(…)
Au: „Das hast du jetzt nicht wirklich gesagt Akio!?"
E: „Es klang schon ein wenig…Aussagekräftig."
Ak: „Es ist mir einfach in diesem Moment aufgefallen. Ich habe den Gedanken einfach akzeptiert. Ich denke, dass man in solchen Situationen nicht wirklich drumherum kommt."
Au: „Was soll das heißen? Du willst deswegen doch jetzt nicht immer deine Gegner töten!?"
Ak: „Nein. Das wäre dann wohl wirklich nichts mehr als Mord. Ich habe gerade einfach diesen Gedanken gehabt. Wenn ich dadurch Leben retten kann, dann muss es so sein. Das Leben der Opfer ist wertvoller als das der Täter. Und ich kann sehen, was der Täter getan hat. Sie wurden manipuliert und ihre Vorstellung vom Leben und der Freiheit wird für immer zerstört sein. Es gibt nichts, was diese Taten rechtfertigt. Sie waren wirklich nicht mehr als Widerwertige Würmer. Auch wenn Würmer einen Sinn und eine Aufgabe haben. Also sind sie sogar weniger wert als die Würmer. Und Widerwertiger. Und Nutzloser. Sie bringen nur Schaden und Leid. Das ist mir gerade eben aufgefallen. In diesem kleinen Moment."
E: „Das ist eine sehr kritische Einstellung zum Leben. Wenigstens müssen wir uns keine Sorgen machen, dass du anfängst jetzt grundlos jeden zu töten, der nicht mit deinen Weltanschauungen gleichgesinnt ist. Aber was dein Mal des Zorns betrifft, solltest du lernen, es besser zu kontrollieren. Sonst wird es dich immer mehr kontrollieren."
Ak: „…"
Au: „Ich weiß nicht, was das war…Es war schon ein wenig Gruselig. Du warst wie ausgewechselt. Ich habe dich noch nie zuvor so wütend gesehen. Es war, als wärst du irgendwie besessen gewesen. Ich kann es anders nicht beschreiben."
Ak: „…"
E: „Wir müssen uns überlegen, wie wir das in der Zukunft vermeiden können. Träger des Mals des Zorns sind sehr starke Nahkämpfer. Sie können ihren gesamten Körper und einzelne Muskeln damit ummanteln und stählern. Es ist so, als würde der Träger sich mit seinem eigenen Adrenalin-Impuls umhüllen."
Ak: „Das klingt merkwürdig."
Au: „Ja, schon irgendwie."
E: „Wie erkläre ich das am besten…Der Zorn wird in dem Bereich des Körpers gesammelt, auf den sich der Anwender konzentriert. Sollte es jedoch dazu kommen, wie bei Akio, dass der Anwender dabei die Kontrolle verliert, dann wird der Zorn wie wild verteilt und ist weniger effektiv und damit auch schwächer."
Au: „Aber ist er denn nicht voll auf seine Fäuste konzentriert gewesen, als er wie wild herumgeschlagen hat?"
E: „Nein. Es wirkt zwar so, aber das war nur sein Instinkt. Der Instinkt ist dazu da, um ohne große Planung und Vorbereitung in Notsituationen reagieren zu können. Da man in diesem Zustand jedoch nicht über die Situation nachdenken kann, bringt der Körpereigene Instinkt den Anwender dazu, den gesamten Körper zu schützen. Er kann also, ohne darüber nachzudenken nicht ermitteln, welcher Teil seines Körpers möglicherweise angegriffen wird. Das heißt zudem auch, dass Akio, trotzt scheinbarer aggressiver Offensive, dennoch tatsächlich in einem Zustand der Defensive war. Das Mal des Zorns hat die Instinkte also defensiv für den Angriff genutzt. Wie nach dem Motto: Angriff ist die beste Verteidigung."
Au: „Das klingt verständlich. Irgendwie…Also…wenn Akio dann bewusst die Kraft des Mals einsetzten könnte, wäre er noch brutaler?"
Ak: „…"
E: „Er wäre auf jeden Fall Stärker oder schneller. Die Brutalität eines Angriffs hängt nicht von dem Mal ab. Sondern von der Person."
Au: „Würde das nicht bedeuten, dass Akio charakterlich einfach so ist?"
E: „Es wäre zu mutmaßen. Jedoch besteht auch die Möglichkeit, dass es weniger Charakterliche, sondern mehr persönliche Triebe im Zorn waren."
