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Das schleichende Rätsel der Magie 

Der Tod zum Mittel Ungenügend, durch Mord und Unfall zu genüge. Fraglich herrschend übers Leben kommt dir der Verlust entgegen.

 

Kiyomi erinnerte sich. Das Gefühl in ihrer Brust, das Brennen ihres Körpers, die Flamme, die ihr Feuer erweckte. Sie war wieder hier, an einem Ort, der nicht sein sollte.

 

K: „Wieso hatte ich solche Schmerzen, bevor ich meine Magie erhalten habe? Liegt das an der Impfung? Hätte ich geimpft werden sollen?"

?: „Kannst du mir denn irgendetwas von deiner aktuellen Welt erzählen, worauf ich bauen kann?"

K: „Fast jedes magische Kind erhält an einem gewissen Punkt in seinem Leben eine Magie-Impfung, die ihn vor dem heranwachsen seines Magie-Organs schützt."

?: „Dieser Schutz ist mehr eine Einschränkung als eine Sicherheitsmaßnahme. Das Organ wächst nicht weiter oder bildet sich sogar zurück. Dadurch geht die Kraft im Mana verloren und es gibt nun nicht mehr die Möglichkeit die Magie vielseitig zu verwenden. Sie wird auf ein Minimum reduziert. Es ist nun nur noch möglich, simple Magie anzuwenden, wie beispielsweise ein Aufleuchten von Lichtmagie, Ein Funke von Feuermagie, Ein Windstoß von Luftmagie und ähnliches."

K: „Es ist selten, dass man die Impfung erst im Erwachsenenalter erhält, doch auch möglich."

?: „Das Magieorgan ist bis dahin so groß, dass der damit empfundene Schmerz umso größer wird. Denn Magiebildung und das Heranwachsen vom Magieorgan sind, wenn sie schnell geschehen, sehr schmerzhaft. Deine neu gefundene Magie „suchte" nach einem Ort, wo sie sich einleben konnte und auf der Suche findet sie dann erstmal das Magieorgan. Im Fall einer vorhandenen Affinität wird diese jedoch abgewiesen, es sei denn, es ist vom selben Element. Das Magieorgan lehnt jedoch nur diesen Ort ab, die Magie selbst wird jedoch meist anerkannt, wenn sie markant genug ist und Potential zeigt. Sie steht also im besten Fall neben dem Magieorgan in seiner Manaform und „umarmt" es. Das Magieorgan fängt an das Mana zu absorbieren und somit auch das Element. Doch es ist nicht genug Platz für zwei Elemente in einem Magieorgan, also verteilt sich das restliche, neue Mana im gesamten Körper und wird nicht nur zur Affinität, sondern zur Magie."

K: „Also wird dadurch dann sogar die Affinität stärker, auch wenn es nicht vom selben Element ist?"

?: „Genau."

K: „Wo ergibt das bitte Sinn?"

?: „Mana ist Energie. Und Energie, die noch mehr Energie erhält ist dann nun mal energiereicher. Das Magieorgan interessiert sich nicht, um welches Element es geht, sondern nur um die Kraft, die dahintersteht. Es nimmt sich die restliche Energie, die es aufnehmen kann, um „Voll" zu werden und gibt den Rest in den Körper des Magiers."

K: „Aber was ist dann mit den Absolutes? Die haben dann doch dieselbe Energie!?"

?: „Ja, wenn dasselbe Element zweimal ins Magieorgan aufgenommen wird vervielfacht sich ihre Kraft. Der Körper kennt das Element bereits und hat sich dann bereits für den Fall vorbereitet. Das tut jeder Körper. Doch sollte dann ein anderes Element kommen als das erste, so muss alles „umgearbeitet" werden und das führt nun mal zu Schmerzen."

K: „Also spüren die Absolutes keine Schmerzen, wenn sie ihr Magieelement erhalten?"

?: „So ist es."

K: „Das Magieorgan interessiert sich nicht dafür, welches Element als zweites kommt, bereitet sich aber für dasselbe Element vor? Ist das nicht etwas komisch?"

?: „Nein, das ist ganz normal und gut so. Worauf sollte sich das Magieorgan sonst vorbereiten, wenn es sonst nichts kennt?"

K: „Das ist wohl auch wahr…"

?: „Doch es gibt noch eine Möglichkeit den Schmerzen zu entgehen, jedoch kann man darauf kaum Einfluss nehmen."

