webnovel

Ende des dunklen Ganges

Anastasia postierte sich hinter der Mauer des nächsten Korridors, um Fragen der Mutterkönigin zu entgehen. Früher, als sie die ältere Frau bemerkt hatte, die sich bemühte stehen zu bleiben, konnte sie sich nicht dazu bringen wegzugehen und fühlte einen Zwang zur Hilfe.

Sie stützte sich mit ihrer Hand an die Wand und beugte sich vor, um die Mutter Königin und den Minister erkennen zu können, die in die entgegengesetzte Richtung verschwanden. Sie atmete erleichtert auf.

"Das war knapp", sagte sie, ihre Hand an der Wand haltend und zur Haupttur gehen wollend. Genau dann rückte ein Ziegelstein zurück und eine Wand neben ihr öffnete sich wie eine Tür. "Ein geheimer Durchgang?"

Anastasia sah nach links und rechts, bevor sie den schmalen Gang betrat, welcher sie hereintreiben wollte. Neugierig trat sie ein und während sie ging, hörte sie, wie die Wand automatisch hinter ihr verschloss.

Der Saum ihres grünen Kleides glitt über den Boden, als sie durch den Gang ging und kurz darauf sah sie das Licht am Ende des Tunnels, versperrt von Efeu. Sie schob sie beiseite, trat heraus und bemerkte, dass es sich um einen Balkon handelte.

Anastasia blickte auf die Aussicht und murmelte, "Unglaublich, ich habe acht Jahre hier verbracht und wusste nichts über diese Existenz."

Die Wände und der Bogen des Balkons waren mit grünen Kletterpflanzen bedeckt, auf denen kleine rote Blumen wuchsen, die einen süßen Duft ausstrahlten. Aber die Aussicht auf das Meer, das im Mondlicht leuchtete, war das, was ihre Aufmerksamkeit fesselte.

Ein kalter Wind begrüßte sie, als sie sich den kurzen Geländern näherte, und sie musste auf ihre Schritte achten. Sie fragte sich, ob die königliche Familie Schiffe oder Boote im Wasser hatte und als neugierige Anastasia beugte sie sich um nach unten zu schauen.

[Music Recommendation: Someone- TSS]

"Wenn du dich weiter nach vorne beugst, wirst du das Wasser näher sehen als du möchtest", ertönte eine Stimme hinter ihr.

Erschrocken durch die plötzliche Stille, die bisher geherrscht hatte, drehte sie sich um und erblickte Prinz Dante.

"...!" Einer ihrer Füße machte einen Schritt zurück und sie hielt die Luft an, als sie realisierte, dass sie über das Geländer fallen würde, wenn Dante sie nicht halten würde.

Anastasia atmete auf und ihr Herz rutschte fast aus ihrer Brust , als Dante sie an ihrer Taille unterstützte und sie zurückschüttelte.

Sie bemerkte, wie die Brise auf dem Balkon sein schwarzes Haar sanft rührte, sich vor seinen Augen stellte, die sie intensiv ansahen. Er trug ein blaues Hemd mit rundem Kragen und komplexen goldenen Verzierungen, die den Knopfleisten seines Hem— Ihre Kehle trocknete vollständig aus, als sie feststellte, dass ihre Hände auf seiner Brust ruhten. Sie wollte sich bewegen, aber sein fester Griff wurde härter, um sie vom Sturz abzuhalten.

"Ich wollte mich nicht so weit runter beugen," flüsterte Anatstasia, ihre Augen immer noch vor Schreck geweitet.

"Sicher nicht," Dante reagierte, seine Augen waren leicht verengt, da er sich jetzt auf die junge Frau vor ihm konzentrierte.

Er war hergekommen, um frische Luft zu schnappen, als er die junge Frau auf ihrem Balkon lehnen sah. Der Balkon war abgeschieden, deshalb hatte er niemanden hier erwartet.

Sein Blick zeigte Misstrauen an, und er beschäftigte sich immer so mit Menschen. Hatte er sie erkannt? Mit einem Räuspern öffnete Anastasia den Mund.

"Danke für Ihre Hilfe. . ."

Dantes Blick fiel auf ihre vollen, rosa Lippen, die sich unter ihrem Schleier bewegten. Ihre Stimme erinnerte ihn an die süßen Beeren des Sommerbeginns.

Endlich ließ Dante los, Anastasia wollte von ihm weg, während er einen Schritt zurück machte. Er sagte,

"wenn Sie nicht zur Haupthalle gehen, werden Sie die Einführung des Festes verpassen."