Au: „Ja, das würde wohl zu Akio passen. Er nimmt schon vieles sehr persönlich, auch wenn es ihn nicht direkt betrifft…"
Ak: „Wie schön, dass ihr euch so ausführlich über meine Angelegenheiten unterhalten könnt."
E: „Da zeigt er wieder seine persönliche Wahrnehmung."
Ak: „…Gehen wir einfach wieder…"
Au: „Wir sind hier fertig."
Ak: „Bleibt diese Frau dort hinten denn jetzt weiter dort? Wie hieß sie noch?"
E: „Sie hat sich so entschieden. Sie wird wohl weiter hierbleiben."
Au: „Muss sie denn nicht mal was essen oder so?"
E: „Es sieht so aus, als wäre sie nicht die Einzige, die hierbleiben würde."
Ak: „Bitte lasst das nicht mehr unser Problem sein. Gehen wir einfach. Sollen die doch machen, was sie wollen. Wir haben getan was wir konnten und gut ist."
Akio sieht noch einmal zu den Frauen, die sich nun nach und nach um Sonara sammeln. Er dreht sich weg und denkt sich nur:
„Das ist nicht mehr mein Problem. So habe ich mich entschieden. Ich kann ihnen ihre Entscheidung zur Freiheit nicht vorgeben, also ist es auch nicht mein Problem, wenn sie hierbleiben."
Die drei gehen wieder zurück zum Eingang, wo sie nun auch von ein paar Frauen begleitet werden. Sie entscheiden sich jedoch zu Schweigen. Niemand hat etwas zu sagen, bis sie wieder vor der Eingangstür stehen, wo sie nun etwas überrascht werden.
Au: „Scheiße. Der Sturm ist ja schon hier."
Ak: „Das darf doch jetzt nicht wahr sein…"
Au: „Wären wir doch einfach direkt gegangen, als wir fertig waren…"
Ak: „Als hätten die paar Minuten etwas geändert."
Au: „Wer weiß das schon?"
Ak: „Wir wären doch dann nur mitten im Sturm gelandet."
E: „Was wird das für eine Diskussion? Das ist wirklich nicht nötig."
Ak: „Was hast du denn für eine Idee? Sollen wir jetzt hier verharren, bis der Sturm sich legt, oder wenigstens nicht mehr so stark ist?"
Au: „Vor allem…Wie kann das sein, dass er jetzt auf einmal da ist? Ergibt das Sinn? Sagten die nicht etwas von mehreren Tagen?"
E: „Ja, in etwa. Aber wir sind ja auch nun schon ein paar Tage unterwegs. Aber macht euch keine Sorgen. Wir gehen einfach zurück."
Ak: „Zurück? Zurück wohin? In den Keller?"
E: „Aber nicht doch. Wir gehen zurück zu unserer Route und suchen von dort aus weiter nach der Nymphe."
Au: „Tut mir leid, wenn ich das jetzt sage Elaran…aber bist du irgendwie nicht mehr ganz dicht? Dieser Sturm kann uns auseinanderreißen oder komplett durchbohren!"
E: „Mach dir nicht so einen Kopf."
Ak: „Was hast du vor Elaran?"
E: „Nur das, was ich bereits sagte. Wir gehen weiter. Wir brauchen hier nicht zu bleiben."
Au: „Elaran! Was geht bei dir ab?"
E: „Ihr vergesst wohl, mit wem ihr es zu tun habt."
Elaran tritt voller Stolz direkt nach draußen.
Ak: „Halt ELARAN!"
Au: „…"
Elaran steht draußen im Sturm, der Schnee fällt mit voller Kraft direkt auf Elaran zu und…wird langsamer, bis er sanft auf den Boden fällt.
E: „Mit mir an eurer Seite ist so ein kleiner Sturm doch kein Problem, oder Jungs?"
Ak: „…"
Au: „…"
Ak: „Der Schnee trifft dich, aber er ist harmlos…"
Au: „Du kannst eine Mauer aus G-Kräften um dich erschaffen?"
E: „Hmmm…Beeindruckt?"
Ak: „Gut, dann gehen wir eben."
Au: „Aber es ist dann ja trotzdem noch kalt, oder?"
E: „Weniger kalt als sonst. Der kalte Wind wird ebenso etwas abgebremst, so erfahren wir nicht die volle Breitseite der Kalten Luft."
