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Die Rückkehr

Endlich sind wir fertig und können wieder nach Hause. Nach dem Schurkenangriff haben wir noch die halbe Nacht gekämpft und dann gesiegt. Danach mussten wir alle zusammentrommeln, Frauen und Kinder beruhigen sowie die letzten männlichen Kämpfer in Schach halten, aber die Meisten ergaben sich, als sie die aussichtslose Lage sahen. Weiters haben ich ihnen alle erklärt, dass sie in unser Rudel gebracht werden, wo bald entschieden wird, was mit ihnen passiert und eine Aufnahme im Rudel möglich ist, wenn sie sich beweisen. Am nächsten Morgen packten sie dann ihre Sachen und wir luden alles was zu gebrauchen war auf ihre Wagen, um es mitzunehmen. Dann schliefen wir eine Nacht dort, denn sonst wäre die Heimreise sehr stark für alle geworden und nun, drei Tage später überqueren wir die Rudelgrenze. Dort werden wir von Alpha Magnus und Beta Cuno und ein paar seiner Anhänger überschwänglich empfangen, doch ich habe keine Zeit für solche Lächerlichkeiten und wir gehen weiter zum Rudelhaus, wo wir die fünfzehn neuen Wölfe und Wölfinnen unterbringen. Dann werden vier gefangene Schurken, die noch nicht bereit sind sich zu ergeben in den Kerker gebracht. Wir sind alle müde von der Reise und Alpha Magnus hat wieder ein Festmahl vorbereiten lassen, doch das Wichtigste fehlt. Wo ist Rebecca? Während des Essens suchen meine Augen vergeblich nach ihr und auch die Nachspeise ist eindeutig nicht von ihr gemacht. Obwohl ich sie am liebsten sofort suchen würde, muss ich zuerst noch sicherstellen, dass es allen Kämpfern gut geht und die Verwundeten ärztlich von Victor versorgt werden. Als das erledigt ist mache ich mich auf die Suche nach ihr doch sie ist weder in der Küche, noch in ihrem Zimmer, in der Wäscherei oder im Garten zu finden. Mein Wolf und ich werden schon ganz unruhig und ich lasse ihn an die Oberfläche kommen um ihren Geruch aufzunehmen. Doch dieser endet wieder im Keller, wo sie nicht ist. Nun gehe ich zur Dienerschaft und frage sie nach Rebecca, doch keiner hat sie mehr seit drei Tagen gesehen. Das letzte mal wo sie Rebecca gesehen haben war an dem Tag wo der Schurkenangriff stattfand. Hoffentlich ist sie uns nicht gefolgt oder von einem Schurken angegriffen worden. Alle möglichen Szenarien gehen mir durch den Kopf und ich renne in meinem Zimmer auf und ab um zu überlegen wo sie sein könnte und wie ich sie so unauffällig wie möglich finden kann. Vor lauter Zorn und Hilflosigkeit schmei¯e ich zwei Lampen zu Boden und werfe einen Sessel an die Wand, als mein Beta hereinkommt. „Ein schlechter Zeitpunkt für ein Gespräch?" fragt mich dieser mit hochgezogener Augenbraue. „Ich suche nur etwas und kann es nicht finden!" versuche ich mich zu verteidigen doch ich wei¯ selbst wie verzweifelt ich aussehe. „Ich glaube ich habe genau das gefunden, was du suchst!" sagt Enzo und ich schaue ihn fragend an. „Ich war gerade die vier Schurken einkerkern so wie du es angeordnet hast und dreimal darfst du raten, wen ich dort gefunden habe. „Rebecca…" rutscht es mir heraus und Enzo beginnt zu lächeln. „Du kannst allen was vor machen, aber ich kenne dich schon zu lange alter Freund. Sie ist die Eine - deine Gefährtin, nicht wahr?" Ich schaue ihm in die Augen und nicke. „Ja, aber ich wollte es noch geheim halten, da sie eine Omega ist und ohne Wolf und ich nicht wusste, ob sie vom Rat geduldet wird. Was macht sie im Kerker? Bringt sie dort gerade das Essen?" frage ich hoffnungsvoll. „Das wird dir jetzt nicht gefallen, aber sie ist genauso eingesperrt wie die Schurken." sagt Enzo und geht ein paar Schritte zurück. Ich brülle laut und will schon richtung Kerker laufen doch Enzo stellt sich mir in den Weg. „Mach jetzt nichts dummes. Du kannst nicht in den Keller stürmen und sie so einfach befreien. Du musst zuerst wissen warum sie dort ist und wie die Anklage lautet. Vorher kannst du ihr nicht helfen. „Aber ich muss sie sehen, ich muss sehen dass es ihr gut geht! Das war sicher die Luna oder ihre Tochter Beatrix oder vielleicht sogar dieser elendige Ludwig! Enzo - sie hasst den Kerker, ihr wurde dort schon schlimmes angetan. Sie sollte keinesfalls mehr dort hinkommen, sie gerät in Panik wenn sie dort ist und ich schwöre, wenn sich dort jemand an ihr vergangen hat, dann war dies sein letzter Tag hier auf Erden! Enzos Blick verdunkelt sich, er hasst es ebenso wie ich wenn Frauen oder Kinder Gewalt angetan wird. „Ich werde zu ihr gehen und dir Bericht erstatten. Ich muss sowieso die Schurken befragen und da kann ich sie auch unauffällig fragen. Du kannst ja dann später nachkommen, so wie du es immer tust aber zuerst musst du hier alles regeln, damit die Rudelmitglieder und die neuen Ankömmlinge nicht gleich aneinander geraten. Sobald du alle Regeln aufgestellt hast sind sie sicher und ich passe daweil auf deine Rebecca auf. Es ist besser es bleibt noch ein Geheimnis sonst wird sie bald zur Zielscheibe einiger deiner Feinde und im Kerker ist sie wenigstens vor der Alphafamilie sicher." Das ist das erste Argument das mich beruhigt, denn der Gedanke, dass sie hinter Gitter ist, weint und Panik schiebt wie beim letzten Mal lässt mich fast rot sehen. „Okay, du hast recht. Sorge dafür, dass die Wachen durch zwei unserer vertrauenswürdigen Krieger ausgetauscht werden und Rebecca und die Schurken Decken und genug zu Essen bekommen ohne dass es auffällt." „Wird erledigt!" Sagt Enzo, klopft mir noch aufmunternd auf die Schulter und geht meine Befehle ausführen und auf meine kleine Gefährtin aufpassen. Nun muss ich noch schnell Ordnung schaffen damit ich so schnell wie möglich nachkommen kann aber jetzt wei¯ ich zumindest wo sie ist und dass Enzo auf sie aufpasst. Das lässt mich wieder normal denken und handeln. Ich werde bald kommen Rebecca und hole dich da raus, das schwöre ich!

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