Kapitel 175 Wenn die Einsamkeit ruft

Emilys Sicht der Dinge

Ich habe gerade meinen Vater im Krankenhaus besucht. Die Ärzte haben mir mitgeteilt, dass sich sein Zustand verschlechtert und ich empfinde nichts dabei. Ich bin nicht traurig. Ich bereue nichts. Ich tue einfach, was eine Tochter für ihren sterbenden Vater tun würde – ihm die beste Behandlung zukommen lassen, egal ob er es schafft oder nicht.

Mein Vater hat sich nie für das Unrecht, das er mir angetan hat, entschuldigt. Er hat mir nicht gesagt, dass er es bereut, sein eigenes Enkelkind getötet zu haben. Er hat mir keinen Grund genannt, nicht einmal einen dummen Grund, warum er die Liebe meines Lebens umgebracht hat.

Ich verabscheue ihn schon so lange, und ich verabscheue ihn auch jetzt noch, da er im Sterben liegt. Bin ich eine schlechte Tochter, wenn ich sage, dass ich auf seinen Tod warte und nicht weinen werde, wenn er stirbt? Bin ich eine schlechte Tochter, wenn ich sage, dass es mir nichts ausmachen wird, ihn so gehen zu lassen?