Ak: „Es ist schon…nicht schlecht…"
E: „Na dann los meine ungläubigen Schüler. Wir müssen des Schöpfers Gefolge finden, um die Nymphe aus ihrem Schlaf zu erwecken."
Ak: „Was ist dann hier mit den anderen Frauen?"
E: „Oh, die darf man ja nicht vergessen. Wir müssten sie wohl alle unter meinen Gravitativen Schild packen. Das könnte ein wenig gemütlicher hier drin werden."
Au: „Sie alle?"
Ak: „Ich meinte zwar, dass sie nicht mehr unser Problem sein sollten, aber wir können sie doch nicht einfach hier lassen in diesem Schmutzloch und ohne Nahrung."
E: „2 Wochen ohne Nahrung und Wasser sind schon eine lange Zeit."
Die drei machen sich auf, um unter der Kraft von Elarans Magie weiter zu reisen. Die Gruppe weiß nun etwas mehr und hat die Information erhalten, dass die Liebe ihn zur Nymphe bringen wird. Doch es fällt Akio etwas schwer zu verstehen, wie ihn so ein Konzept an einen Ort leiten soll.
Ak: „Die Liebe wird mich zur Nymphe führen? Wie soll ich das verstehen?"
E: „Ich denke es ist eine Art eines Philosophischen Ansatzes. Was erfüllt dich mit Liebe?"
Akio dachte nach, was er wohl unter der Liebe verstehen würde und was ihn mit Liebe erfüllen könnte.
Ak: „Ich weiß nicht genau. Was zählt den genau unter Liebe? Wie merke ich, dass sie mich erfüllt?"
E: „Auf Philosophischer Ebene wäre die Liebe wohl eine Form der Wahrnehmung einer gesonderten emotionalen, moralischen Pflicht. Eine konstante Suche nach der Wahrheit und Gerechtigkeit im Engagement des Individuums."
Au: „Ähm…noch mal für Normale Personen bitte."
E: „Liebe ist die anhaltende Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit, getrieben von emotionalen und moralischen Verpflichtungen."
Ak: „Hmmm…Wahrheit und Gerechtigkeit!?"
Au: „Hört sich ja fast so an, wie das, was du vorhin erst gesagt hast."
E: „Ja, aber über Leichen zu gehen ist weniger Liebevoll…"
Au: „Doch nicht der Teil…"
Ak: „Nein, ich verstehe schon. Ich will immer mehr erfahren. Ich will Gerechtigkeit. Ich will die Wahrheit ans Licht bringen. Ich will wissen, was es noch mehr zu wissen gibt. In diesem Sinne verstehe ich also die Liebe. Ich suche also nach der Wahrheit, um die Liebe zu finden."
Au: „Also bringt dich die Liebe dann somit zur Wahrheit, in dem Fall also zur Nymphe."
E: „Wir müssen also die Wahrheit herausfinden, um die Nymphe zu finden…Das lässt doch darauf schließen…"
Au: "…Das wir bisher nichts Wahres erfahren haben…"
Ak: „Aber etwas hat uns hierhergeführt und wir haben mehr erfahren. Also kann nicht alles falsch gewesen sein, was wir erfahren haben. Zumindest dieser Logik folgend."
E: „Das stimmt auch wieder…"
Au: „Wir sollten vielleicht erstmal eine Lösung finden, diese Frauen hier in Sicherheit zu bringen. Zumindest die, die mitreisen wollen."
E: „Ja, wir können aber nicht ewig darauf warten, bis sie sich uns anschließen."
Ak: „Dann kommen eben nur die hier mit, die uns schon im Flur gefolgt sind."
1: „Wohin wollt ihr uns bringen?"
E: „Das hängt wohl ganz davon ab, wo es sicherer ist als hier."
2: „Wir haben gesehen, wie Machtvoll sie sind, Elfenmann. Wir möchten bei ihnen bleiben."
3: „Ähem…ahmm…"
E: „Das kommt nicht einmal in Frage. Wir sind keine Wächter von irgendwem und sie würden uns auf unserer weiteren Reise nur im Weg stehen."
4: „Dann helfen sie uns wenigstens bis zur nächsten Herberge zu kommen."
Ak: „Wo ist denn hier eine Herberge?"
1: „Wieso denn da hin?"
4: „Dort ist jemand, den ich kenne. Sie werden uns schon aufnehmen. Sie haben immer genug Nahrung und Aufgaben für uns."
2: „Ja schon, aber dann sind wir wieder in so einer Situation wie bis jetzt."
