Gesegnetes Eisen, oh liebe mich. Triff mich ins Herz, doch nicht mit dem Schwert. Erlaub mir zu schreien, doch nicht wegen Schmerz.
Es waren schon einige Jahre vergangen, seit Ferruccios Vater im Krieg starb. Doch Ferruccio spürte den Verlust noch immer so, als wäre es erst vor kurzem passiert. Für eine Zukunft ohne Gewalt und unnatürliche Tode übte er sich in der Schule und auf der Polizeistation, um ein guter und gerechter Mann zu werden, wie es sein Vater auch einst war.
Doch für Ferruccios Mutter war die Entscheidung anfangs keine leichte gewesen, ihn auf diesen Weg zu lassen:
M: „Ferro, ich bitte dich! Es gibt doch so viel mehr was du machen kannst. Du musst doch nicht dein Leben riskieren, für Leute, die du überhaupt nicht kennst. Bitte Ferro, lass das sein mit deinen Träumen als Polizist. Es gibt doch genug andere, die das machen könnten."
F: „Nein Mama, ich habe mich bereits entschieden. Ich werde Polizist und ich werde verhindern, dass andere Leute wegen Brutalität und Gewalt sterben müssen. Ich will die Leute beschützen und ich denke, ich habe auch die Kraft dazu."
M: „Nein, Ferro, du kannst das nicht. Wie kommst du auf die Idee, dass du die anderen beschützen kannst? Du bist nicht so stark, wie du denkst. Bitte Ferro, überleg es dir noch einmal."
F: „Wieso willst du mich aufhalten, Mama? Wieso unterstütz du mich nicht in meinen Wünschen und Plänen?"
M: „Ich will nicht, das du gehst. Ich will das du weiter hier bei mir bleibst. Ich will nicht sehen wie du jeden Tag nach Hause kommst voll mit Wunden und Verletzungen."
F: „Ich gehe doch nicht in den Kampf…Ich helfe den Menschen anders. Nicht jeder Kampf ist mit Waffen, weißt du?"
M: „Natürlich weiß ich das, aber…"
F: „Wieso bist du dann nicht auf meiner Seite?"
M: „Ich will dich nicht verlieren, Ferro."
F: „Du wirst mich nicht verlieren. Es ist nicht so schlimm als Polizist. Ich kämpfe nicht gegen Bewaffnete und wenn doch, dann habe ich immer noch meinen Segen des Metalls."
M: „Was kann dein Segen schon machen, Ferro? Kann er dein Leben beschützen? Kann er dich vor jedem Schaden beschützen? Auch vor den Bösen Gedanken?"
F: „Ja, das sind genau die Punkte meines Segens…"
M: „…Aber Ferro…Was ist, wenn es dir zu viel wird? Was ist, wenn du deinen Segen verlierst?"
F: „Bitte Mama, du suchst doch nur noch nach Gründen, damit ich aufhöre an meine Bestimmung zu glauben, damit ich aufhören will Polizist zu werden. Bitte Mama, ich schaffe das schon."
M: „Woher willst du das wissen? Woher? Weißt du nicht, dass dein Vater mir genau dasselbe gesagt hat? Und wo ist er jetzt? Wo ist er jetzt Ferro? Er ist tot. Er ist unter der Erde begraben, weil er auch dachte, dass er stark genug ist. Kein Mensch auf dieser Welt ist stark genug, um das Leben aller anderen auf seinen Schultern zu tragen."
F: „Ich wusste nicht, dass Papa…"
M: „Ich habe auch an ihn geglaubt, so wie du jetzt an dich selbst glaubst und noch stärker. Aber es führte nur zu seinem Tod. Ich bitte dich Ferro, ich will dich nicht auch noch verlieren. Bitte bleib hier. Bitte mach irgendetwas anderes. Etwas das dich glücklich macht. Etwas das du gerne machst. Aber bitte riskiere nicht dein Leben, so wie es dein Vater getan hat."
F: „Es ist genau das, was ich will, Mama. Ich will die Menschen beschützen. Ich will diese Last auf mir tragen. Und ich denke auch das ich meinen Segen genau aus diesem Grund erhalten habe. Dieser Segen wird mir ein Leben lang bleiben und ich werde nicht sterben. Papa starb nur, weil er bei den Rebellen war und Rebellen immer kämpfen, für das, was richtig und wichtig für sie ist. Ich werde nicht kopfüber in das Chaos springen und mein Leben für nichts riskieren."
M: „Aber du wirst doch sicher einsam dort sein."
