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Meine erste Klasse

Der Morgen war frisch, und die Aufregung hing in der Luft, als Akio zusammen mit seiner Mutter das Klassenzimmer betrat. Kiyomi lächelte sanft, ihre Augen strahlten vor Stolz, während sie Akio ermutigend die Hand auf die Schulter legte. Das Zimmer roch nach frisch gespitzten Bleistiften, und das leise Murmeln der Kinder mischte sich mit dem Kratzen von Kreide an der Tafel. Akios Herz schlug schneller – eine Mischung aus Vorfreude und Nervosität ließ ihn zögern. Die anderen Kinder saßen bereits in einem Kreis auf dem Boden, und Frau Wirsing, ihre Lehrerin, begrüßte alle mit einem warmen Lächeln.

„Kommt rein. Setzt euch zu den anderen", sagte sie freundlich. Akio setzte sich neben ein paar Kinder, die ihn neugierig musterten. Er spürte ihre Blicke und wurde ein wenig rot, unsicher, ob er etwas sagen oder einfach abwarten sollte.

Die Lehrerin begann damit, die Kinder einander vorzustellen. Jeder sollte etwas über sein Wochenende erzählen. Die Kinder redeten eifrig – eines war im Park, ein anderes hatte mit seinem Hund gespielt. Akio lauschte, fühlte sich aber ein wenig übersehen. Er wünschte, er hätte etwas richtig Spannendes zu erzählen.

Akio fühlte eine wachsende Unruhe, als die Aufmerksamkeit langsam wieder von ihm abglitt. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, und er spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. Plötzlich platzte er heraus: „Ich hab Geburtstag!"

Einige Kinder drehten sich überrascht zu ihm um. „Echt? Wann hattest du Geburtstag?" fragte ein Junge mit lockigem Haar.

"Heute!"

Die Lehrerin, Frau Wirsing, schmunzelte, aber die anderen Kinder waren interessiert. „Hast du Geschenke bekommen?" fragte ein Mädchen mit Zöpfen.

Akio nickte und dachte dann an das Beste an seinem Geburtstag. Er erinnerte sich an die Torte, wie sie liebevoll mit bunten Glasurblumen verziert war, und daran, wie seine Mutter die Kerzen mit einem Schnippen entzündet hatte. Seine Augen leuchteten, als er das Gefühl von Freude und Staunen wiedererlebte. „Meine Mama hat mir Torte gemacht und die Kerzen angemacht. Einfach so, mit einem Schnippen der Finger, als wäre es das Natürlichste der Welt."

Die Augen der Kinder wurden groß. „Echt? Wie hat sie das gemacht?" fragte eines der Kinder.

Akio zuckte mit den Schultern. „Sie hat einfach geschnippt, und da waren die Flammen. Sie kann das immer machen."

Das Gemurmel unter den Kindern wurde lauter, einige begannen über ihre Eltern zu spekulieren und ob diese auch so etwas könnten. Frau Wirsing bemerkte das aufkommende Interesse und klatschte sanft in die Hände, um die Aufmerksamkeit zurückzuerlangen.

„Kinder, Magie ist etwas ganz Besonderes", sagte sie lächelnd und lenkte das Gespräch geschickt weiter. „Lasst uns zurück zu euren Wochenendgeschichten kommen."

Frau Wirsing schaute kurz zu Kiyomi, die den Blick erwiderte und kaum merklich den Kopf schüttelte. Frau Wirsing sagte nichts weiter und fuhr einfach mit dem Unterricht fort.

Die Kinder schauten sie fasziniert an, und einige begannen leise zu flüstern, während andere mit großen Augen darüber spekulierten, welche Magie sie vielleicht eines Tages beherrschen könnten. Die Diskussion ging leise weiter. Akio fühlte sich nun etwas stolzer – vielleicht würde auch er irgendwann herausfinden, welche besondere Fähigkeit in ihm schlummerte.

Der Junge vom Flur und sein Vater saßen etwas weiter weg, sichtlich eingeschüchtert von der bedrohlichen Aura, die Akios Mutter ausstrahlte. Ihre aufrechte Haltung, der durchdringende Blick und die Art, wie sie ruhig, aber wachsam blieb, ließen keinen Zweifel daran, dass sie bereit war, Akio jederzeit zu verteidigen. Frau Wirsing trat lächelnd vor die Klasse und begrüßte die neuen Schüler mit sanfter Stimme:

Frau Wirsing: „Hallo, ihr Lieben. Willkommen in eurer ersten Klasse. Ich bin Frau Wirsing, eure Lehrerin. Heute lernen wir uns und unsere Namen kennen."

Ein Junge mit großen, fragenden Augen stand zögerlich auf, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

Jonathan: „Hast du deinen Namen vergessen, Lehrin?"