Gleichzeitig wandte er sich ihr ab und ging in richtung des Geländers, um das Panorama vor ihm zu bewundern.

Anastasia nickte obwohl Dante ihr keine Aufmerksamkeit schenkte oder sie ansah. Sie drehte sich um und der kleine gürtel um ihre Taille löste sich und sie hielt ihn fest und flüsterte: "Oh nein..."

Anastasia bewegte sich zur Seite und begann, den Gürtel um ihre Taille zu wickeln, um die gerade Nadel einzudrücken, aber die Position war falsch, also spielte sie damit rum.

Auf der anderen Seite, Dante war hier um ruhe zu finden, bevor er zur Haupthalle ging. Aber die Frau auf dem Balkon spielte mit ihrem Kleid. Sein Blick entfernte sich vom Meer und landete wieder auf ihr.

Der Brise auf dem Balkon bewegte den dünnen Schleier, der versuchte, einen Teil des Gesichts zu bedecken und verriet ihr hübsches Gesicht darunter. Ihre dunklen, gewellten braunen Haare waren gelöst und fielen ihr über die Schultern und ihren Rücken. Ein halb gekrönter Zopf ging über ihren Kopf und hatte drei glänzende Nadeln an der Seite.

Ein Seufzen entkam Dante's Lippen und er sagte: ,,Ich werde ein Dienstmädchen rufen, das dich unterstützen kann."

"Nein!" Anastasia rief schnell aus, sie wollte nicht von einem Dienstmädchen erkannt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie von niedrigeren Dienstmädchen anerkannt wurde, war höher, da sie nie Aufmerksamkeit geschenkt haben. Schnell fand sie eine Ausrede und sagte höflich: "Es würde mich in Schwierigkeiten bringen, wenn meine Familie wüsste, dass ich hier, weit weg von der Haupthalle, bin. Sie wollen, dass ich Bewerber treffe, aber das habe ich nicht vor. Prinz Dante."

Dante's Augen verengten sich als sein Name die Lippen der jungen Frau verließ. Er fragte sich, ob die Frau absichtlich seinen Namen in diesem kontext aussprach und ob sie in den Künsten der Verführung trainiert war, weil jedes Wort auf seinen Sinnen spielte. Es war klar, dass er solche Frauen verachtete, ganz tief in seinen Knochen.

Anastasia fiel ihm mit einer Verbeugung zu, bevor sie versuchte, wieder ihren Gürtel zu reparieren. Diesmal machte es ihr nichts aus,ob es richtig saß. Die einzige Sache die ihr wichtig war, war die Möglichkeit, von hier fliehen zu können.

"wer sind deine Eltern?"

Ihre Hände hörten auf zu zappeln und sie blickte zum Prinzen hoch. Sie antwortete: "Mr. und Mrs. Flores."

Flores? Dante hattte den Familiennamen noch nie gehört, vielleicht war sie ein Gast von Lady Sophia. Er fragte erneut: "Wie ist dein Name?"

Anastasia wurde nervös bei ihren Fragen, da sie schon zwei Male direkt miteinander zu tun hatten und beide Male er wütend war. Anstatt ihren Namen zu nennen, fragte sie mit gewrheiteten Augen "Warum?" Fünf Sekunden vorher realisierte sie, dass sie den Schwarzdorn Prinzen anstatt zu antwoten etwas fragte. Sie gab schnell nur einen teil ihres Namens und verbeugte sich, "Tasia. Mein Name ist Tasia."

Dante bemerkte, dass junge Frauen, die oft schnell ihren Namen preisgaben und versuchten, ihn kennen zu lernen, für einmal jemanden sahen, der es nicht direkt machte. Dann erinnerte er sich, wie diese Frau die Verabredungen mit möglichen Liebschaftenn vermieden hat. Er neigte seinen Kopf zur Seite und beobachtete sie, teste ihren Namen,

"Frau Tasia."

"Ja?" Anastasia antwortete besorgt, während ihre Hände zur Seite fielen.

Als Dienstmädchen war Anastasia daran gewöhnt, die Augen vor den königlichen Mitgliedern zu senken. Sie versuchte, nicht vor Dante's durchgehenden Blick wegzuschauen, als ob er versuchte sie zu lesen.

"Ich glaube du weißt den Weg zur Haupthalle und wirst nicht mehr versuchen, einen Blick auf das Meer zu erhaschen, Dante bemerkte, als er ging um den Raum durch die Tür zu verlassen, nicht durch den schmalen Gang den sie genutzt hatte.

Next chapter