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Du bist mein Mensch

Die Dienstmädchen geleiteten mich zum Arbeitszimmer, wo Samael bereits auf mich wartete. Auf dem Weg dorthin konnte ich nicht anders, als mit meinen Fingern zu spielen.

Mit jedem Schritt, den wir machten, entstand ein deutliches Geräusch - ein Geräusch, das den Rhythmus meines Pulsschlags gefährdete. Jeder Schritt brachte mich näher an die Ungewissheit dessen, was vor mir lag.

Ich presste die Zähne aufeinander und verkrampfte meinen Kiefer. Ich warf einen Blick auf den Rücken der Dienerin, die vor mir ging.

"Wir sind da, Mylady." Bald darauf stoppte die Dienerin und drehte sich zu mir.

"Der Herr erwartet Sie bereits."

Fügte sie höflich hinzu. Ich nickte, als sie Platz machte, um mich vorbeizulassen.

Vor der Tür stehend, atmete ich tief ein und wieder aus. Einen Moment lang schloss ich meine Augen, um mich innerlich vorzubereiten.

Als ich die Augen wieder öffnete, stieß ich die Tür entschlossen auf und trat ein.

Zu meiner Überraschung war der Raum im Vergleich zur hell erleuchteten Umgebung des Anwesens nur mit vier Kandelabern erleuchtet. Es reichte nicht, Farbe in den Raum zu bringen, aber es genügte, um die Umrisse zu erkennen.

Mein Blick fiel auf die bekannte Gestalt, die vor dem Fenster stand. Sein Rücken war mir zugewandt, als ich näher trat.

"Milord?" rief ich, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Langsam drehte Samael sich um und sah mich an. Sein Blick aus karmesinroten Augen ließ mich zusammenzucken, sobald er auf mir lag.

Er gab keinen Laut von sich, während er mich interessiert von Kopf bis Fuß musterte. Unter seinem stechenden Blick wollte ich am liebsten im Marmorboden versinken.

"Sie sehen bezaubernd aus", sagte er und nickte zufrieden. Überrascht hob ich den Kopf, als ich sein charmantes Lächeln sah.

Ich biss auf meine Unterlippe, um das Lächeln zurückzuhalten, das sich auf meinen Lippen breitmachen wollte. Ich sollte nicht glücklich sein, wo ich doch wusste, dass er derjenige war, der mein Leben eingefordert hatte.

Als ich meinen Blick von seinen Augen abwandte, bemerkte ich unbewusst etwas in seiner Hand. Wegen des schwachen Lichts kneifte ich die Augen zusammen.

Etwas tropfte aus seiner Hand. Das Geräusch dieser Flüssigkeit, die auf den Marmor fiel, drang deutlich an mein Ohr.

"Milord, was ist das…" getrieben von Neugier, stellte ich die Frage.

"Oh, das?" Samael hob seine Hand etwas höher, als er aus dem Schatten trat und ins spärliche Licht ging.

Ich richtete meinen Blick immer noch auf seine Hand. Im Schein des Lichts weiteten sich meine Augen, als ich erkannte, was er hielt: ein schlagendes Herz!

Ich keuchte, als ich meinen Blick wieder auf sein bezauberndes Lächeln richtete.

"Mi – Milord", brachte ich entsetzt hervor.

Mit völligem Entsetzen starrte ich auf das immer noch schlagende Herz in seiner Hand.

"Milord, verzeihen Sie die Frage, aber … ist das der blutige Beweis, den Sie mir zeigen wollten?"

Meine Stimme zitterte, während ich mich bemühte, meine knieenden Beine davon abzuhalten, nachzugeben.

"Hm… glauben Sie jetzt, dass ich gut darin bin, Herzen zu erobern?" Samael, mit diesem unheilvollen Paar tief karmesinroter Augen, sah mich stolz an nachdem er nickte.

Im nächsten Moment keuchte ich und biss mir auf die Unterlippe, während Samael seine Hand ballte und das frische Herz zermalmte.

Nein … das habe ich nicht gemeint, Milord! Kein Wunder, dass ich vorhin das Gefühl hatte, wir wären nicht auf derselben Seite.

Kein Wunder, dass seine Reaktion seltsam war. Ich hatte es niemals wörtlich gemeint!

Ich hätte am liebsten geweint und wäre davon gelaufen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals, meine Hände und mein Körper zitterten, während sein feuriger Blick mich nicht losließ.

"Hmm?" Murmelte er, während er den Kopf neigte und auf meine Antwort wartete."J - ja, Mylord. Ihr seid gut darin, buchstäblich."