K: „Ich will es trotzdem wissen."

?: „Es ist Zeit. So merkwürdig es auch ist, dass von mir zu hören, doch so ist es wohl. Je mehr Zeit man sich damit nimmt, sein Magieelement zu entwickeln und es wachsen zu lassen, desto weniger Schmerz spürt man auf einmal. Je mehr Zeit gelassen wird, desto weniger Schmerzen hat man, bis man es schlussendlich sogar gar nichts mehr spürt. Das hat keine Auswirkungen auf die Stärke, sondern kostet nur Lebenszeit."

K: „Das klingt irgendwie mehr als nach „Nur Lebenszeit"."

?: „Wie du meinst…"

K: „Und dann?"

?: „Und dann was?"

K: „Dann hat man die Kontrolle über Magie und weiter?"

?: „Ja, das ist eine gute Frage, aber ich kann sie dir nur mit einem Hinweis beantworten: Verlier niemals die Kontrolle über deine Magie."

K: „Das ergibt wieder keinen Sinn!"

?: „Ach tut es das nicht? Hmm…Dann habe ich es wohl falsch formuliert. Ich versuche es nochmal richtig zu sagen: Verlier niemals die Kontrolle über deine Magie."

K: „Das war dasselbe…"

?: „Ach was…nicht wahr…Gut, ein letztes Mal: Verlier niemals die Kontrolle über deine Magie."

K: „Wieso sagst du das schon wieder? Ich hab's doch längst verstanden. Es ergibt doch trotzdem keinen Sinn."

?: „Und wie es das tut. Denn wenn du deine Magie nicht beherrscht, dann beherrscht sie dich und ihre einzige Möglichkeit dich zu beherrschen ist deine Energie zu beeinflussen. Verlier nicht die Kontrolle Kiyomi. Verlier sie nicht!"

 

Kiyomi riss ihre Augen auf, als sie im dunklen ihres Zimmers aus ihrem Traum erwachte. Der Traum war intensiv, doch sie wusste nicht mehr, was sie dort gesehen oder gehört hatte.

 

2.

Ferruccio saß gemeinsam mit seinem Kollegen am Arbeitstisch, um die Fotos vom Tatort und die bisher gefundenen Spuren erneut zu analysieren. Der Fall hatte bislang nur Fragen aufgeworfen, aber keine Antworten geliefert. Besonders die Tatsache, dass das Blut nicht identifizierbar war, bereitete beiden Kopfzerbrechen.

 

T: "Denken Sie wirklich, dass es sich dabei um einen Schattenabsolute handeln könnte?"

F: "Ich halte es für möglich, aber es macht mich fast wahnsinnig. Was sollten wir im schlimmsten Fall gegen ihn tun?"

T: "Es ist immer noch nur eine Überlegung, Herr Firenze."

F: "Was wäre, wenn der Schattenabsolute dann aufhört mit uns zu spielen? Wissen Sie, wie schnell so einer uns ausschalten könnte? Ja, ich auch nicht, weil das niemand je überlebt hat."

T: "Ich habe Sie noch nie so panisch gesehen."

F: "Ich bin nicht panisch, ich versuche nur..."

T: "Nein, Sie sind panisch. Sie können sich da nicht mehr herausreden. Aber bitte beruhigen Sie sich wieder. Wir sind zwar die Hauptstelle für diesen Fall, aber das heißt nicht, dass wir uns ihm allein stellen müssen."

F: "Das stimmt..."

T: "Und wenn es so weit ist, kennen wir auch mögliche Schwachstellen von ihm. Wir können uns darauf vorbereiten. Auf den Kampf, auf die Konfrontation und auf seine Angriffe."

F: "Wenn er denn wirklich ein Schattenabsolute ist..."

T: "Das kommt auch noch dazu, stimmt."

F: "Gut, dann zurück zum Thema. Was könnten andere Möglichkeiten sein, damit alles Sinn ergibt?"

T: "Vielleicht ja etwas Nicht-Magisches oder ein Artefakt, das benutzt wurde! Artefakte können weitergereicht werden, damit könnte der Effekt entstehen, dass es sich dabei um denselben Begleiter handelt."

F: "Gibt es denn nicht-magische Artefakte?"

T: "Ja... glaube ich... Waffen?"