3: „Also…"
4: „Dann bringen wir die Bastarde dort eben auch noch um!"
Ak: „…"
3: „Ich glaube nicht…"
2: „Dann ist das eben so! Schlagen wir sie zu Brei!"
3: „Das ist nicht nötig."
1: „Wieso?"
Ak: „Das würde mich jetzt auch interessieren."
3: „Naja…ich habe noch vor paar Tagen gehört, wie sie sich darüber unterhalten haben sich alle hier zu treffen. Es gibt bestimmt keine weiteren Leute dort. Es kann sein, dass sie alle auf dem Weg hierhin in den Sturm geraten sind."
Au: „Ich denke schon, dass das möglich wäre. Der Sturm kam früher als erwartet hier an. Wenn sie nichts davon wussten, hätte das ihr Tod sein können."
E: „Aber es würde doch auch bedeuten, dass der Weg hierher sehr weit ist."
1: „Habt ihr jemals mitbekommen, dass da unten mehr von diesen Wachen waren als früher?"
2: „Ich wollte nicht darüber nachdenken, aber der Druck da unten wurde schon immer stärker."
Ak: „Wartet Mal…das waren nicht allzu viele von diesen Wächtern, die hierhergekommen waren, oder?"
4: „Wenn sie wirklich von der Herberge kamen, dann wohl nicht mehr als 3 Wächter."
Au: „Ihr sprecht von Wächtern, ja? Von Männern?"
3: „Ein Wächter hier ist nicht immer auch ein Mann."
Ak: „Kann es also sein, dass einige der Frauen am Eingang auch Wächter waren, aber von der Herberge?"
E: „Dann waren es wohl die 3, die sich vor uns in den Weg gestellt haben. Vielleicht haben sie Angst vor Akio bekommen und haben uns deswegen nicht angegriffen?"
Au: „Klingt unwahrscheinlich. Eine von denen hat geweint und war bereit dafür zu sterben, dass wir es niemals erfahren. Das klingt nicht nach etwas, das eine Wächterin machen würde."
Ak: „Wissen sie etwas darüber?"
1: „Ich habe nie von so etwas wie einer Frau als Wächter gehört!?"
2: „Ich kann es nicht ausschließen…"
3: „Ich wurde schon mal von einer anderen Frau ohne die normale Wächter-Ausrüstung angesprochen. Sie wollte auch meine Dienste nutzen."
4: „Was? Wieso will sie…"
Ak: „Schon verstanden. Das war es dann wohl. Auf dem Weg zurück hat keine von ihnen mehr irgendwas gesagt oder gegen uns unternommen. War das Hoffnungslosigkeit oder Angst vor uns?"
Au: „Vielleicht waren sie auch einfach nur Still, damit du sie nicht nochmal wegschubst."
Ak: „…"
E: „Gut, dann wäre das vorerst geklärt. Wir werden diese 4 Frauen mit zur nächsten Herberge nehmen und sie dort in Frieden lassen. Danach gehen wir weiter. Nur wir drei."
Akio und Auron suchen nach etwas warmer Kleidung für die leicht bedeckten Frauen. Doch eine der Frauen lässt nicht auf sich warten und zieht einem der gefallenen Wächter seine Robe aus und zieht diese selbst an. Sie spuckt ihm ins Gesicht und tritt den leblosen, nackten Körper des Wächters.
4: „Ich bin hier fertig."
Alle blicken zu der Frau, doch niemand sagt etwas. Sie behalten alle ihre Gedanken für sich.
E: „Die Reichweite meiner Magiebarriere ist recht weit, doch würde ich euch allen raten, möglichst nach an mir zu bleiben. Nach außengehend ist der Effekt weniger stark."
4: „Ich kann den Weg zeigen. Ich musste dort schon einmal arbeiten…Aber diesmal trage ich noch etwas Kleidung…
Au: „?"
Ak: „Was soll das Gemurmel?"
4: „Geht dich gar nichts an. Das war unbedeutend. Gehen wir einfach."
Ak: „Ganz nach meinem Geschmack!"
4: „WAS? NIMM DAS ZURÜCK! ICH LEISTE GAR NICHTS MEHR!"
Ak: „Ich meinte die Idee. Ruhig bitte."
4: „…"
Au: „Und das sagst ausgerechnet du. Wie ironisch."
Ak: „…"
Und die Reise zur Herberge ging los. Niemand konnte erahnen, was dort angekommen noch alles geschehen würde.