Frau Wirsing: „Ich kenne meinen Namen. Ich bin Frau Wirsing und es heißt Lehrerin. Aber wie heißt du?"

Jonathan: „Ich bin Jonathan, und ich mag meine Mama."

Frau Wirsing erklärte geduldig, dass sie die Namen und Interessen aller Kinder kennenlernen möchte. Jonathan setzte sich, sichtlich stolz, verstanden zu haben. Gleich darauf sprang ein Junge mit grünen Haaren und lebhaften bernsteinfarbenen Augen auf.

Lucas: „ICH WILL! ICH WILL!"

Frau Wirsing: „Wie heißt du denn?"

Lucas: „Das ist ein Geheimnis!"

Die Klasse kicherte, und Lucas' Mutter ermunterte ihn, seinen Namen zu nennen.

Lucas: „Ähm... Ich bin Lucas, und ich mag Geheimnisse. Und alles, was fliegt!"

Frau Wirsing versprach, später im Unterricht über das Fliegen zu sprechen. Lucas setzte sich mit funkelnden Augen hin, begeistert von der Aussicht, mehr zu erfahren. Ein kleines Mädchen mit blauen Haaren und Augen stand als Nächstes auf.

Lirien: „Ich bin Lirien, und ich liebe Tanzen und das Meer."

Frau Wirsing: „Das klingt wunderschön, Lirien. Tanzst du auch am Meer?"

Lirien: „Natürlich! Jeder tanzt doch am Meer!"

Lirien setzte sich wieder hin, wirkte für einen Moment nachdenklich, fing sich aber schnell. Ein Junge mit schwarzem Haar und leuchtend grünen Augen stellte sich nun vor.

Leonardo: „Ich bin Leonardo, und ich tanze sehr gut."

Leonardo drehte sich, bereit, seine Tanzkünste zu zeigen, doch sein Vater hielt ihn zurück. Er setzte sich enttäuscht, aber mit einem Grinsen hin, entschlossen, seine Talente später zu beweisen.

Ein Mädchen mit Zwillingszöpfen und smaragdgrünen Augen sprang voller Energie auf:

Lena: „Ich mag alle Tiere! Katzen, Hunde, Elefanten, Löwen und Giraffen und…"

Frau Wirsing nutzte Lenas Begeisterung, um das Thema Tiere in den Unterricht einzubringen, und Lena setzte sich freudestrahlend. Dann stand ein blondes Mädchen mit einem Haarreif auf.

Sophie: „Ich bin Sophie, aber ihr könnt mich auch Prinzessin nennen."

Nach einer kurzen Diskussion darüber, was sie mag, erklärte Sophie, dass sie Puppen liebt, die sie schmückt und zu Festen schickt. Ihre kühne Art sorgte für Aufsehen, bis Kevin aufstand.

Kevin: „Ich bin Kevin, ich mag Fußball, und ich bin nicht so dumm wie die anderen."

Frau Wirsing forderte Kevin auf, sich zu entschuldigen, was er nur widerwillig und halbherzig tat. Mit verschränkten Armen und einem genervten Blick murmelte er ein kaum hörbares 'Entschuldigung'. Akio, aufgebracht von Kevins Kommentar über Blumen, widersprach laut. Kevin verspottete ihn, doch Frau Wirsing ging dazwischen und beruhigte die Klasse.

 

Frau Wirsing: „Wir gehören alle zur Natur, und jeder darf mögen, was er mag. Das ist eine wichtige Lektion." 

 

Die Klasse stimmt zu, und schließlich steht ein Mädchen mit silbernen Haaren auf. 

 

Luna: „Ihr seid nicht würdig, meinen Namen zu erfahren!" 

 

Nach einer dramatischen Entschuldigung und einem unglücklichen Stolperer stellt sie sich als Luna vor und erzählt, dass sie Schauspielerin werden möchte. Die Klasse lacht herzlich, und Frau Wirsing lobt Lunas Mut. Zum Schluss stellt sich ein Mädchen namens Nikki mit einem frechen Spruch vor. 

 

Nikki: „Ich bin Nikki, ich lache gerne und laufe viel." 

 

Frau Wirsing lobt das Lachen als wichtig und gesund und beendet die Vorstellungsrunde mit einer Aufgabe: Die Kinder sollen sich in Gruppen zusammenfinden, um die Schule zu erkunden.

Was denkst du über Akios Klassenkameraden? Sie sind ein bunter Haufen, nicht wahr? Es war schwierig diese Kinder in der Klasse vorzustellen.

Aktuell wirkt alles noch ziemlich friedlich und lustig, aber es ist nun mal, wie Kinder die Welt sehen, oder nicht?

Falls du dich gefragt hast, wer genau das in meinem Profilbild ist: Das ist Akio. Auf dem Bild ist er bereits 10.

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