Am Ende treffe ich ihn und er war gar nicht in Gefahr. Dann stehe ich da, wie ein Mann, der nichts Besseres zu tun hat, als seinem Sohn nachzulauern, obwohl ihn dieser bereits abgewiesen hat."
Se: „Jetzt können sie mich nicht mehr überzeugen, dass es nicht düster ist, was sie sagen."
F: „Das stimmt wohl…"
So: „Also können selbst Sie nicht immer positiv bleiben?"
F: „Es wäre einfach nicht menschlich, wenn es so funktionieren würde. Positive und beruhigende Gedanken sind etwas, dass man sich erst erarbeiten muss."
Se: „Das klingt mehr nach etwas, dass sie sagen würden."
So: „Wenn also Ferruccio nicht positiv bleiben kann, dann werde Ich diesen Teil hierbei übernehmen."
K: „…Ich bin jetzt schon dagegen."
So: „Sollte es für sie nicht das Wichtigste sein, dass es Akio gut geht? Ihrem Sohn Akio? Steht das nicht an höchster Stelle? Wen interessiert schon, ob es am Ende gar nicht so schlimm war? Wäre das nicht das beste Ergebnis, das man erreichen könnte? Das Gefühl, dass die Sorgen unbegründet waren? Das Wissen darüber, dass man sein Bestes getan hat und seinen Glauben nicht verloren hat? Das Gefühl, dass entsteht, wenn sie erfahren, dass alles gut ausgegangen ist!? Wieso versinken sie in Mitleidenschaft, wenn sie auch voller Freude einen Erfolg feiern könnten? Wenn es Akio gut geht und er keine Hilfe gebraucht hat, dann lachen sie doch! Er hat es geschafft! Er hat es gemacht! Er hat seine Eigenständigkeit, seine Kraft und sein Wissen anwenden können, um mit der Situation fertig zu werden. Er ist ihr Sohn. Er ist jemand, der wie sie ist. Jemand, der zum Teil aus ihnen entstanden ist. Wenn sie also nur zur Hälfte an sich selbst glauben, dann reicht die andere Hälfte auch für Akio aus. Ich weiß schon von Akio, was für ein Held er sein kann. Und ich habe erfahren dürfen, wie Heldenhaft sie selbst sind. Es steckt also wohl noch viel mehr in Akio, als ich bisher erfahren durfte. Wenn sie also selbst aufstehen können, dann kann auch er zur Hälfte aufstehen. Wenn sie mit vollem Herzen weitermachen, dann wird auch er mit vollem Herzen kämpfen können!"
Se: „Müsste er dann nicht mit halbem Herzen kämpfen?"
So: „Akios Herz besteht auch zu einem Teil aus dem Herzen seiner Mutter. Mit so einem Herzen voller Leidenschaft und Liebe kann dann auch Akio mit ganzem Herzen weiterkämpfen."
F: „Du hast Recht Sophie. Du hast so recht. Er ist immer noch mein Sohn. Ich darf nicht vergessen, was das bedeutet. Er ist so wie ich. Wenn ich mich nicht aufgebe, dann wird er sich auch nicht aufgeben."
K: „…"
Se: „Was machen wir jetzt, Herr Firenze? Neue Ideen?"
F: „Daran machen wir uns jetzt zu schaffen! Wir werden weitergehen. Die Reise darf hier nicht enden. Der Weg darf nicht umsonst sein. Und das Wichtigste ist, das am Ende alles gut geht."
So: „YEAH! So wie wir ihn kennen und lieben!"
Se: „Lieben?"
So: „Kennen…wir kennen ihn sehr gut und wir schätzen ihn sehr."
Se: „Aha…"
K: „…Was habe ich mir hier nur angetan?"
Die Gruppe überlegt nun gemeinsam wie sie vorgehen könnten. Gibt es überhaupt eine Möglichkeit, um durch den Sturm zu kommen?
F: „Gut, wir müssen uns einen gut überlegten, strukturierten Plan zurechtmachen. Dafür müssen wir genaustens wissen, welche Fähigkeiten wir in dieser Gruppe haben. Die Absprache muss fehlerlos sein. Wir haben also 2 Lichtmagier und 1 Liebesaffinität. Das ist, was wir aktuell wissen."
So: „Meine Liebesaffinität lässt mich Akio besser aufspüren."
Se: „Wieso denn wohl? Hmmm…"
K: „Das ist fast so wie bei einem trainierten Hund."
Se: „…Meine Lichtmagie kann den Weg erhellen oder ein wenig Wärme spenden."
So: „Vergesst nicht meinen Mantel, der Wärme teilen kann, wenn man ihn berührt."
F: „Ja, das ist nicht zu unterschätzen. Der Mantel übernimmt dann die Wärmeübertragung, die wir brauchen. Ich kann mit meiner Lichtmagie angreifen und Bereiche erhellen. Zudem kann ich Markierungen aus Licht setzen, die wie Wegweiser für Rückwege fungieren können."
