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Einseitige Verhandlungen

Am Morgengrauen machte ich mich mit meiner Eskorte auf den Weg zurück nach Launil. Wir machten nur dann Rast wenn wir wirklich vor Erschöpfung nicht weiter Marschieren konnten. Dadurch schafften wir es innerhalb einer Woche zurück in die Hauptstadt. Dort angekommen ging ich ohne Umwege in Schloss, an dessen Eingang mich bereits Ritter erwarteten. König Kaleon erwartet Sie bereits im Thronsaal . Sagten sie und geleiteten mich zu ihm. Kaleon saß auf seinem Thron und sah mich mit ernstem Blick an. Willkommen Zuhause Zymeth, ich habe die Nachricht vom Kommandanten erhalten, erzähl Mir im Detail was vorgefallen war.

Ich erzählte im alles genaustens. Auch das ich die Truppen als Vorsichtsmaßnahme zwischen den beiden bedrohten Städten Stationiert und Späher an die Grenzen entsandt habe. Das ist wirklich eine äußerst bedenkliche Lage. Sagte Kaleon. Ich bin Dir Dankbar für deine Vorraussicht und die Handhabung der Angelegenheit vor Ort. Da ich deine Fähigkeiten und Meinung schätze, zu welchen Handlungen würdest Du mir raten? Fragte er mich dann. Ich glaube nicht, dass die Truppen von Gozzer lange eingeschüchtert bleiben werde. Sie werden sich schon sehr bald sammeln. Ich empfehle sofort einen Botschafter nach Gozzer zu schicken und mit dem Ausheben von Truppen zu beginnen. Die Truppen sollten Marschbereit sein, wenn eine Nachricht von den Spähern oder dem Botschafter eintrifft. Tat ich dem König meine Ansicht der Dinge kund.

Ich habe bereits Angeordnet, dass die Truppen sich versammeln sollen. Allerdings kommen viele von anderen Städten, weit Außerhalb und werden dementsprechend Zeit benötigen. Was deinen Vorschlag mit dem Botschafter betrifft. Wie hoch denkst Du ist die Wahrscheinlichkeit des Erfolges einen Krieg zu vermeiden. Fragte mich Kaleon. Ich möchte ehrlich sein. Die Chancen stehen nicht gut. Aber wenn auch nur die winzigste Möglichkeit besteht tausende von Leben zu retten. Möchte ich darum bitten es zu versuchen! Appellierte ich an die Vernunft. Selbst wenn wir einen Botschafter los schicken, er würde fast zwei Monate brauchen um die Hauptstadt von Gozzer zu erreichen. Bis dahin wird es wahrscheinlich zu spät sein und er würde dort hingerichtet ohne je angehört zu werden. Sagte Kaleon. Dann schick mich! Sagte ich leicht verzweifelt.

Das Gespräch machte eine Pause. Kaleon sah meinen entschlossenen Blick. Ich wollte so viele Leben retten wie ich nur konnte. Die Welt ist grausam genug, da brauchen sich die Menschen nicht auch noch gegenseitig abschlachten. Besonders wenn sie doch eh schon eine der schwächsten Rassen sind. Na gut, ich werde ein Schreiben aufsetzten, dass dich bemächtigt in meinem Namen zu sprechen und zu verhandeln. Der Rest liegt dann an dir. Sagte Kaleon. Ich verbeugte mich Dankbar. Ruh dich heute noch aus, Morgen gebe ich Dir das Schreiben. Fügte er noch hinzu als er sich erhob und den Thronsaal verließ. Ich erhob mich ebenfalls und ging in den Schlossgarten. Ich ging in meinen Schuppen und verwandelte mich zurück in einen Drachen.

Verdammt tut das gut! Die ganze Zeit in Menschengestalt zu sein fühlt sich wirklich beengend an. Dachte ich mir. Ich ging aus dem Schuppen in die Sonne, legte mich hin und streckte mich ausgiebig. Ich weiß nicht ob es der Geruch des Grases oder der Blumen war, aber ich fühlte mich sehr entspannt. Ich hatte es zwar nicht vor aber ich bin in der wärmenden Sonne eingeschlafen. Als ich nach einiger Zeit aufwachte lehnte eine schlafende Celine an meinem Bauch. Ich betrachtete wie sie völlig sorgenfrei an meiner Seite schlief. Sie ist schon sehr süß. Dachte ich. Ich hätte sie nur zu gerne weiter schlafen lassen, aber ich wusste das sie dann die Nacht nicht schlafen könne. Also weckte ich sie sanft.

Guten morgen liebes. Sagte ich telepathisch zu ihr als sie langsam ihre Augen öffnete. Sie rieb sich ihre Augen und gähnte. Willkommen Zuhause Darling. Sagte sie mit einem liebevollen Lächeln. Ich bin wieder da, wie versprochen. Antwortete ich ihr. Wir machten uns noch einen gemütlichen Abend und am nächsten Morgen übergab mir Kaleon das Schreiben. Sie zu, dass Du am Leben bleibst. Sagte er als ich es entgegen nahm. Keine Sorge. Ich habe nicht vor mein eigenes Leben weg zu werfen. Wir sehen uns. Sagte ich und brach sofort auf. Ich ging in meiner Menschenform aus der Stadt in den Wald und verwandelte mich dort in einen Drachen zurück. Dann flog ich los in Richtung Gozzer.