Mein Tonfall verriet mein Entsetzen über die Situation. Ich fühlte mich immer mehr gedemütigt, je mehr ich sah, wie das Herz den Boden erreichte und seine Füße sich mir näherten.

Instinktiv wich ich jedes Mal, wenn er einen Schritt vorwärts machte, zurück. Er sagte kein Wort, was die Angst, die in mir hochkroch, noch verstärkte.

Bald erreichte ich mit dem Rücken die massive Tür, aus der ich gekommen war. Ich versuchte, noch einen Schritt zurückzutreten, aber vergeblich.

Ich konnte nur zusehen, wie er näher und näher kam. Ich hielt den Atem an und ballte meine Hände zu Fäusten.

Als er nur noch einen Schritt von mir entfernt war, blieb Samael schließlich stehen.

"Hm", kicherte er kurz, was sich eher wie ein Spott anhörte.

Langsam fuhren seine spitzen Nägel, die mit frischem Blut bedeckt waren, über meinen Ellbogen bis hinunter zu meiner Hand. Seine Finger waren nicht so scharf wie heute Morgen.

Mit einem sanften Ruck klemmte er meinen Zeigefinger zwischen seinen Fingern ein, während er ihn langsam vor seine Lippen führte.

"Habe ich deinen Test denn bestanden?" fragte er, wobei die scharfe Spitze seines Nagels über die Spitze meines Fingers spielte.

Welchen Test? Er meinte doch nicht etwa...

Ich starrte auf seinen durchdringenden Blick und antwortete zögernd: "Gerade so."

Ich hätte nein gesagt. Aber ich war zu ängstlich, um ihm diese direkte Antwort zu geben.

Er grinste und nickte zufrieden über meine neutrale Antwort.

Ich zwang ein Lächeln auf meine Lippen, weil ich dachte, dass ich von Ärger befreit sei. Doch als ich lächelte, lächelte er charmant zurück, bevor er die Spitze seines scharfen Fingernagels gegen meine Fingerkuppe drückte.

Ich zuckte bei dem leichten Schmerz zusammen. Sofort sah ich, wie mein Finger einen Tropfen Blut produzierte.

"So ein süßes Aroma." Flüsterte er und atmete tief ein, während ich schluckte.

Langsam führte er meinen blutenden Finger an seine Lippen und leckte sanft über das Blut. In der Sekunde, in der seine Zunge meine Haut berührte, stockte mir der Atem, und ich erschauderte.

Der leichte Schmerz, den ich verspürte, als er mir in den Finger stach, wurde von seiner Zunge gelindert. Es war wahnsinnig; für einen Moment vergaß ich sogar die Angst in mir.

Seine bedrohlichen purpurroten Augen ließen mich nicht los, während er an meinem Finger saugte. Was er wohl gerade dachte?

"Heißt das, du nimmst meine Einladung an?"

Er hielt meinen Finger zwischen seinen scharfen Reißzähnen fest und fragte mich. Wenn ich nein sagen würde, könnte er mir den Finger brechen, der zwischen seinen Reißzähnen steckte.

Das seltsame Gefühl, das ich durch sein Lecken verspürte, ließ nach, während sich die Angst sofort in meinem Herzen breit machte. Ich biss mir auf die Unterlippe und hörte, wie mein Herz gegen meine Brust trommelte, während mir der Schweiß auf dem Rücken und der Stirn ausbrach.

"Aber, ich bin doch nur..." Ich hielt inne und hoffte, dass meine kluge Antwort dem Ganzen ein Ende setzen würde. "... ich bin nur ein Mensch."

Meine Antwort kam fast wie ein Flüstern heraus. Samael schnalzte mit der Zunge, unzufrieden mit meiner Antwort, als er meinen Finger losließ.

"Nein", flüsterte er und lenkte seinen Blick auf meine Seite, während er mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr strich.

Ich schluckte, als ich mich auf das Schlimmste vorbereitete.

Langsam kam er näher, wodurch sich mein ganzer Körper versteifte. Er fuhr mit der Nasenspitze an meinem Hals entlang, und ich wagte nicht, mich auch nur einen Zentimeter zu bewegen.

Instinktiv streckte ich meinen Hals, um ihm leichten Zugang zu gewähren. Ich bemerkte nicht, dass meine Hände auf seiner Brust lagen und seine Kleidung fest umklammerten.

"Du bist nicht nur ein Mensch... du bist mein Mensch." Er betonte jedes Wort, als ich spürte, wie sich seine Lippen teilten und seine Reißzähne an meinem Hals saßen.

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