K: „…"
Se: „Was hast du für Fähigkeiten Kevin? Du hast mir immer noch nichts dazu gesagt."
K: „Ich habe gesagt, ich erzähle dir wann anders davon!"
Se: „Und wann ist diese Zeit gekommen? Jetzt wäre der beste Zeitpunkt, um es zu verraten."
K: „Grr…"
Se: „Da wird er wieder grummelig…"
So: „Nicht anders als bei Akio…"
F: „Wie bei Akio? Ist er etwa Erd-Affin?"
K: „Nein!"
Se: „Sie meinte nur seine grimmige Art."
F: „Ah, verstehe. Was ist denn deine Fähigkeit Kevin?"
K: „…Ich weiß es nicht…"
Se: „Hat er was gesagt?"
K: „Ich weiß es nicht verdammt nochmal!"
F: „Das ist ungewöhnlich…"
K: „Wieso? Weil ich keine Magie habe?"
F: „Nein, nicht deswegen. Wie hast du es geschafft den Rebellen ohne Magie beizutreten? Gab es keinen ersten Magietest, wenn man den Rebellen beitritt?"
K: „Ja…kein Ergebnis."
F: „Die Magie entwickelt sich bei manchen auch einfach später. Vielleicht wird das noch was. Aber wie sieht es mit deiner Affinität aus?"
K: „Habe ich nicht…"
F: „Uhm…das…ist noch viel ungewöhnlicher. Affinitäten bilden sich aus unterschiedlichen Wünschen und einem Zugehörigkeitsgefühl zu einem Element und dessen Natur. Nur wenige Menschen haben nicht einmal eine Affinität."
K: „WOLLEN SIE SICH JETZT ÜBER MICH LUSTIG MACHEN?"
F: „Keineswegs. Ich versuche nur die Situation zu verstehen. Wir sind hier nur in der Gruppe und müssen mit unseren Fähigkeiten eine Möglichkeit finden, um voranzukommen. Es ist nicht mehr und nicht weniger."
K: „…"
F: „Aber wie hast du es dann schlussendlich in die Rebellen geschafft?"
K: „Es gab halt Prüfungen. Und ich habe Bestanden."
F: „Welche Art der Prüfung war es denn?"
K: „Kampf. Wir haben Zweikämpfe gemacht."
F: „War es schwer gegen den Magier zu kämpfen?"
K: „Der Typ war dumm wie Scheiße! Gegen den zu verlieren könnte ich nicht mal absichtlich."
F: „Und wie hast du ihn dann schlussendlich besiegt?"
K: „Mit meinen Fäusten. Ein Schlag in die Fresse und der Volltrottel ist direkt zu Boden gefallen."
F: „Ich bin immer wieder erstaunt, was du zu erzählen hast... Was hast du dabei gefühlt?"
K: „Was schon? Das war der leichteste Kampf meines Lebens."
F: „Nein, ich meinte was hast du gespürt, als du ihn geschlagen hast? Eine Art Impuls oder Druck, nichts Emotionales."
K: „Es war halt unfassbar leicht ihn zu treffen. Es war, als würde der Wind keinen Widerstand leisten."
F: „Der Wind also…Aber du bist sicher, dass du keine Windmagie beherrschst?"
K: „Ja."
F: „Wir müssen das auf die Probe stellen. Kämpfe gegen mich."
K: „Was?"
F: „Ich bin kampferprobt. Wir sind bei den Rebellen. Es wird hier einen Raum für Kämpfe und Übungen geben."
K: „Wir können doch jetzt nicht kämpfen. Sie haben doch selbst gesagt, dass wir schnell weitermüssen. Die Pläne und so."
F: „Wenn wir durch diesen Kampf erfahren können, was deine Fähigkeiten sind, dann ist es das wert."
K: „Das brauchen sie nicht als so etwas zu tarnen. Ich durchschaue ihr falsches Spiel!"
F: „Na gut. Du hast es erfasst. Ich spiele dieses falsche Spiel mit dir. Ich möchte wissen, wie mein Mitreisender mir auf der Reise nützlich werden kann. Und ich will wissen, wie er das mit Selbstsicherheit erledigen kann. Jetzt kämpfe gegen mich!"
K: „Bereuen sie ihre Worte später nicht…"
F: „Werde ich mir merken. Jetzt los. Suchen wir nach dem Übungsraum."
Ferruccio sucht hinter jeder Tür nach einem Raum, der ein Trainingsraum sein könnte. Währenddessen geht Seika wieder an die Theke und fragt nach der Nutzung des Trainingsraums und auch der Tür, wohinter sich dieser befinden soll.