F: "Ich bin mir nicht sicher, dass alte Waffen mit Artefakten gleichgesetzt werden..."

T: "Nein, so war das nicht gemeint... Antike Waffen, mit der Kraft der Götter in ihnen."

F: "Götter? Sie lesen wohl zu gern Ihre unrealistischen Comics."

T: "Nein, es soll wohl wirklich echte Götterwaffen geben."

F: "Ach, und die wären?"

T: "Äh..."

F: "Ganz genau. Wir sollten nicht darauf bauen. Schön und gut, wenn doch, aber bisher eher nein. Naja, was heißt schön und gut, aber sehr kriminell-nutz lastig, sag ich mal."

T: "Sie erfinden auch Wörter, als würde Ihnen das Wörterbuch gehören."

F: "Wurden die Wände vielleicht vorher abgeklebt und dann wieder entfernt, nachdem sich um das Opfer gekümmert wurde?"

T: "Oder das Blut war gar nicht vom Opfer selbst, sondern von einem anderen?"

F: "Hat diese Aussage Halt und Boden?"

T: "Ich schließe Ihre Aussage nicht aus, sondern kombiniere sie, aber ich meine, wir wissen nicht, wem das Blut gehört. Wir können es nicht zuordnen. Also wäre es doch auch möglich, dass dort ein anderes Opfer hängt, dem das Blut nicht gehört. Und es wurde dahin gebracht."

F: "Das wäre wohl das Letzte, was passiert ist."

T: "Wieso nicht? Dann könnte das vielleicht auch erklären, wieso das Blut nicht identifizierbar war. Es wurde manipuliert, während das erste Opfer abgeschleppt wurde."

F: "Dafür müssten wir weitere Blutproben von der Leiche entnehmen..."

T: "Das habe ich zum Glück bereits getan, denn ich habe gleich mehrere Blutproben mitgenommen. Eine zur Reinigung und Identifikation, eine zur Schmutzüberprüfung und dasselbe jeweils für die Proben aus der Blutlache und der Leiche."

F: "Wer hat Ihnen das erlaubt zu tun? Flüstert Danke!"

T: "Jetzt müssen wir nur noch die Blutproben der Leiche mit dem Blut aus der Lache vergleichen."

F: "Sollte das Blut unterschiedlich sein, so wissen wir, dass Ihre Idee wohl doch in die engere Auswahl kommt."

T: "Sollte es gleich sein, dann wissen wir, dass ich danebenlag."

F: "Aber wir wissen dann auch, dass das Opfer neben der Lache zuvor an einem anderen Ort getötet wurde, ausblutete und dann dort platziert wurde, vermutlich."

T: "Das heißt, wenn es wirklich unterschiedlich ist, dann kommen wir gut damit voran."

F: "Ich habe da noch eine Idee. Wir müssen dann noch einmal die Blutproben der anderen Tatorte untersuchen. Ich würde gerne wissen, ob überall dasselbe Blut war."

T: "Oh... Unwahrscheinlich, aber wenn ja, dann würde das heißen..."

F: "...dass es bestätigt ist, dass es sich um Serienmorde handelt, was eigentlich nie außer Frage stand. Es würde zeigen, dass das Blut bewusst platziert worden ist und Verwirrung stiften sollte. Es würde erklären, warum niemals Blut an den Wänden war. Es würde die Theorie mit dem Schattenabsolute nicht ausschließen, aber ihn weiterhin als einen potenziellen Partner einstufen."

T: "Und das nicht identifizierbare Blut könnte ein Teil einer Blutmanipulation sein. Eine Blutmanipulation im Sinne einer Blutmischung."

F: "Wenn also dieselbe Blutmanipulation oder dieselbe Art von Blutmanipulation vollführt wurde..."

T: "...dann haben wir endlich unseren ersten großen Punkt in Richtung Falllösung erreicht!"

F: "Vorausgesetzt der Täter ist ein Schattenmagier oder gar ein Schattenabsolute, könnte das erklären, wie er das Blut manipulieren könnte."

T: "Sie denken, dass er sein Blut eingemischt hat, um die Kontrolle über das Blut des Opfers zu erhalten und es zu manipulieren? Das wäre absurd, aber denkbar."

F: "So wie es alles ist, was wir bisher an diesem Fall entdeckt haben."

 

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