Trotz dessen ich durchweg flog und nur wenige pausen machte brauchte ich einige Tage bis ich die Hauptstadt von Gozzer erreichte. Ich landete weit außerhalb, verwandelte mich zurück und ging den restlichen Weg zu Fuß in meiner Menschengestalt. Die Wachen sahen mich von weitem und als ich das Stadttor erreichte wurde ich von einer Gruppe Soldaten umzingelt. Die Soldaten richteten ihre Schwerter und Speere auf mich. Ich hob meine Hände. Ich bin ein Botschafter aus Kragos und verlange mit eurem König zu sprechen! Sagte ich warnend. Dann wurde ich von ihnen zu einem Gebäude der Kaserne Eskortiert. Dort sperrten sie mich in einen Raum mit einem einzigen Fenster und sonst nichts.

Nach mehreren Stunden kam dann endlich ein Ritter, der bereit war mit mir zu reden. Würdet ihr die Freundlichkeit besitzen mir zu erklären was das hier zu bedeuten hat? Oder behandelt ihr Botschafter anderer Königreiche immer so? Fragte ich den Ritter, der seiner Rüstung nach zu urteilen einen hohen Rang besaß. Es tut mir wirklich leid für diese Umstände aber unser König empfängt derzeit keine Botschafter. Wenn ihr etwas zu sagen habt, dann könnt ihr es auch mir erzählen. Sagte der Ritter in einer abwertenden Art. Es schien mir so als wolle man eigentlich gar nicht mit mir reden. Habt ihr die Befugnis im Namen eures Königs zu handeln? Fragte ich ihn. Wenn dem so ist würde ich gerne die Bevollmächtigung sehen. Fügte ich noch hinzu. Das Gesicht des Ritters wurde verärgert. Ihr könnt mir mir reden oder hier drin versauern. Mir ist es gleich. Sagte er abweisend.

Ihr werdet mir jemanden bringen der Berechtigt ist mit mir zu sprechen. Andernfalls sind die Verhandlungen gescheitert und ich werte das verhalten Eures Königreichs als einen Akt des Krieges. Sagte ich drohend. Der Ritter lachte überheblich auf. Ihr seid nicht in der Position um irgendetwas zu fordern. Und eure leeren Drohungen könnt ihr auch für euch behalten. Ich erkläre Euch nun warum ihr noch am Leben seid. Und zwar um uns Informationen zu geben. Ihr könnt dies aus freiem Willen tun oder unter Folter. Das sind Eure Optionen und nichts anderes. Sagte er sauer. Ich grinste leicht. Wenn ich wollte könnte ich hier einfach raus spazieren und auf dem Heimweg die ganze Stadt in Schutt und Asche legen. Aber ich war hier um friedliche Verhandlungen zu führen und nicht um ein ganzes Königreich auszulöschen. Dachte ich mir. Aber wie sollte ich das angehen, wenn sie von Anfang an kein Interesse daran haben.

Ich überlegte. Ihr habt keine Ahnung wer ich bin oder? Fragte ich den Ritter. Habe ich nicht und es interessiert mich auch nicht! Du sagst mir jetzt sofort alles was Du weißt! Ansonsten bist Du für mich nicht von Wert. Sagte er und zog sein Schwert. Ich bin Prinz Zymeth Yuhatsu, Gemahl der Prinzessin von Kragos. Ihr seid besser daran gelegen mit mir zu verhandeln. Die Konsequenzen könnten andernfalls Fatal für Euch ausgehen. Sagte ich mit ruhiger Stimme. Er sah mich fragend an. Ihr seid derjenige, der Roderik mit nur einem Schlag besiegt hat? Fragte er mich ungläubig. Ihr meint den Kommandanten, der in unser Reich eingedrungen war? Ja, das war ich. Sagte ich gelassen. Er musterte mich. Dann begann er zu lachen. Roderik ist wirklich ein Schwächling, wenn er von einer halben Portion wie dir besiegt wurde. Aber wenn Du wirklich der bist, der Du behauptest zu sein habe ich gleich noch weniger Grund dich am leben zu lassen.

Er holte mit seinem Schwert aus und wollte mir mit einem Streich den Kopf abschlagen. Ich schritt schnell auf ihn zu und packte ihn am Handgelenk des Schwertarms. Er versuchte seinen Arm los zu reißen, aber es gelang ihm nicht. Ich sah ihm in die Augen. Ihr Soldaten dieses Königreichs solltet auf Leute hören, wenn sie euch eine Warnung geben. Sagte ich völlig unbeeindruckt. Dann schlug ich ihm auf die Schläfen. Er landete bewusstlos am Boden. Dann trat ich die Tür des Raumes ein und bahnte mir den Weg nach draußen. Als ich entkommen war und keiner mich mehr sehen konnte verwandelte ich mich und machte mich auf den Rückweg. Verdammt! Dachte ich mir. Ich hatte wirklich gehofft das ganze friedlich lösen zu können. Aber es ist nun mal wie es ist. Ich werde zurück gehen und mich mit Kaleon beraten. Vielleicht kann ich ihn ja irgendwie unterstützen.