F: „Mach dir darum bitte keine Sorgen, Mama. Ich werde dort Freunde finden und mit ihnen zusammenarbeiten. Ich werde dort nicht einsam sein."
M: „Ich weiß genau, dass du das alles nur sagst, damit ich mich beruhige, aber ich kann es einfach nicht gutheißen, dass du Polizist werden willst. Das klingt mir immer noch zu gefährlich."
Mit einem langen, genervtem stöhnen blickt Ferruccio zu seiner Mutter:
F: „Mamaaa…Wie oft noch? Ich bin dort nicht in Gefahr. Polizisten sind hauptsächlich im Büro am Arbeiten."
M: „Wenn ich dich nicht überzeugen kann, kann ich dich vielleicht überreden!"
F: „Mama?"
M: „Du willst also auf jeden Fall Polizist werden?"
F: „Jaa…?!"
M: „Ein Detektiv ist doch auch so etwas wie ein Polizist. Und du bist sicher. Du guckst nur nach, was passiert ist und wie es passiert ist. Und du musst nicht kämpfen."
F: „Muss ich auch so nicht…"
M: „Und du bist dann supercool, wenn du einen Fall nach dem nächsten löst."
F: „Hörst du mir überhaupt noch zu?"
M: „Mit einem schönen Jackett und einer dieser Mützen, die die immer in den Filmen tragen…"
F: „Bitte…das ist doch nur das Bild der Fernsehindustrie darüber…"
M: „Detektiv Ferro Firenze."
F: „…Ich denke darüber nach…In Ordnung?"
M: „Du wirst also Detektiv? Das ist schön. Dann muss ich mir auch keine Sorgen machen."
F: „Ich habe nicht gesagt, dass ich…"
Noch bevor Ferruccio seinen Satz beenden konnte, merkte er bereits, dass seine Mutter für ihren Teil das Gespräch bereits beendet hatte. Es machte keinen Sinn mehr, weiter darauf einzugehen. Sie würde entweder nicht mehr zuhören oder schnell die Konzentration verlieren.
F: „Warum macht sie sich immer so einen Kopf um mich? Ich habe ihr doch klar und deutlich gesagt, dass es keine Probleme dabei gibt. Wann hört sie mir endlich mal zu?"
Im ersten Jahr seiner Ausbildung, zum Polizisten, paar Monate nach Start des Schuljahres wurde Ferruccio plötzlich von entsetzlichen Kopfschmerzen gequält. Es fühlte sich an, als würden kleine Blitze in seinem Schädel umherwirren.
Er hatte es schwer auch nur seine Augen zu öffnen, denn er fühlte dort ein Stechen, als wäre etwas Großes dort hineingeflogen und nun dort gefangen. Er kniff seine Augen so fest zusammen, dass ihm die Tränen kamen. Ein Gefühl, als würde man so stark geblendet werden, dass die Augen brennen.
Nach 3 Tagen war der Kopfschmerz plötzlich verschwunden. Der Kopfschmerz war so plötzlich gekommen, wie er gegangen war. Ferruccio und auch seine Mutter hatten keine Ideen, woher diese plötzlichen quälenden Kopfschmerzen gekommen waren. Ferruccio ist nicht geblendet worden und es war auch nichts auf seine Augen gekommen. Das konnte der Arzt bestätigen.
Ferruccio erfuhr jedoch auch von dem Arzt, dass es sich dabei wohl um den Erhalt eines Magieelementes handeln könnte. Den Beschreibungen der Schmerzen zufolge wohl um das Lichtmagie-Element. Doch da Ferruccio im Dienst der Polizei stand und auch schon einen Eid geschworen hatte für sein Land zu kämpfen, durfte er sein Magieelement behalten.
Die Jahre vergingen und Ferruccio hatte seine Ausbildung zum Polizisten abgeschlossen. Jetzt hatte er die Überhand. Egal was passieren würde, in jedem Fall bliebe Ferruccio auf der Seite der Gerechtigkeit und Freiheit. Kein Tod und kein Leiden. Nichts konnte ihn jetzt noch aufhalten. Sein Wille war Stark und sein Wunsch nach Frieden war groß. Es lag jetzt an ihm, die Zukunft zu bewahren und sein Land im Frieden zu halten.
Auch wenn es oft Rebellen waren, die viele der gesellschaftlichen Probleme erst erschufen, so wusste Ferruccio dennoch, dass nicht alle Rebellen gleich waren. Da sein Vater selbst einer von ihnen gewesen war.