Lina erwachte schweißgebadet. Sie richtete sich abrupt auf, ihre Augen flimmerten vor Trauma. Sie konnte nicht sprechen, ihre Hände zitterten unkontrollierbar. Sie musste sich daran erinnern, dass es nur ein Traum war, nur ein Albtraum, mehr nicht.
Mit bebendem Kopf drehte sie sich um und stellte fest, dass das Bett leer war.
Linas Herz sank. In ihrer Schwäche sehnte sie sich nach Wärme und Trost, doch die andere Bettseite war kalt. Sie biss sich auf die Lippe, um den Schmerz zurückzuhalten, und versuchte, sich wieder hinzulegen. Dann hörte sie es.
"... warum sollte er Unsterbliche brauchen?"
Lina richtete ihren Blick in die Dunkelheit des Raumes und sah ihn auf dem Balkon. Das Mondlicht wachte über ihm, verlieh seinen stolzen Schultern einen melancholischen Knick und umspielte seine Gesichtszüge perfekt. Sein Antlitz war von einer schauerlichen Schönheit geprägt, die Trauer, welche Dichter beschrieben und Maler zu erfassen suchten.
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