Im Trainingsraum angekommen legen Ferruccio und Kevin ihre Jacken ab. Bereit für den Waffenlosen Kampf.
K: „Ich habe sie gewarnt."
F: „Überschätze dich mal nicht. Hochmut kommt immer vor dem Fall. Greif mich…Oh, da ist er schon."
Kevin stürmt direkt nach vorne auf Ferruccio zu, um ihm direkt in den Bauch zu schlagen. Doch Ferruccio weicht mit einem Sprung nach hinten aus und stellt sich wieder gerade auf.
K: „Was war das?"
F: „Ich sagte doch: Ich bin kampferprobt."
Kevin nickt Ferruccio zu und geht immer näher zu ihm. Mit einer Schlagfolge versucht er Ferruccio wieder zu treffen. Doch dieses Mal lässt Ferruccio sich treffen. Ferruccio wirkt unbeeindruckt.
K: „Was war das? Meine Hände zittern ja."
F: „Ich habe mich in meinen Schutzmodus begeben. Meine Metallaffinität macht meine Haut zu einer Eisenhaut oder festerem."
K: „Ich spüre ja mehr davon in meinen Fäusten als sie an ihrem Körper."
F: „Weniger reden, mehr kämpfen!"
Kevin versucht weiter auf Ferruccio einzuschlagen, doch seine Schläge treffen nicht. Kevin schlägt immer wieder in den Wind. Ferruccio merkt, wie die Schläge in den Wind einen kleinen Zug erzeugen, der Ferruccio immer wieder leicht schweift.
F: „Interessant."
Ferruccio geht wieder näher zu Kevin. Kevin schlägt weiter, aber wieder ohne Erfolg. Ferruccio weicht jedem Schlag wie auf die Sekunde genau aus, bis Ferruccio plötzlich selbst bereit ist zuzuschlagen. Ferruccio gibt Kevin eine leichte Backpfeife.
K: „Sie sollen richtig zuschlagen."
F: „Nö."
K: „Was erwarten sie hiervon?"
F: „Ich will sehen, was du kannst."
Es wiederholt sich. Kevin kann Ferruccio nicht mit seinen Fäusten erreichen und Ferruccio weicht immer wieder in letzter Sekunde aus. Ferruccio lehnt sich wieder leicht nach vorne und gibt Kevin wieder eine leichte Backpfeife.
K: „Was soll denn der Scheiß?"
F: „Kämpfe!"
K: „Ich habe genug davon! Das bringt doch nichts."
Ferruccio rennt nach vorne, direkt auf Kevin zu. Kevin sieht wie Ferruccio auf ihn zukommt und will die Situation nutzen, um Ferruccio direkt ins Gesicht zu schlagen. Er holt aus und schlägt wieder in den Wind. Ferruccio ist bereits aus seinem Sichtfeld verschwunden.
F: „Lichtschritt."
Ferruccio ist plötzlich hinter Kevin. Kevin hört die Worte von Ferruccio und dreht sich um. Ferruccio ist bereits am Schlag, direkt auf Kevins Stirn zu. Ferruccio bremst in letzter Sekunde ab und schnippst Kevins Stirn.
K: „Du ehrenloser…"
F: „Jetzt kommt's…"
Kevin beginnt damit ungezielte Schläge in den Wind zu schlagen. Die Kraft aus dem Wind fliegt gegen Ferruccio, der sich jedoch weiterhin unbeeindruckt zeigt. Doch dann hört der Wind auf gegen Ferruccio zu fliegen, doch Kevins Schläge gehen weiter.
F: „Was passiert hier? Hat sich die Physik verändert? Warte mal Kevin. Hör mal kurz auf zu schlagen."
K: „HÄ?"
Ferruccio geht mit gesenkten Händen auf Kevin zu. Kevin stoppt seinen Fausthagel.
F: „Alles gut. Wir sind hier fertig."
K: „Was?"
Ferruccio grinst Kevin an und gibt ihm wieder eine leichte Backpfeife.
K: „WAS ZUM FICK SOLL DAS WERDEN?"
Kevin holt wieder aus. Mit einem gezielten Schlag ist kurz davor Ferruccio ins Gesicht zu treffen. Ferruccio schließt seine Augen und zeigt sich bereit dazu, diesen Schlag abzufangen.
Se: „Was macht er da?"
So: „Wieso will er sich schlagen lassen?"
Kevins Faust trifft Ferruccio direkt ins Gesicht. Kevin ist etwas geschockt, dass er sich hat treffen lassen. Damit hatte Kevin nicht gerechnet. Doch Ferruccio bleibt an der Stelle stehen.
K: „Was sollte das werden?"
F: „Wie hat es sich diesmal angefühlt Kevin?"
K: „Wieso behaupten sie, der Kampf wäre zu Ende und greifen mich dann nochmal an?"
