Ich stehe mittlerweile wieder am Rande des Saals und mein Herz klopft so laut, dass ich befürchte es hört jeder. Warum soll ich warten bis Alpha Elias seine Rede beendet hat? Will er mich etwa vor allen Wölfen ablehnen? Damit er genug Zeugen hat? Aber nein, diese Demütigung wird er mir nicht antun oder etwa doch? Bevor ich mir noch weiter mein Hirn zermartern kann beginnt er schon mit seiner Rede und alle hören gebannt zu. „Meine lieben Gäste! Es ist soweit, bevor wir alle raus gehen möchte ich noch eine Ankündigung machen. Wie viele vielleicht heute schon bemerkt haben, habe ich viel Zeit mit einer wunderschönen Wölfin verbracht - sie hei¯t Rebecca und ist meine Gefährtin." Tosender Applaus und Pfiffe unterbrechen Alpha Elias Rede aber er bringt alle mit einer erhobenen Hand zum Schweigen und spricht weiter: „Leider hat das alte Rudel von Rebecca ihr übel mitgespielt und sie wurde jahrelang unter ihrer Würde behandelt und musste schreckliches erfahren, weshalb sie ihre Wölfin lange Zeit nicht spürte. Als ich dem Rat mitteilte, dass ich meine Luna endlich gefunden habe wurde sofort nach ihrem Status und ihrer Wölfin gefragt. Da sie eine Omega und damals ohne Wölfin war, wurde einstimmig beschlossen, dass sie nicht unsere Luna sein darf. Einstimmig mein und ihr Glück verurteilt. Obwohl meine Gefährtin nie irgendetwas verbrochen hat und mit ihrer einfühlsamen Art gut für mein Rudel wäre. Ich frage nun die hier Anwesenden und besonders unseren Alphakönig - ist das Euer Wille? Das ich wie der Rat befiehlt meine Gefährtin ablehne und ein Leben als Alpha ohne Liebe führe? Oder haben ich und Rebecca eine Chance auf Glück?" Lautes Gemurmel wird hörbar und einzelne Rufe werden deutlich. „Kein Leben ohne Liebe!" „Die Mondgöttin hat immer recht!" „Alpha Elias soll seine Luna bekommen!" „Ruhe - der Alphakönig möchte etwas dazu sagen!!!" Alle drehen sich zum Alphakönig um, genau wie ich, denn ich bin wie erstarrt und kann gerade gar nicht glauben was da passiert. Der Alphakönig kommt auf mich zu. Er bleibt vor mir stehen und fragt: „Bist du Rebecca?" ich verneige mich und antworte so laut ich kann mit: „Ja, Alphakönig!" Dann überrascht er mich indem er meine Hand nimmt und sagt: „Dann komm, dein Platz ist neben deinem Gefährten!" Er führt mich auf das Podium wo ich mit zittrigen Knien neben Elias gebracht werde, der sofort schützend und stützend einen Arm um mich legt und mich an seine Seite zieht. Der Alphakönig lächelt uns noch einmal an bevor er vor uns tritt und laut zum Rudel spricht: „Ich bin froh heute hier mit Euch feiern zu dürfen! Eine Mondfinsternis, so wie wir sie heute sehen werden kommt selten vor und ist immer etwas ganz besonderes, denn zuerst wird die Welt finster und nach einiger Zeit wieder hell. Genau so ist es hier mit diesen zwei Gefährten hinter mir. Es ist selten, dass ein Alpha und eine Omega von der Mondgöttin füreinander bestimmt wird, dennoch habe ich es schon erlebt und es war immer eine starke Verbindung und ein Segen für das ganze Rudel. Es braucht nicht nur einen starken Alpha, sondern genau so eine stärkende Omega. Als Alphakönig erkläre ich die Verbindung der Beiden somit als gültig - Rebecca wird, so wie es schon immer vorbestimmt war, die neue Luna des goldenen Mondfinsternisrudel! Weiters entlasse ich die Ratsmitglieder ihres Amtes, da sie meinen ihre Meinung zählt mehr als die Meinung der Mondgöttin. Es bleibt Alpha Elias überlassen ob er die ehemaligen Ratsmitglieder noch in seinem Rudel haben möchte oder des Rudels verweist. Nach dem Fest bestimme ich die neuen Ratsmitglieder gemeinsam mit Alpha Elias.
Nun lasst uns aber nach draußen gehen und die Mondfinsternis und das Fest weiter genießen! Ein hoch auf Alpha Elias und seine Luna Rebecca!!!"
Jubel bricht aus und ich kann mein Glück nicht fassen. Elias hat es geschafft, wir dürfen zusammen sein. Kann die Nacht noch schöner werden? Oh ja - muss ich feststellen, das kann sie! Wir treten alle hinaus auf den Balkon und die Mondfinsternis ist wunderschön. Es ist ganz still um uns herum, jeder hängt seinen Gedanken nach oder flüstert leise um die Anderen nicht zu stören. Elias zieht mich vor sich und umarmt mich von hinten. Er flüstert mir leise zu: „Ich habe dich noch gar nicht gefragt wie du dich entschieden hast. Vielleicht aus Angst du könntest mich ablehnen. Aber jetzt bin ich bereit und möchte wissen, ob du denn auch wirklich meine Gefährtin sein willst, meine Luna. Es soll auch deine Entscheidung sein!" Ich schaue zum Mond und fühle seine starken und warmen Arme, rieche seinen Duft und ich weiß, ich gehöre hier her, an Elias Seite. Somit antworte ich: „Auch wenn ich anfangs enttäuscht war, dass du nicht ehrlich zu mir warst versteh ich jetzt deine Gründe. Ich habe mich schon damals, auch ohne Wölfin zu dir hingezogen gefühlt und kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Also ja - ich will deine Gefährtin und an deiner Seite sein!" Darauf hin dreht er mich um - hebt mich hoch und küsst mich mit all der aufgestauten Leidenschaft, die jetzt endlich raus kann. Gleichzeitig beginnt das Feuerwerk, dass das Ende der Mondfinsternis anzeigt und Elias wirbelt mich im Kreis herum und ich muss lachen - endlich gehören wir zusammen! Dann nimmt Elias wieder meine Hand und wir schauen das Feuerwerk an bis es vorbei ist. „Ich möchte dir noch eine weitere Freude bereiten - ich habe diese Woche viel nachgedacht und mich entschieden, dass wenn du meine Luna wirst, wir die Waisenkinder die noch übrig sind adoptieren. Das wären dann die kleine Anna und Clemens, wenn sie mich den auch als Vater wollen. Was sagst du dazu?" Ich bin komplett sprachlos, muss einmal blinzeln ob ich träume und als ich feststelle, dass ich noch wach bin falle ich Elias um den Hals und weine vor Glück. „Vielen vielen Dank! Sie werden sich so freuen! Ich liebe diese zwei Kinder und könnte mir keinen besseren Vater für sie vorstellen!" Wir küssen uns wieder und als wir uns voneinander lösen sagt Elias: „Ich liebe dich Rebecca. Ich werde mein ganzes Leben damit verbringen dich und die Kinder glücklich zu machen." „Ich liebe dich auch Elias. Für immer!"