Akio lag im Krankenbett und starrte zur Decke. Die kühle Bettwäsche umgab ihn, während seine Gedanken unablässig um das Geschehene kreisten. Er wusste nicht, ob er sich schuldig fühlen sollte, weil er Kevin verletzt hatte. Wie hatte er das überhaupt geschafft? Nichts ergab einen Sinn. Es fühlte sich an, als hätte jemand anderes die Kontrolle übernommen. Die Lehrerin musste die Wahrheit gesagt haben. Lehrer lügen doch nicht, oder?
Die Tür öffnete sich, und Akios Mutter kam herein. Als sie ihn im Bett sah, eilte sie zu ihm.
Mutter: "Akio!"
Ihre Augen waren weit aufgerissen, ihre Hände zitterten leicht.
Akio: "Hi..."
Mutter: "Das ist alles, was du zu sagen hast?"
Akio: "Die Lehrerin hat dir bestimmt alles erzählt."
Mutter: "Ich will es von dir hören."
Akio: "Wozu? Das ändert doch nichts."
Mutter: "Für mich ändert das viel! Warum hast du es getan?"
Akio: "Ich bin mir nicht sicher..."
Mutter: "Was heißt das?"
Akio: "Es fühlt sich an wie ein Traum, nicht wie eine Erinnerung."
Mutter: "Erzähl mir, was du in diesem Traum gemacht hast." (Akio zögerte, seine Augen wanderten unsicher umher, als ob er nach den richtigen Worten suchte, unfähig, den Schmerz zu erklären.)
Akio: "Ich weiß es nicht genau."
Mutter: "Die Überwachung der Schule hat es gesehen."
Akio: "Was soll ich dazu sagen?"
Mutter: "Wir reden zuhause weiter. Wie ich hörte, haben wir bald viel Zeit dafür..."
Akio: "Warum schreist du mich nicht an?" (Er blickte verwirrt zu Boden, seine Schultern sackten nach unten.)
Mutter: "Warum sollte ich?"
Akio: "Die Lehrerin sagte, ich werde suspendiert."
Mutter: "Ja, und du denkst, ich sollte dich deswegen anschreien?"
Akio: "Kannst du nicht einfach sagen, dass ich das nie wieder tun soll?"
Mutter: "Denkst du, das würde etwas besser machen?"
Akio: "Ich will, dass du mich bestrafst."
Mutter: "Du wirst deine Strafe bekommen, aber ich werde dich nicht anschreien. Erst kümmern wir uns um deine Erholung."
Akio: "Warum bist du nicht wütend? Ich habe schlimme Dinge getan!"
Mutter: "Oh, ich bin wütend auf dich."
Akio: "Warum schlägst du mich dann nicht?"
Mutter: "Weil ich dich liebe."
Akio: "Das ergibt keinen Sinn. Wenn du wütend bist, hasst du mich doch auch!"
Mutter: "Nein, Wut und Hass sind nicht dasselbe."
Akio: "Schlag mich einfach."
Mutter: "Nein, niemals!"
Akio: "Warum nicht?"
Mutter: "WEIL ICH SELBST GESCHLAGEN WURDE!!" (Ein Moment der Stille folgte, während Akio seine Mutter mit großen Augen ansah, unfähig etwas zu sagen.)
Mutter: "Nichts wird dadurch besser. Ich verstehe, was du denkst, weil ich genauso dachte. Man fühlt sich weniger schuldig, wenn man bestraft wird, aber es bringt nichts. Ich kann dich nicht schlagen."
Akio: "Es tut mir leid."
Mutter: "Es reicht. Wir gehen nach Hause."
Akio: "Ja, Mama."
Auf dem Heimweg konnte Akio besser nachdenken, und ihm kam ein beängstigender Gedanke:
Akio: "Mama, ich glaube, ich weiß jetzt, wer die Stimme war." (Seine Stimme zitterte.)
Mutter: "Und wer war es?"
Akio: "Ich glaube... es war meine eigene Stimme."
Die Erkenntnis ließ ihn erschaudern. Wenn es wirklich seine eigene Stimme war, bedeutete das, dass all diese Macht in ihm schlummerte – eine erschreckende Vorstellung.