F: „Das war doch kein echter Kampf. Ich wollte nur etwas herausfinden und ich glaube ich habe da eine Spur."
K: „Was? Dafür provozieren sie mich also?"
F: „Du hast am Ende doch mehr davon als ich."
K: „Was wollen sie herausgefunden haben?"
F: „Ich glaube kaum, dass du eine Windmagie hast oder irgendeine andere Art der Magie."
K: „Ach was…"
F: „Hättest du nämlich eine Windmagie, dann hätten sich deine Angriffe über den Kampf hinweg nicht so stark verändert."
K: „Worauf wollen sie hinaus?"
F: „Du hast keine Magie, sondern wahrscheinlich eine Verstärkerfähigkeit. Wenn ich es richtig beurteilen kann, sammelst du die Energie des Windes, um deine Angriffe damit einzuhüllen. Anders als ein Magier, der Mana in seinem Magie-Organ speichert, speicherst du deine Magie wohl temporär in deinen Fäusten. Vermutlich aber in dem Körperteil, mit dem du angreifen möchtest. Wir müssen mal prüfen, ob du das auch mit anderen Magien machen kannst. Wenn ja, dann hätte ich bereits eine Idee."
K: „Wie kommt man auf so etwas?"
F: „An einem gewissen Punkt im Kampf haben deine Schläge nicht mehr den Wind geschlagen, sondern wie durch ihn hindurch. Als würdest du den Wind zur Seite schieben, um den Windwiderstand zu umgehen. Es wirkte, als hättest du dir durch deine Schläge selber einen Windschatten erschaffen. Daher gehe ich davon aus, dass sich der Wind an deine Fäuste gebunden hat, statt von dir geschlagen zu werden. Das wollte ich nochmal prüfen."
K: „Was sie das sagen hört sich einfach…naja, es könnte etwas dran sein…weiß nicht…"
F: „Genau deswegen wollte ich es nochmal prüfen."
K: „War es nötig mich dafür zu provozieren?"
F: „Es war dem Zweck dienlich, ja. Jemand in Rage reagiert immer stärker mit seinen Instinkten als mit seinem Verstand. Wenn du also bereits das Gefühl hattest, als würde etwas Merkwürdiges passieren, aber du weißt nicht was oder wieso, dann ist es einfach es zu erkennen, wenn man deine Kampfinstinkte durch Rage erweckt."
K: „So weit haben sie gedacht?"
F: „Zur Erfahrung im Kampf zählen nicht nur die Techniken oder die Kraft, sondern auch das Wissen und das Verständnis von Energien in Emotionen und Instinkten. Man muss lernen sie zu verstehen und effektiv zu nutzen."
K: „…Wie wollen sie das jetzt testen?"
F: „So, wie du es wohl erwartest. Ich werde dich mit meiner Magie angreifen."
K: „Wieso denn sie? Seika kann doch auch Lichtmagie anwenden. Wenn sie mich mit ihrer Lichtmagie angreifen, dann würden sie mich doch bestimmt verletzten."
F: „Aus deiner Sicht, hast du wohl recht. Aber kann Seika ihre Magie so gut kontrollieren, dass die Volle Kraft ihrer Magie weniger Schaden anrichten kann als meine verringerte magische Kraft?"
K: „Ah…"
F: „Dann fragen wir sie doch mal. Was meinst du Seika? Könntest du jetzt gegen Kevin in den Kampf kommen?"
Se: „Soll ich das wirklich machen? Ich meine wir haben schon häufiger Übungskämpfe gemacht, aber er konnte bisher kein einziges Mal gegen mich gewinnen."
K: „Ja, du bist ja auch eine Ambivalente Magierin! Wie soll ich gegen dich antreten ohne Magie?"
F: „Ambivalente Magierin? So nennt ihr das heutzutage? Aha…aber naja. Nicht aufgeben, bevor der Kampf erst begonnen hat! Kevin hat neue Informationen zu seinen Fähigkeiten erhalten. Außerdem ist das erstmal nur zur Überprüfung, ob etwas an meiner Überlegung dazu dran ist. Es spricht doch nichts dagegen. Bevor es ausartet, stoppen wir den Kampf einfach wieder."
Se: „Wie sie meinen."
K: „Hah…schon wieder gegen sie verlieren…"
Se: „HEY! Mir macht das auch keinen Spaß immer zu gewinnen!"
K: „Ist klar…Sagte die Grinsebacke!"
Se: „Hehe…Entschuldigung."
So: „Seit wann ist Seika so drauf?"
F: „Seika wird nur etwas Lichtmagie gegen Kevin anwenden. Und bitte nicht mit voller Geschwindigkeit."
Se: „Ah…ich versuch's…"
F: „Und du Kevin, du versuchst ihre Lichtmagie mit deinen Fäusten zu schlagen."
K: „WAS?"
F: „Der Kampf beginnt."